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Continental Reifen baut weltweit erstes vollintegriertes Recycling- und Runderneuerungs-Werk

Hannover, 18. September 2012. Der internationale Automobilzulieferer und Reifenhersteller Continental kündigte heute im Rahmen der Internationalen Automobilausstellung (IAA) Nutzfahrzeuge in Hannover den Bau einer neuen Produktionsstätte für runderneuerte Lkw- und Bus-Reifen sowie einer Recycling-Anlage für Gummi gebrauchter Reifen an. Das in dieser Kombination in der Branche weltweit einzigartige Werk schließt den Produktionszyklus der Reifenherstellung und wird die Synergien aus der Runderneuerung und Gummi-Recycling nutzen. Mit einem Investitionsvolumen von mehr als zehn Millionen Euro stärkt das Unternehmen seine Position in Westeuropa und entwickelt gleichzeitig seinen ContiLifeCycle-Ansatz auch auf der Produktionsseite weiter. Am Standort Hannover-Stöcken werden mit dem ContiLifeCycle-Werk mehr als 100 neue Arbeitsplätze entstehen.

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„In Anbetracht knapper werdender Rohstoffe, sehen wir es als unsere Verpflichtung, nach­haltige Lösungsansätze für die Reifenproduktion und Runderneuerung zu entwickeln. Wir sind nun in der Lage Rohstoffe aus Altreifen gezielt und gesteuert wieder in den Produktionsprozess von neuen beziehungsweise werkserneuerten Reifen mit einfließen zu lassen“, erklärt Dr. Andreas Esser, Leiter des Geschäftsbereichs Nutzfahrzeugreifen von Continental. Mit der neuen Recycling-Anlage verfolgt Continental einen neuartigen Ansatz für die ökonomisch und ökologisch sinnvolle Weiterverarbeitung von Altreifen.

 

In der EU werden heute noch 41 Prozent aller Altreifen zusammen mit anderen gemahlenen Gummiprodukten für die Energiegewinnung in der Zementindustrie eingesetzt. Weitere 35 Prozent der jährlich anfallenden Altreifen werden „downgecycelt“ und zu technisch minderwertigen Produkten wie zum Beispiel Spritzguß-Plastikprodukten weiterverarbeitet.

Der von Continental entwickelte Recycling-Prozess erlaubt es dagegen, dass hohe Anteile recycelten Gummis in die Produktion von Neureifen und runderneuerten Reifen zurückfließen. Mit Hilfe des neuen Verfahrens kann der Anteil von Recyclingmaterial in einem Neureifen nahezu verdoppelt werden. „Dies ist der nächste Schritt, um eine noch bessere Nutzung von Rohmaterialien zu gewährleisten. Mit dem geplanten Recyclingvolumen von 4.000 Tonnen pro Jahr werden wir circa 2.400 Tonnen Kautschuk sowie 1.600 Tonnen Füllstoffe wie Ruß und Silika einsparen können“, erläutert Dr. Boris Mergell, Leiter der Material- und Prozessentwicklung und verantwortlich für den Recycling-Part des neuen ContiLifeCycle-Werkes.

Die geplante Produktionsstätte für Heiß- und Kaltrunderneuerung wird im kommenden Jahr zusammen mit der Recycling-Anlage ihren Betrieb am Standort Hannover-Stöcken aufnehmen. Die geplante Jahreskapazität liegt in der finalen Ausbaustufe bei 180.000 runderneuerten Reifen. „Aufgrund der unmittelbaren Nachbarschaft zu unserer weltweiten Forschung & Entwicklung sowie zu den zentralen Teams von Produktion, Engineering und Qualitätsmanagement wird die neue Produktionsstätte auch als weltweites Kompetenzzentrum für Runderneuerung dienen und kann somit schnell auf Erfahrungen aus der Produktion reagieren“, erklärt Christian Sass, Direktor des Geschäftsfelds Runderneuerung Nutzfahrzeugreifen bei Continental. Das beim Runderneuerungsprozess im ContiLifeCycle-Werk anfallende Raumehl kann komplett in der angeschlossenen Recycling-Anlage weiterverarbeitet werden.

Mit ContiLifeCycle bietet Continental seinen Kunden eine effektive und nachhaltige Servicelösung. Vom Neureifen über das Nachschneiden und das Karkassenmanagement bis zur Runderneuerung bietet ContiLifeCycle optimale Wirtschaftlichkeit und effektiv niedrigste Gesamtkosten für die Flotte über das gesamte Reifenleben.

Quelle: ContiTech AG; Conveyor Belt Group