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bauma 2016: Baustoffanlagenbau folgt Markttrends

•    Automatisierung und Ressourceneffizienz bleiben Leitlinien
•    Energieeffiziente Produkte wirtschaftlich fertigen
•    Schlüsselfertige Anlagen gefragt

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Es sind noch sechs Monate bis die weltweit größte Messe ihre Tore öffnet, aber eines ist jetzt schon sicher: Auch im kommenden Jahr werden auf der bauma wieder die neuesten Technologien der Bau- und Baustoffmaschinenbranche präsentiert. Ressourcen- und Energieeffizienz werden dann erneut in allen Bereichen eine wichtige Rolle spielen. Die 31. Ausgabe dieser Weltleitmesse für Baumaschinen, Baustoffmaschinen, Bergbaumaschinen, Baufahrzeuge und Baugeräte findet von 11. bis 17. April auf dem Münchner Messegelände statt.

Johann Sailer, Vorsitzender des Fachverbands Bau- und Baustoffmaschinen beim Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), bestätigt, dass „sich bei den Baustoffmaschinen und -anlagen der Trend zur Automatisierung fortsetzt, verbunden mit einer Steigerung der Ressourceneffizienz“. Zudem sei eine weltweit starke Nachfrage nach energieeffizienten Betonfertigteilen und Baustoffen zu beobachten.

Am Beispiel von isolierten Doppel- oder Sandwichwänden lassen sich die Trends – die automatisierte, ressourceneffiziente Herstellung von energieeffizienten Fertigteilen – exemplarisch nachvollziehen. So hat der deutsche Anlagenbauer Vollert eine neue Arbeitsstation im Programm, bei der ein 6-Achs-Schneidroboter mit Wasserstrahl-Schneidkopf das für diese Produkte erforderliche Dämmmaterial vollautomatisch zuschneidet. Seit kurzem setzt die Kerkstoel-Gruppe im belgischen Grobbendonk die Maschine in ihrer Doppelwandproduktion ein und steigert nach eigenen Angaben dadurch die Ausbringungsmenge und -qualität erheblich. Außerdem sorgt eine Verschnittoptimierung für einen besonders ressourcenschonenden Arbeitsvorgang.

Ein strategisches Ziel vieler Betonfertigteilhersteller ist die Steigerung der Wertschöpfung. In der Rohrleitungsfertigung kann diese durch eine vorteilhafte Kombination von Betonrohr und Kunststoff-Liner erzielt werden. Beispielsweise produziert ein Anlagentyp des österreichischen Herstellers Schlüsselbauer Technology ein Betonrohr mit einem fest verankerten HDPE-Liner und einem flexiblen Kunststoff-Steckverbinder. Es entstehen Rohre – vornehmlich für Abwasserleitungen – die die Robustheit von Beton mit der Widerstandfähigkeit des Kunststoffs gegenüber chemischem Angriff kombinieren. Der neue Rohrtyp wurde bereits im offenen Graben, wie auch im Rohrvortrieb erfolgreich eingesetzt. Nach Angaben von Schlüsselbauer Technology erlaubt der Steckverbinder in beiden Verfahren einen deutlich höheren Einbaufortschritt als bei verschweißten Kunststoff-Rohrverbindungen.

Auch bei der Betonpflasterherstellung tendiert nach den Beobachtungen der Masa GmbH der Markt schon seit einigen Jahren zu immer hochwertigeren, veredelten Produkten. Laut dem Anlagenbauunternehmen aus Andernach/Deutschland verzichten mittlerweile einige Betonsteinhersteller sogar schon vollständig auf die Produktion von grauem Pflaster, weil sich damit derzeit nur Tiefpreise erzielen lassen. Masa und andere Hersteller von Block- und Pflastersteinmaschinen passen ihre Anlagen mit kleineren Veränderungen an diese Marktanforderungen an.
Die Dosiersysteme für farbigen Beton und die diversen Oberflächenveredelungsanlagen sind bei Masa optionale Komponenten der oft als vollständige Anlagen ausgelieferten Steinfertigung. Auch diese Komplettlösung passt zum Zeitgeist der Branche: „Im Baustoffanlagenbau geht die Entwicklung hin zu schlüsselfertig ausgeführten Projekten, wohingegen Einzelmaschinen zunehmend weniger nachgefragt werden“, so Sailer.

Quelle: Messe München; IFAT