Filter
Zurück

Netzwerk von OEM-Zulieferern zeigt Kabinentrends der Zukunft

Die in der Modellkabine Genius CAB eingebauten Innovationen bedienen konkrete Nutzerbedürfnisse mit seriennaher Technik und verdeutlichen das große Potenzial effizienter Systemintegration.

Anzeige

Vorhang auf für eine einzigartige Kabine: Das CAB Concept Cluster präsentiert auf der bauma dem internationalen Fachpublikum erstmals die Genius CAB. Die Modellkabine ist am 10. April in München mit dem bauma Innovationspreis 2016 in der Kategorie Design ausgezeichnet worden.

Die Genius CAB ist als kundenneutrale Innovationsplattform von den Clusterpartnern bei Nutzung der vorhandenen Synergieeffekte in einem Projektzeitraum von nur 18 Monaten entwickelt und umgesetzt worden. Das CAB Concept Cluster ist ein Netzwerk aus Global Playern, innovationsgetriebenen OEM Zulieferern, renommierten wissenschaftlichen Einrichtungen, Designern, Branchen-Verbänden und Maschinenverleihern und -bedienern. Zu den Mitgliedern gehören die Unternehmen AURORA, Bosch, Fritzmeier Systems, GRAMMER, HELLA, HYDAC, MEKRA Lang, SAVVY Telematic Systems, S.M.A. Metalltechnik, die Designagentur Lumod, die Technische Universität (TU) Dresden, der Verband der Baubranche, Umwelt- und Maschinentechnik e.V. (VDBUM)und Max Bögl.

„Der Zukunftstrend bei Off-Highway-Fahrzeugen lautet maximale und effiziente Systemintegration, welche mit einer steigenden Digitalisierung von Maschinen und Kabinen einhergeht. Wir beschäftigen uns alle intensiv mit den Bedürfnissen unserer Kunden, wie der Markt von morgen aussehen wird und wie wir das heute schon in der Entwicklung umsetzen können“, sagt Fritz Schadeck, Vice President, Fritzmeier Cabs. „Die Genius CAB ist unsere Antwort auf die Herausforderungen in der Branche“, so Fritz Schadeck weiter.

Die hier integrierten Komponenten setzen hinsichtlich Sicherheit, intuitiver Bedienbarkeit, Fahrerkomfort, Wartung und Design Maßstäbe auf den internationalen Märkten. Dabei sind die einzelnen verbauten Komponenten auf den Mehrwert der anderen exakt abgestimmt und bedienen konkrete Nutzerbedürfnisse mit seriennaher Technik.

„Für die OEMs der Off-Highway Industrie bedeutet das die Möglichkeit zur schnellen finalen Serienumsetzung aller hier gezeigten Innovationen bei reduzierten Kosten, überschaubaren Risiken und gleichzeitigem Ausbau ihrer Wettbewerbsfähigkeit auf dem Markt“, erklärt Dr. Thomas Hiebaum, Corporate Vice President Global Off-Highway, HELLA, der auf Industrieseite zusammen mit Fritz Schadeck die Aktivitäten des Netzwerks vorantreibt.

„Alle Gespräche mit Kunden aus der Baumaschinenindustrie, Landtechnik sowie Industriestapler- und Flurfahrzeugindustrie zeigen, dass das Interesse an dieser greifbaren Vision einer zukunftsweisenden Radlader-Kabine sehr groß ist“, so Dr. Thomas Hiebaum weiter. „Die gemeinsame weltweite Vermarktung hat bereits begonnen.“

Unverkennbares, einzigartiges Gesamtbild

Noch nie wurde ein derart hohes Maß an technischen Neuheiten in einer Kabine vereint. Dabei ist die Genius CAB viel mehr als ein Technikträger: Hier sind Exterieur und Interieur erstmals herstellerübergreifend in einem konsistenten Styling-Konzept erdacht und erarbeitet worden.

Für das jetzt prämierte Gesamtdesign zeichnen Prof. Dr.-Ing. Jens Krzywinski von der TU Dresden und Wanja S. Steinmaier von der Designagentur LUMOD verantwortlich. Das Leitmotiv lautet ‚Human Centered Design‘ und setzt durch den hochwertigen, großzügig dimensionierten Innenraum den Fokus auf einen maximal ergonomischen Arbeitsplatz. Es berücksichtigt den aktuellen Trend des ‚Cocooning‘ und trägt so dem Schutz- und Wohlfühlbedürfnis des Menschen Rechnung.

Das Exterieur ist angelehnt an einen geschliffenen Diamanten: Eingefasst in eine starke Fassung, trägt der additiv angesetzte, modulare EXO-ROPS/FOPS zusammen mit den Verkleidungselementen aus Kunststoff die Glaskanzel der Kabine mit facettierten Fensterflächen. Diese geben viel Sicht frei und reduzieren durch die Ausrichtung in spezifischer Winkelung den unerwünschten Distortion-Effekt.

Der Anspruch an Styling und Wiedererkennungswert auf den internationalen Märkten wird im Off-Highway-Bereich immer größer. Formgebende Lichtlinien, die sich kundenspezifisch anpassen lassen, unterstreichen den markenbildenden Charakter der Kabine.

Die Hauptinnovation von Fritzmeier Systems besteht in der Entwicklung einer integrativen Strukturlösung in modularem Aufbau mit einer ‚Softcab‘ aus verschweißten Aluminium-Spezial-Profilen, die zu einer Gewichtsreduzierung um 30 Prozent führte und dem formfolgenden EXO-ROPS aus Stahl, der additiv über der Kabine angebracht und für die Gewichtsklassen von 10 bis 50 Tonnen variabel konfigurierbar ist. Die Kabine zeichnet sich durch hohe Witterungsbeständigkeit aus.

„Alle in die Kabinenstruktur integrierten Innenverkleidungen sowie die Fensterelemente führen in der Serienherstellung für die OEMs zu erheblichen Kostenvorteilen“, sagt Fritz Schadeck.

Weitere Features von Fritzmeier Systems sind neue Kabinendetailentwicklungen wie der ergonomische Türgriff und die elektrisch verfahrbare Sonnenblende.

Systemintegration groß geschrieben

„Die Genius CAB zeigt, dass Zulieferer auch ganze Systemlösungen anbieten können“, betont Dr. Johannes-Jörg Rüger President des Bereichs Commercial Vehicles & Off-Road von Bosch. „Mit unserer Zukunftsvision der Fahrerkabine zeigen wir Herstellern das Potenzial von innovativen Zulieferern – über Einzelprodukte hinaus“, so Dr. Johannes-Jörg Rüger weiter.

Die Integration der Einzelkomponenten ist in der Modellkabine in einer bisher einzigartigen Weise gelungen. Das zeigt auch das Außendesign. So übernehmen die im toten Winkel der A-Pfosten ausgerichteten Protection-Rails nicht nur ihre Funktion als Teil des Überroll-Schutzkäfigs, sondern dienen ebenfalls als Handlauf, Kabelführung und Signature-Element durch die LED-Beleuchtung. Die Alu-Frontstrebe dient zusätzlich als Kühlkörper für die integrierten Matrix Beam Arbeitsscheinwerfer von HELLA. Diese sind in der Lage, gezielt Teilbereiche von der Ausleuchtung auszunehmen um eine Blendwirkung für die Fahrer zu vermeiden. So kann beispielsweise bei einem Radlader die gehobene Schaufel ausgeblendet und das Licht an ihr vorbeigeführt werden. Diese sind in der Lage, gezielt Teilbereiche von der Ausleuchtung auszunehmen um eine Blendwirkung für die Fahrer zu vermeiden. So kann beispielsweise bei einem Radlader die gehobene Schaufel ausgeblendet und das Licht an ihr vorbeigeführt werden.

Für eine augmentierte Umfeld-Visualisierung sind Ultraschallsensoren von Bosch im Außenbereich integriert. Sie detektieren Gefahrensituationen durch die Darstellung relativer Lagen und umgebener Hindernisse und erhöhen so maßgeblich den Sicherheitsstandard. Die Kommunikation an den Fahrer erfolgt über das Bedienterminal und ein im Dachhimmel befindliches SzenarioLight von HELLA.

Das erstmals in einer Kabine im Off-Highway-Bereich eingesetzte Spiegelersatz-Kamerasystem in Kombination mit der sichtfeldvariablen Rückfahrkamera von MEKRA Lang verbessert die Rundumsicht insbesondere bei Dunkelheit erheblich. Damit lassen sich auch schlecht einsehbare Bereiche am Heck der Maschine auf den im Innenraum angebrachten Spiegelersatzdisplays erkennen. Gleichzeitig kompensiert das neue Spiegelbild komplett die Maschinenschwingungen.

„Das ist Teil der hier realisierten „One-Stop-Shop“-Philosophie, bei der der Kunde die Inhalte vollumfänglich selbst bestimmt“, erklärt Dr. Werner Lang, Unternehmer von MEKRA Lang.

Viel Hightech im Kabinen-Interieur

Zur Ergonomie des Fahrerarbeitsplatzes zählen klares Informationsmanagement, aktuelle HMI (Human-Machine-Interface)-Schnittstellen ebenso wie die räumliche Ausgestaltung. Mit Unterstützung von RAMSIS, einem 3D-Menschmodell in Form einer Software zur ergonomischen Analyse von CAD-Konstruktionen, haben die Verantwortlichen optimale Verhältnisse für den Fahrer hinsichtlich Zutritt, Sicht, Erreichbarkeit aller Funktionen und Sitzposition geschaffen. Der neu designte Fahrersitz von GRAMMER verfügt über zahlreiche elektrisch einstellbare Komfort-Features mit Memory-Funktion, die an das CAN-Bus System des Fahrzeugs angebunden sind und zeichnet sich durch einen 3-Punkt-Gurt mit Höheneinstellung, Seitenkonturanpassung, Sitzklimatisierung, eine Massagefunktion sowie Ambiente Light in Form eines beleuchteten Logos und Leuchtkedern aus.

Mit der elektronischen Multifunktionsarmlehne mit 12“-Multi-Touch-Display mit innovativer GUI-Architektur (Graphical User Interface) werden neben den Sitzeinstellungen auch die Fahrzeug- und Kabinenfunktionen eingestellt bzw. bedient.

Alle für den Fahrer steuerbaren Funktionen und Maschinenkennwerte sind somit auch bei widrigen Arbeits- und Lichtverhältnissen zentral sichtbar und jederzeit modulierbar. Dazu gehört ein elektronisch gesteuerter Frontwischer von Bosch. Ein adaptives User Interface fasst die Key-Parameter zusammen und sorgt für sicheres, zielführendes Navigieren innerhalb der Menüstruktur.

CAN-Vernetzung

Eine Neuheit der Genius CAB ist die CAN-Vernetzung aller Funktionen und Komponenten. Der zentrale Body-Computer von Bosch arbeitet an einer komplexen und modularen CAN-Matrix als Schaltzentrale für zahlreiche weitere CAN-fähige Komponenten und Funktionen und verarbeitet die eingehenden und ausgehenden Signale. Intelligente Cloud-Technologie von SAVVY Telematic Systems erfasst mittels RFID-Kennung die Arbeits- und Einsatzzeiten von Bediener und Gerät, registriert den Gerätestatus und protokolliert mögliche Schäden. So erfüllt zum Beispiel die szenenbasierte Lichtsteuerung zunehmend Komfortforderungen der Kunden und das aktive Zugangskontrollsystem von HELLA und SAVVY Telematic Systems trägt der Forderung nach erhöhter (Ab-)Sicherung in allen Bereichen Rechnung. Je nach Schlüsselcodierung ist es möglich, den Funktionsumfang für den Bediener flexibel freizuschalten oder einzuschränken.

Prima Klima und optimierte Wartung

Auch die Klimatisierung von AURORA können die Maschinenführer bequem über das zentrale Touchscreen-Panel steuern. Das im Kabineninneren optimal angeordnete Set neuartiger Luftausströmer sorgt in Verbindung mit einem seitlich platzierten Heiz-Klimagerät von AURORA sowie mit Automobil erprobten Kältemittelleitungen und einem integrierten „Inneren Wärmetauscher“ (IWT) der SMA Metalltechnik für individuellen, bedarfsgerechten Klima-Komfort.

Die Wartungsqualität innerhalb der Kabine ist durch RFID-Chip ausgestattete Kabinenluftfilter von HYDAC deutlich erhöht. Der Füllzustand und die Lebensdauer der Filter werden permanent überwacht. Prophylaktisches Filterwechsel entfällt komplett. Dabei berücksichtigt das Kabineninterieur den Platzbedarf der Luftkanäle und insbesondere die Anforderungen an ein leicht zugängliches Filtersystem. Das ist insbesondere für die speziellen Anforderungen im Bau- und Agrarsektor wichtig.

„Durch geballte Expertise aus Wissenschaft und Praxis, Teamgeist und kontinuierlichen Erfahrungsaustausch im Netzwerk ist es uns mit der Genius CAB gelungen, den OEMs der Off-Highway- Industrie das große Potenzial effizienter Systemintegration zu verdeutlichen. Wir haben den Integrationsgedanken immer weiter vorangetrieben und ein einzigartiges Projekt mit großem Gewicht auf den internationalen Märkten geschaffen“, so das Fazit von Georg Fritzmeier, Unternehmer der Fritzmeier Gruppe. 

Quelle: Fritzmeier CABS