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oils+fats 2015: Innovationstreiber für die Öl- und Fettindustrie

Brückenschlag von Forschung zu Industrie

Pflanzliche und tierische Öle und Fette bilden einen Markt, dessen Bedeutung weiter zunimmt. Die oils+fats, Internationale Fachmesse für Wirtschaft, Technologie und Innovationen, ist europaweit die einzige Fachmesse in diesem Bereich. Sie informiert über die neuesten technologischen Entwicklungen, zeigt aktuelle Trends, Produkte und Dienstleistungen. Das Besondere: Die oils+fats, die vom 15. bis 17. September 2015 im Münchner Veranstaltungscenter MOC stattfindet, bringt in ihrem Rahmenprogramm Forschung und Industrie zusammen und fördert damit die Innovationskraft der Branche

„Einzige Messeplattform der Branche“

Öl- und Fettproduzenten finden auf der oils+fats neue Technologien, die sie ganz konkret anwenden und sich so fit für die Zukunft machen können. Zur oils+fats 2015 werden etwa 50 Aussteller sowie rund 1.000 Teilnehmer aus aller Welt erwartet. Die Aussteller schätzen die oils+fats als einzigartige Gelegenheit, um ihre Kunden aus ganz Europa zu treffen. Die Unternehmen loben besonders die außerordentliche Fachkenntnis der Besucher. Kein Wunder, denn die oils+fats ist die einzige Messeplattform der Branche, sowohl geschäfts- und abschlussorientiert als auch technik- und anwenderbezogen.

Die Aussteller präsentieren aktuelle Lösungen rund um die Herstellung und Weiterverarbeitung von Ölen und Fetten inkl. Prozess- und Qualitätskontrolle, Roh- und Hilfsstoffe, Logistik, Abfüll- und Verpackungstechnik, und, ganz neu: Frittieren. Zu den Fachbesuchern zählen Produzenten von rohen oder raffinierten Ölen und Fetten, von Fettsäuren, Margarine, Nutraceuticals, Speiseölen und Speisefetten ebenso wie Hersteller von Futtermitteln, Biokraftstoffen, Detergentien, Glycerin, Lanolin, Schmierstoffen und Wachsen. Auch die Veredler roher Öle und Fette, Öl- und Fetthändler, Maschinen- und Anlagenhersteller sowie landwirtschaftliche Interessensverbände nutzen die oils+fats als Technologie- und Wissensplattform.

Die Mitglieder des Fachbeirats, darunter langjährige Aussteller, sind vom einzigartigen Konzept der oils+fats überzeugt. „Die oils+fats ist der einzige Treffpunkt der Branche in Europa und ein wichtiges Event, um Produkte zu präsentieren, aber auch um den Austausch mit Kunden sowie mit Experten aus Wissenschaft und Industrie intensiv zu gestalten“, betont Günter Simon, Geschäftsführer Harburg-Freudenberger Maschinenbau GmbH und Vorsitzender des Fachbeirats.

„Wir brauchen Innovationen“

Eine Brücke zu schlagen von der Forschung zur industriellen Anwendung, das hat sich die oils+fats 2015 auf die Fahnen geschrieben. Dieser Brückenschlag sei essentiell für die weitere Entwicklung der Branche, meint Günter Simon: „Wir brauchen Innovationen, sonst geht dem Industriezweig das Potential für die Steigerung der Effektivität und Wirtschaftlichkeit verloren.“ Den Brückenschlag herstellen soll insbesondere die Innovationsplattform mitten in der Messehalle. Unter dem Motto „Science meets Industry“ diskutieren Experten über die Märkte und Technologien der Zukunft - ein lebendiger Austausch von Wissenschaft und Praxis. So können die Besucher der oils+fats schon heute erfahren, was künftig in der Öl- und Fettindustrie State-of-the-Art sein wird. „Es werden viele Lösungsansätze angeboten, aber die Industrie muss sie auch kennen und umsetzen“, erklärt Günter Simon. „Die oils+fats bietet die Möglichkeit, diese Ansätze zu präsentieren und die Fachbesucher zu animieren, neue Wege zu gehen und damit vielleicht Quantensprünge in der Nutzung neuer Technologien zu schaffen. Gleichzeitig wollen wir mit der Innovationsplattform auch den wissenschaftlichen Aspekt bedienen.“

Märkte: Chancen in Asien und Südamerika

Im Eröffnungsvortrag der Innovationsplattform wird Thomas Mielke, ISTA Mielke GmbH - OIL WORLD, Hamburg einen Blick auf die globalen Bestimmungsfaktoren der Ölverarbeitung werfen. „Sinkende Zuwachsraten der weltweiten Palmölproduktion haben zu einer erhöhten Nachfrage nach Sojaöl, Rapsöl und Sonnenblumenöl – und damit zu gestiegenen Verarbeitungsmengen von Ölsaaten – geführt“, erklärt der Experte. In seinem Vortrag wird er u.a. Antworten darauf geben, wie sich der weltweite Pflanzenölbedarf für den Nahrungsmittelsektor und die Biodieselindustrie entwickeln wird und was im Proteinmarkt zu erwarten ist. Während in Deutschland und Europa die Produktion von Biokraftstoffen seit Jahren deutlich zurückgeht, entwickeln sich in Südostasien neue Marktchancen durch die Erhöhung oder erstmalige Einführung von Zwangsbeimischungen. Im Olivenölmarkt entstehen derzeit neue Produktionskapazitäten in Ländern wie China, Argentinien und Chile, aber auch im Mittleren Osten. „Dort werden momentan moderne Plantagen angelegt, die einfacher und wirtschaftlicher zu betreiben sind, als dies bisher in konventionellen Olivenölländern der Fall ist“, sagt Fachbeirat Klaus-Peter Eickhoff, Direktor GEA Westfalia Separator Group GmbH.

Mehrwert schaffen

Anlagen modernisieren und effektiver gestalten, neue Prozesse implementieren, neue Erzeugnisse entwickeln und so ein Potential an Mehrwert schaffen – das sind die Ziele der Öl- und Fettindustrie. Im Ergebnis wird sich das auf alle Prozesse in der Pflanzenölindustrie auswirken, auf die Ölsaatenverarbeitung genauso wie auf die Raffination und die Spezialfetttechnologie. Auf dem Innovationsforum der oils+fats wird beispielsweise ein Konzept zu einer BioRaffinerie vorgestellt, das punktgenau in Richtung Mehrwert geht. Fachbeirat Gunter Börner, Direktor Marketing & Innovation der B+B Engineering GmbH, nennt es einen „komplett neuen Ansatz in der Ölsaatenverarbeitung. Wir setzen geschälte Saat voraus, werden in der Extraktion das Hexan verlassen und auf Ethanol umsteigen, um damit höherwertige Produkte gewinnen zu können. Damit schaffen wir die Grundlage für Produkte, die in die Weiterverarbeitung in die Kosmetikindustrie, Pharmazie und Chemie gehen und die auf dem biologischen Ausgangsmaterial Raps beruhen.“ Börner glaubt, dass es in Europa “kaum noch Kapazitätserhöhungen“ geben werde, deshalb müsse der Fokus auf den Einsparungsmöglichkeiten liegen.

Top-Themen: Kosten- und Energieeinsparung

Auch bei der Raffination stünden Kosten- und Energieeinsparungen an erster Stelle, meint Klaus-Peter Eickhoff. „Wie kann ich Prozesse besser überwachen und die Qualitäten sicherstellen? Wie kann ich die Umwelt weniger belasten und Abwasser reduzieren? Das werden die Fragen sein. Die Ölgewinnungs- und - raffinationstechniken an sich sind relativ etabliert, hier wird es wahrscheinlich keine revolutionären Entwicklungen geben.“ Ähnliche Fragen stellt sich Günter Simon. Auch aus seiner Sicht entscheidet sich die nahe Zukunft der Branche am Thema Energie: „Wie können Unternehmen energieoptimiert Anlagen betreiben, sowohl in Hinblick auf elektrische Energie als auch auf die eingesetzte Wärmeenergie? Wie können die Anlagen ressourcenschonend arbeiten und eine abwasserfreie Kreislaufwirtschaft erreichen?“

Beispiel Zentrifugaltechnik. Hier setzt sich der Direktantrieb bei Separatoren immer mehr durch. Diese Separatoren arbeiten vom Energieeinsatz her effizienter und weisen eine höhere Verfügbarkeit durch weniger mechanisch empfindliche Teile auf. Ein wichtiges Thema ist auch die bessere Kontrolle des Maschinenumfelds durch mehr Überwachung und Automation. Dadurch können die Maschinen einfacher je nach Bedarf in verschiedenen Betriebszuständen gefahren und damit Energie und Wasser gespart werden. Zu diesem Zukunftsthema wird es ebenfalls einen Vortrag auf der Innovationsplattform der oils+fats geben. „Das geht in Richtung intelligenter Separator mit dem Ziel der Einsparungen bei den Opex-Kosten (Operational Expenditures)“, erklärt KlausPeter Eickhoff.

Erstmals integriert: 8th International Symposium on Deep Frying

Erstmals integriert in die oils+fats ist das 8.International Symposium on Deep Frying, das von Euro Fed Lipid (EFL) organisiert wird. „Damit ist München nach San Francisco jetzt ein weiterer Standort für unsere weltweit einzigartige Tagungsserie", erklärt EFL-Geschäftsführer Frank Amoneit. "So führen wir Unternehmen, die sich mit dem Thema Frittieren beschäftigen, näher an die oils+fats heran.“

Was genau passiert beim Frittieren? Obwohl dieser Prozess schon seit mehr als 4.000 Jahren genutzt wird, sind immer noch nicht alle Fragen geklärt. Da ein nicht geringer Anteil des Frittieröls vom jeweiligen Lebensmittel aufgenommen wird, geht es in erster Linie um die Aufrechterhaltung der Ölqualität beim Frittieren. Das Symposium behandelt Aspekte eines besseren Verständnisses und einer Optimierung des Frittierprozesses, um den Markt für frittierte Produkte in der Zukunft zu stärken. „Die Kombination des International Symposium on Deep Frying mit der oils+fats bringt für alle Fachbesucher aus dieser Branche einen wertvollen Zugewinn“, ist Amoneit überzeugt.

Eingebettet in die oils+fats sind auch wieder die „Practical Short Course“, Kurse, die sich an Berufsanfänger und an Newcomer richten. Das Fazit von Günter Simon: „Insgesamt decken wir mit der oils+fats eine Bandbreite ab, auch in der Dichte und in der Größe, wie sie unseres Wissens keine andere Veranstaltung für die Öl- und Fettindustrie in der Welt anbietet.“

Quelle: Messe München; IFAT