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Am 8. Oktober 2011 feiert Continental sein 140. Firmenjubiläum.

Am 8. Oktober 2011 feiert Continental sein 140. Firmenjubiläum.

Der Konzern hat sich von der 1871 in Hannover gegründ eten „Continental-Caoutchouc- und Gutta-Percha Compagnie“ zu einem führenden internationalen Automobilzulieferer gemausert. Zeit, einen Blick zurück zu werfen auf die Anfänge der Reifentüftelei – und nach vorn, auf die Zukunft des Reifens.

Am Anfang war der Lkw

Bevor Continental Pkw mit speziellen Reifen wintertauglich machte, rollten Brummis damit schon ganz passabel durch Matsch und Schnee. Ausgesprochene Winterreifen für den gesamten Lastkraftwagen inklusive Anhänger sowie für Busse gibt es aber erst seit kurzem.

Spiegelglatt ist die Straße, auf der vereisten Fläche hat sich Schneematsch gebildet. Langsam schiebt sich eine Autoschlange die Steigung hoch. Plötzlich verliert mittendrin ein Lkw den Halt, steht mitsamt Anhänger quer auf der Straße: Nichts geht mehr. Mehrere Fahrstreifen sind blockiert, der Stau wird lang und länger – ärgerlich für Autofahrer, für Spediteure verlorene Zeit und damit verlorenes Geld. Deshalb bietet Continental seinen Kunden seit 2010 die neue Generation Winterreifen für Lkw an, darunter den HTW 2 SCANDINAVIA für den Trailer: Der bleibt auch unter extremen Witterungsbedingungen in der Spur – und hilft kräftig mit beim Bremsen.

„Trailer-Reifen tragen mit über 50 Prozent zur Bremsleistung bei – ein wesentlicher Faktor zur Vermeidung von Unfällen“, erklärt Bernd Korte, Entwicklungsleiter für Nutzfahrzeugreifen in der Reifen-Division von Continental.

M+S allein reicht nicht

Auch für Reisebusse hat Continental einen speziellen Winterreifen entwickelt, der – rundum aufgezogen – für ein dickes Sicherheitsplus sorgt. „Diese jüngsten Innovationen bauen auf unserer langjährigen Erfahrung mit Winterreifen auf“, sagt Korte. Anders als Pkw-Sommerreifen sind moderne Premiumreifen für Nutzfahrzeuge auch für Matsch und Schnee – kurz: „M+S“ – geeignet. Denn ihre Gummimischung besteht fast ausschließlich aus Naturkautschuk, der auch im Winter für gute Haftung auf der Fahrbahn sorgt: Er verhärtet nicht bei kalten Temperaturen und verzahnt sich dadurch auch bei Minusgraden flexibel mit dem Untergrund. Doch das allein reicht nicht für eine größtmögliche Sicherheit, wie Continental sie sich auf die Fahnen geschrieben hat.

„Verschneite oder vereiste Straßen, die den Verkehr zum Erliegen bringen können, stellen heutzutage kein Hindernis mehr da“, warb Continental schon 1937 für seine hochstolligen Reifen für Lkw und Busse. „Schwerfahrzeuge mit Conti-Gelände-Reifen meistern dieser Tage winterliche Bergstraßen genauso sicher und präzise wie im Sommer.“ Diese Reifen zahlten sich für Transporteure schnell aus, denn ihre Fahrzeuge blieben seltener liegen. Die Fracht kam pünktlich selbst bei widriger Witterung – ein Schub auch für die Industrialisierung.

Die erste Generation Winterreifen

Den ersten offiziellen M+S-Reifen brachte Continental 1955 auf den Markt. Dieses Zertifikat ist heute Standard; der Grundstein für den exzellenten Ruf des Konzerns bei Lkw-Winterreifen war gelegt. Das hat die Entwickler nicht davon abgehalten, weiter an den großen Dingern zu drehen: Seit den 60er Jahren haben die Winterreifen für Lkw und Busse dank optimierter Laufflächenprofile bis zu 50 Prozent mehr Grip auf schneebedeckten Straßen. In den 70ern ersetzten Radialkarkassen, die sich runderneuern lassen, zunehmend die herkömmlichen Diagonalkarkassen. Seit den 80ern steigerten veränderte Lamellen und eine neue Reifenkontur die Laufleistung und drosselten zudem die Geräusche. Und in den 90ern brachte Continental die erste Generation seiner SCANDINAVIA-Winterreifen für Nutzfahrzeuge auf den Markt: tiefere Lamellen für die Vorderachse, damit der Reifen länger wintertauglich bleibt, und besonders viele feine Lamellen für die Hinterachse zwecks hoher Traktion.

„In Ländern wie Russland, Kanada und Skandinavien sind spezielle Winterreifen für Lkw und Busse längst Standard“, sagt Chef-Entwickler Bernd Korte. Immer mehr Länder ziehen nach und verschärfen ihre Gesetzgebung zu Gunsten von mehr Sicherheit auf winterlichen Straßen. Aber: „Continental wartet nicht auf den Gesetzgeber", betont Korte. „Wir sehen uns als Wegbereiter für die Zukunft des Straßenverkehrs – noch sicherer, noch wirtschaftlicher – und bieten unseren Kunden das, was technisch machbar und sinnvoll ist.“

Serie: 140 Jahre Continental

Die Serie zum 140. Firmenjubiläum bietet Einblick in die Entwicklung des Reifens: Von der Erfindung der Pkw-, Nfz- und Fahrrad-Winterreifen über Trends aus den Forschungslaboren bis hin zum Marken-Management für Reifen und internationalem Fußball-Sponsoring. Mit dabei: ein Interview mit Nikolai Setzer, Leiter der Reifen-Division und Mitglied des Vorstands der Continental AG.

Quelle: ContiTech AG; Conveyor Belt Group