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bautec 2018: Tagesbericht vom 21. Februar 

01 Premiere für den bautec.INNOVATION AWARD

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Wählen Sie Ihre Favoriten! Jede Stimme zählt. – So steht es auf den Stimmzetteln für den bautec.INNOVATION AWARD, der in diesem Jahr zum ersten Mal auf der bautec vergeben wird. Dabei handelt es sich um einen von der Messe Berlin ins Leben gerufenen Publikumspreis, das heißt, die Messebesucher stimmen über ihre persönlichen Favoriten ab und wählen so die beste Innovation im Baubereich des Jahres. Insgesamt 15, von einer Fachjury nominierte Exponate stehen zur Wahl. Sie werden innerhalb einer Sonderschau am Stand 207 in Halle 23b präsentiert. Zu gewinnen gibt es einen Bluetooth-Lautsprecher von JBL. Wer seine Gewinnchance wahren will, muss seine Stimme bis Freitag (23.02.) 11 Uhr abgegeben haben. Der Gewinner wird dann per Los ermittelt. Die Bekanntgabe des Gewinners findet im Rahmen der Preisverleihung am 23. Februar 2018 um 13 Uhr in Halle 23b, Stand 207 statt.

02 Auslobung des Deutschen Ingenieurbaupreises 2018 gestartet

Zu den Höhepunkten des ersten Messetags zählte der Startschuss für die Auslobung des Deutschen Ingenieurbaupreises 2018 durch Bundesbauministerin Dr. Barbara Hendricks und Hans-Ullrich Kammeyer, Präsident der Bundesingenieurkammer. Mit dem Preis werden herausragende Ingenieurbauleistungen prämiert, die Baukultur, Energieeffizienz und Nachhaltigkeit vereinen und herausragende Lösungen zur Gestaltung unserer gebauten Umwelt bieten. Der mit Preisgeldern von insgesamt 60.000 Euro ausgestattete wichtigste Staatspreis für Ingenieurbaukunst wird im zweijährigen Wechsel mit dem Deutschen Architekturpreis verliehen. Einsendeschluss ist der 26. April 2018. Der Deutsche Ingenieurbaupreis wurde 2016 auf der bautec aus der Taufe gehoben und wird in diesem Jahr zum zweiten Mal als Staatspreis in gemeinsamer Trägerschaft von Bundesbauministerium und Bundesingenieurkammer ausgelobt. Auslobung und Betreuung liegen in den Händen des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung.

03 Preise des Wettbewerbs „Auf IT gebaut“ 2018 auf der bautec verliehen

Im feierlichen Rahmen wurden heute Mittag (21.02.) zum Abschluss des Wettbewerbs „Auf IT gebaut“ 2018 auf der bautec die Preise in den vier Wettbewerbskategorien unter dem Motto „Bauwirtschaft innovativ – Von neuen Ideen profitieren und Zukunft gestalten“ verliehen. Die Preisverleihung fand innerhalb der Fachveranstaltung „Digitales Planen, Bauen und Betreiben“ der RG-Bau im RKW Kompetenzzentrum im Marshall-Haus auf dem Berliner Messegelände statt. Mit ihren Arbeiten rund um die Digitalisierung des Bauens bewiesen die Nachwuchskräfte, dass die Baubranche innovativ, modern und technikorientiert ist. Die Auszeichnung nahm Dr. Wolfgang Scheremet, Leiter der Abteilung Industriepolitik im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, vor. Im Bereich Architektur wurden zwei erste Preise vergeben, und zwar an Josephus Meulenkamp von der Technischen Universität München und an Philipp Schwan von der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen. Im Bereich Baubetriebswirtschaft ging der erste Platz an Henrik Wasemann von der Technischen Universität Hamburg-Harburg, im Bereich Bauingenieurwesen an Constanze Matthus von der Technischen Universität Dresden. Im gewerblich-technischen Bereich wurde diesmal kein erster Platz vergeben, den zweiten Platz erreichte Simon Schlögl, Dachdecker und Gründer von „materialrest24.de“.

04 Serielles und modulares Bauen – neue Chancen für den Wohnungsbau

Am Eröffnungstag der bautec diskutierten hochkarätige Vertreter von Spitzenverbänden und Ministerien über serielles und modulares Bauen. In der Wohnungswirtschaft werden Modulbauweise und serielles Bauen durch neue Ideen und Konzepte langsam salonfähig. Die schnelle Errichtung von bezahlbarem Wohnraum ist zurzeit eine der großen Herausforderungen, denn Deutschland braucht mehr Wohnraum, vor allem im preisgünstigen Segment. „Viele denken bei dem Thema an die Plattenbauweise der 1960er und 1970er Jahre. Doch das serielle Bauen ist viel älter – und schöner. Schon zur Weltausstellung 1851 in London entstand mit dem Chystal Palace ein riesiges vorgefertigtes Bauwerk“, sagte Monika Thomas, Leiterin der Abteilung Bauwesen, Bauwirtschaft und Bundesbauten im Bundesbauministerium (BMUB). Bislang gebe es nur wenige Beispiele für serielles Bauen in Deutschland. Das liege vor allem an den enorm hohen Investitionskosten. Mitte 2017 hatte das Ministerium zusammen mit dem Spitzenverband der Wohnungswirtschaft, GdW, ein europaweites Ausschreibungsverfahren gestartet. Damit soll ein fester Rahmen für den Neubau von mehrgeschossigen Wohngebäuden in serieller und modularer Bauweise vereinbart werden. „Zurzeit befinden wir uns in der Phase, in der wir Rechtssicherheit schaffen. Voraussichtlich werden wir im Frühsommer die Typologien vorstellen. Mein Traum, ist es, dass wir für die unterschiedlichen Bautypen deutschlandweit einheitliche Baugenehmigungen erhalten.“ Axel Gedaschko, Präsident des GdW sieht positive Signale für die nahe Zukunft. Im Koalitionsvertrag und den Vereinbarungen finde sich „unheimlich viel von dem wieder, was wir uns gewünscht haben. Jetzt muss die Politik nur noch die PS auf die Straße kriegen.“ Barbara Ettinger-Brinckmann, Präsidentin der Bundesarchitektenkammer, stimmte Gedaschko zu. „Allerdings bedauere ich den geplanten Zuschnitt des Bauressorts im Innenministerium.“ Für Klaus Pöllath, Vizepräsident Technik des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrieist es wichtig, dass die Bürger erreicht werden. „Wir müssen ihnen zeigen, dass das serielle und modulare Bauen funktioniert. Wenn wir erst einmal 1.500 Einheiten gebaut haben, wird es einen Schub geben. Um dies zu erreichen, wird die Bauindustrie große Investitionen tätigen.“ Gedaschko ist froh über die Entwicklung: „Noch vor zwei Jahren wurde das Thema belächelt, heute wissen alle: es ist notwendig. Die Erfahrungen in Schweden haben gezeigt, dass Wohngebäude auf diese Weise rund 25 Prozent weniger kosten als herkömmlich errichtete“. Die Architektin Ettinger-Brinckmann appellierte an die Politik, die Eigentümer in die Pflicht zu nehmen. „Schließlich gehört der Wohnungsbau als essentieller Lebensbestandteil zum Dasein.“

05 Kongress Digitalisierung im Bauwesen

Am ersten Kongresstag diskutierten Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Ministerien den tiefgreifenden Wandel von Planungs- und Bauprozessen auf dem Kongress Digitalisierung im Bauwesen. Architekten, Planer Ingenieure und Handwerker müssen sich angesichts der digitalen Transformation auf völlig veränderte Bedingungen des Bauprozesses einstellen. Monika Thomas, Leiterin der Abteilung Bauwesen, Bauwirtschaft und Bundesbauten im BMUB, stellte die Bedeutung der Bauwirtschaft als Schlüsselbranche der deutschen Wirtschaft heraus. „Die bautec ist eine gute Plattform, um Innovationen und die Praxis zusammenzubringen.“ Das zeigte auch der Kongress. Experten schlugen die Brücke von der digitalen Fertigung über das Planen bis zur Bauausführung. Die bisherigen Erfahrungen mit dem Building Information Modeling, kurz BIM, brachte Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Huhnt von der TU Berlin auf den Punkt: „Digitalisierung ist ein evolutionärer Prozess. Fangen Sie an.“ Barbara Ettinger-Brinckmann, Präsidentin der Bundesarchitektenkammer sieht in der BIM „nicht Simsalabim. Es kann noch so tolle Möglichkeiten bieten, aber den guten, entwerfenden, kreativen Architekten wird es niemals ersetzen.“ Hans-Ullrich Kammeyer, Präsident der Bundesingenieurkammer forderte „ein anwendbares Prinzip, für kleine und mittlere Ingenieurbüros. Wir sehen eine große Gefahr, dass der Kostendruck immer größer wird und zum Schluss Lösungen herauskommen, die keine auskömmliche Vergütung mehr hergeben.“ Jan-Hendrick Goldbeck, Geschäftsführer der Goldbeck GmbH, ist überzeugt: „Das sequenzielle, archaische Bauen wird nicht mehr funktionieren. Das heißt aber nicht, dass die am Bauen Beteiligten notwendigerweise weniger Geld verdienen müssen. Wir werden einfach nur professioneller.“ Für Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des ZDB (Baugewerbe): „ist diese Legislaturperiode eine verlorene für das digitale Bauen. Die Bundesregierung muss die Schnittstellen festlegen, damit alle in der gesamten Wertschöpfungskette mit einander kommunizieren können.“ Das wollte Lothar Fehn Krestas, Unterabteilungsleiter BII im BMUB, nicht auf sich sitzen lassen: „In der Breite ist enorm viel gewachsen. Wir sehen unsere Rolle darin, diesen Prozess weiter anzuschieben.“ Einig waren sich alle Redner jedoch darüber, dass die Digitalisierung in Form von BIM nicht aufzuhalten ist.

06 GRÜNBAU BERLIN: Viel Natur auf den Schulhof holen

Mit der Gestaltung pädagogischer Außenräume befasste sich am ersten Messetag (20.02.) eine Fachdiskussion im Rahmen der GRÜNBAU BERLIN. Dr. Jutta Heimann, freie Mitarbeiterin an der Berliner Otto-Wels-Grundschule, äußerte, dass die Spielgeräte auf Schulhöfen möglichst viele Nutzungsmöglichkeiten haben und die Fantasie der Kinder fördern sollten. Außerdem plädierte sie für eine naturnahe Gestaltung, zum Beispiel mit Sträuchern, einem strukturierten Gelände und mit Sitzgelegenheiten, um den Kindern Rückzugsräume zu bieten. Der Naturkontakt sei für die Entwicklung der Kinder elementar wichtig, so Jutta Heimann. Dafür empfehlen sich auch Sträucher, an denen Beeren wachsen und Vögel anziehen. Ebenso könnten die Kinder die Beeren auch ernten. Es komme darauf an, viel Natur auf den Schulhof zu holen, betonte Jutta Heimann. Landschaftsarchitekt Dirk Schelhorn stimmte dem zu und sagte, dass sich Sport, Spiel und naturnah nicht ausschließen. Dabei sei jedoch die Beantwortung der Frage wichtig, wie viel Natur der Schulhof verträgt, denn kleine und große Flächen müssten unterschiedlich gestaltet werden.

07 metall IT: Digitalisierung – Herausforderung und Chance für das Handwerk

Wer sich dem Thema Digitalisierung nicht stellt, wird im Wettbewerb und auf dem Markt nicht bestehen können. So die Kernaussage von Stephan Blank, Referatsleiter im Kompetenzzentrum Digitales Handwerk des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks e.V. in seinem Impulsvortrag „Wirtschaft 4.0 – Chance für das Handwerk“ auf dem metall IT-Kongresses im Rahmen der bautec. Die Digitalisierung schaffe Möglichkeiten und Potenziale für das Wachstum, so Blank. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, gelte es für die Handwerksbetriebe, an die Zukunft zu denken. So sollte das Internet der Dinge auch für das Handwerk eine wichtige Rolle spielen, um angebotene Produkte intelligenter zu machen. Weiterhin würden durch die Digitalisierung völlig neue Geschäftsmodelle entstehen, die zum Beispiel auch mit klassischen Modellen kombinierbar seien. Blank verwies in seinem Vortrag auf eine entsprechende Umfrage des Bitkom unter Handwerksbetrieben. Danach äußerten 56 Prozent der Befragten, dass die Digitalisierung für ihr Unternehmen eine große Herausforderung sei. 29 Prozent haben Probleme, die Digitalisierung zu bewältigen. Zehn Prozent der befragten Handwerksbetriebe sind der Ansicht, dass Wettbewerber aus der Internet- oder ITK-Branche in ihren Markt drängen. Und 23 Prozent äußerten sogar, dass die Digitalisierung ihre Existenz gefährde.

08 Airteam schickt den Roof-Inspector aufs Dach

Das Berliner Startup Airteam hat ein Verfahren namens Roof-Inspector entwickelt, das mithilfe von Luftaufnahmen Dächer vermisst. Eine Software analysiert entweder Satellitenbilder oder Aufnahmen einer speziell ausgestatteten Drohne. Auf diese Weise können exakte Aufmaße und 3D-Modelle des Daches gefertigt werden. Mit dem Roof-Inspector können Dachdecker schnell und sicher Aufmaße erstellen, ohne das Dach begehen zu müssen. Das Unternehmen bietet den Service mit insgesamt 100 Piloten deutschlandweit an.

09 Sechs Bauspezialisten im Russian Export Center

Die bautec 2018 hat ihre Position als Tor nach Osteuropa gestärkt. Auf dem Stand des Russian Export Center, einer staatlichen Organisation zur Unterstützung des internationalen Handels, präsentieren sechs russische Firmen neue Produkte und Dienstleistungen rund um das Bauen. Der Hersteller Etitz stellt zwei Produktneuheiten vor: zugfeste, sehr leichte GFK-Bewehrungen und ein neues wärme- und schallisolierendes Dämmmaterial, das nicht brennbar und zu 100 Prozent biologisch abbaubar ist. Das nach ISO 9001 zertifizierte Unternehmen RTC Testing and Diagnostics ist spezialisiert auf zerstörungsfreie Testverfahren. Für den deutschen Markt bietet RTC Training und Zertifizierung von Personal sowie unabhängige technische Untersuchungen an. Zias, ein Spezialist für Vorhangfassaden, hat Programme entwickelt, um europäische Bauprodukte in Russland zu vermarkten. Teplorium, Mitglied des Green Building Council Russia, hat sich auf Forschung und Entwicklung hochenergiesparender Verglasungen spezialisiert, die schnell montiert werden können. Flext hat patentierte flexible Metallprofile entwickelt, die das schnelle und einfache Montieren von gerundeten Konstruktionen ermöglicht. Die Spektrum-Gruppe bietet Ingenieurdienstleistungen an. Consulting, Planung, Management und Projektkoordination im Bereich Building Information Modeling (BIM).

Quelle: Messe Berlin GmbH; bautec