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bautec 2012: Den erneuerbaren Energien gehört die Zukunft

bautec 2012: Den erneuerbaren Energien gehört die Zukunft

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Berlin, 17. Januar 2012 – Vor dem Hintergrund ständig steigender Kosten ist jeder Hausbesitzer gut beraten, über Energieeffizienz und Energieeinsparung intensiv nachzudenken. Auf der kommenden bautec 2012 (21. – 25. Februar) auf dem Berliner Messegelände können sich Interessierte darüber informieren, wie Heizkosten überschaubar bleiben. Wer sich einen Überblick über die Vielzahl an konkurrierenden Heizungssystemen verschaffen möchte, wird am Gemeinschaftsstand Innung SHK Berlin und des Fachverband Sanitär Heizung Klempner Klima Land Brandenburg in der Halle 23 fachmännisch beraten.

Beim Neubau steht der Gas-Brennwertkessel in Kombination mit einer thermischen Solaranlage für die Warmwasseraufbereitung mit einem Anteil von rund 70 Prozent hoch im Kurs. Diese Anlage erfüllt auch die Auflagen der gültigen Energieeinspar-Verordnung (EnEV 2009) mit einem Anteil von 15 Prozent an erneuerbaren Energien.

Der Öl-Brennwertkessel ist eine Alternative für Kunden, die gespeicherte Energie (Heizöltank) bevorzugen. Von den vorhergehenden Öl-Niedertemperaturkessel sind in Berlin noch ca. 90.000 und in Brandenburg noch ca. 125.000 in Betrieb.

Wegen der steigenden Kosten für fossile Brennstoffe werden nach Einschätzung von Erik Debertshäuser, Geschäftsführer des Fachverband SHK Land Brandenburg, Heizungssysteme für erneuerbare Energien und die dezentrale Versorgung mit Wärme und Strom in Zukunft stark zunehmen. „Generell kann man ein spezielles System nicht als die Anlage der Zukunft hervorheben. Es ist wie bei einem Anzug. Es gibt ihn von der Stange oder maßgeschneidert. Ähnlich verhält es sich bei der Heizung. Das Zusammenspiel zwischen Gebäude- und Anlagentechnik muss passen.“

Auf dem Vormarsch sind Solewasser-Wasser-Wärmepumpen, die elektrisch angetrieben werden und entweder mit vertikal in die Erde getriebenen Sonden oder horizontal verlegten Erdkollektoren die Erdwärme nutzen. Die Investitionskosten für die Kompressionswärmepumpe einschließlich der Sonden- bzw. Erdkollektoren sind mit circa 25.000 Euro für ein Einfamilienhaus nicht unerheblich. Zudem müssen in Berlin die Wasserbehörden zustimmen. Im Land Brandenburg muss dagegen nur in Wasserschutzgebieten eine Genehmigung vorliegen.

Eine kostengünstigere Alternative sind die Luft-Wasser-Wärmepumpen. Sie sind bereits ab 10.000 Euro auf dem Markt erhältlich und nutzen die Umgebungsluft. Ihr Nachteil: Sie arbeiten im Vergleich zu den Erdwärmepumpen längst nicht so effektiv und müssen im Winter bei einer Temperatur um den Gefrierpunkt elektrisch zuheizen, was bei Frost erhebliche Kosten verursacht. Das Problem der Geräuschentwicklung ist von der Industrie mittlerweile gelöst. Seit neuestem gibt es auch Luftwärmepumpen mit integriertem Schallschutz.

Im ländlichen Raum und waldreichen Gegenden spielen Holzvergaserkessel in Verbindung mit Solaranlagen bzw. Holzpelletheizungen eine wichtige Rolle. Vor allem für Waldbesitzer oder Tischlereien sind diese Anlagen in Verbindung mit einer Solaranlage eine sinnvolle Alternative. Während das Heizen mit Scheitholz mit einem täglichen Aufwand und körperlicher Arbeit verbunden ist, laufen die Pelletheizungen automatisch über eine Förderschnecke. Für das Heizen mit den kleinen Presslingen, die unter hohem Druck aus reinem Holzmehl erzeugt werden, wird allerdings ein Silo oder ein entsprechend großer Lagerraum benötigt.

 

Viele Experten sehen in den Mini- und Micro-Blockheizkraftwerken (BHKW), die nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung funktionieren, die Technologie der Zukunft für Ein- und Mehrfamilienhäuser. Danach können sich Hausbesitzer mit Hilfe eines Kfz-Motors oder eines Stirling-Motors selbst mit Strom und Wärme versorgen. Das Kraftwerk im eigenen Keller erzeugt Wärme und Strom.

Der nicht selbst verbrauchte Strom wird ins öffentliche Netz eingespeist. Die Abwärme kann gleichzeitig für das Warmwasser genutzt werden und sorgt gleichzeitig für eine wohlige Raumtemperatur. Ein Micro-BHKW mit 1 Kilowatt elektrischer Leistung (kWel) produziert im Jahr rund 5.500 Kilowattstunden Strom. Erste Auswertungen von Feldtestanlagen haben gezeigt, dass bis zu 70 % des Strombedarfs vom Micro-BHKW gedeckt werden können.

Gerade weil die neue Technologie in der breiten Öffentlichkeit noch wenig bekannt ist und viele bürokratische Hindernisse noch aus dem Weg geräumt werden müssen, wollen die Innung SHK Berlin und der Fachverband SHK Land Brandenburg auf einer Sonderschau zum Thema „Erneuerbare Energien und stromerzeugende Heizung für Zuhause“ die neuesten Entwicklungen vorstellen. „Namhafte Hersteller sind auf der Sonderschau in der Halle 22 vertreten“, kündigt der Geschäftsführer der Innung SHK Berlin, Dr. Klaus Rinkenburger, an. Er ist ebenso wie sein Brandenburger Kollege Erik Debertshäuser davon überzeugt, dass die dezentrale Strom- und Wärmeerzeugung schon bald eine wichtige Rolle spielen wird.   

Die bautec 2012 findet vom 21. bis 25. Februar auf dem Berliner Messegelände statt.

 

Quelle: Messe Berlin