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Die Königsklasse im Lkw-Bau

Wörth/Deutschland, Molsheim/Frankreich – Bei Mercedes-Benz Trucks kommt das Stärkste zum Schluss: Mit der Präsentation der Königsklasse der schweren Lkw schließt Mercedes-Benz heute die Euro VI-Offensive ab. Erstmals gezeigt werden die Schwerlast-Trucks Actros SLT und Arocs SLT: Maßgeschneiderte Lkw, die bis zu 250 Tonnen Gewicht bewegen und beispielsweise beim Transport von Windkrafträdern zum Einsatz kommen. Der Arbeitsaufwand ist enorm: stärkere Rahmen, zusätzliche Achsen, hocheffizienter Kühlkreislauf, eine spezielle Kupplung zur Anfahrunterstützung und ein leistungsstarkes Bremssystem. Das sind nur die wichtigsten Umbau-Umfänge.

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Präsentation der neuen Schwerlastzugmaschine mit 625 Pferdestärken

Bei der statischen Präsentation, die heute im Mercedes-Benz Lkw-Werk in Wörth stattfindet, werden ein Actros SLT mit komfortabler Luftfederung für den Straßeneinsatz und ein Arocs SLT mit robuster Parabelfederung für harte Einsätze auf Extrem-Strecken gezeigt.

Die Produktion startete im Dezember 2013 im elsässischen Mercedes-Benz Werk in Molsheim, dem Sitz von „Custom Tailored Trucks“ kurz CTT. Hier werden selbst die ausgefallensten Sonderwünsche von Lkw-Kunden aus aller Welt realisiert.

Bei der Entwicklung des neuen Mercedes-Benz SLT wurde nichts dem Zufall überlassen und jedes Detail ausführlich getestet. Denn in diesem Marktsegment wird eine enorm hohe Zuverlässigkeit gefordert: das Gesamtzuggewicht der Trucks beträgt 250 Tonnen, die Sattelzüge sind häufig über 50 Meter lang und überwiegend darf nur nachts gefahren werden. Trotz dieses enormen Aufwands steigt die Anzahl der Schwertransporte. Bayern, das diese Zahl als einziges Bundesland erfasst, hat seit 1995 eine Verdreifachung festgestellt.

Stefan Buchner, Leiter Mercedes-Benz Trucks, ist überzeugt, dass der neue SLT selbst in Extremsituationen einen Top-Job garantiert: „In ihrer Komplexität sind Schwerlasttransporte kaum zu überbieten. Wir bringen dafür die kraftvollsten und robustesten Mercedes-Benz Lkw aller Zeiten für die härtesten Aufgaben im Transportgeschäft auf die Straße. Der der SLT ist bis ins Detail auf diese Anforderungen zugeschnitten.“

Die drei- oder vierachsigen Sattelzugmaschinen mit Euro VI-Technologie werden vom neuen Reihensechszylinder „OM 473“ mit 15,6 Liter Hubraum und 460 kW/625 PS angetrieben. Das maximale Drehmoment beträgt 3.000 Newtonmeter. Einzigartig für eine Schwerlastzugmaschine ist das 16-gängige PowerShift-Getriebe für eine feinstufige Abstimmung beim Schalten. Die Bremsleistung von Retarder und Motorbremse liegt zusammen bei 720 kW beziehungsweise 979 PS. Dabei ist die Leistung der normalen Betriebsbremse noch nicht einmal eingerechnet.

Fahrzeug-Umbauten: Bei CTT entsteht der Lkw nach Maß

Alle Kundensonderwünsche weltweit an einen Lkw mit Stern, die von der Serienfertigung nicht abgedeckt werden können, realisiert CTT. Von der technischen Kundenberatung, über Konzeption und Entwicklung bis zur Produktion und Montage; alles übernimmt die Mannschaft in Molsheim.

Das Angebot beschränkt sich nicht nur auf Actros und Arocs, sondern gilt für alle Produkte, die im Werk Wörth vom Band rollen: auch Antos, Axor, Atego, Econic und Zetros werden von den Spezialisten für verschiedenste Anwendungen ganz individuell nach Kundenwunsch umgebaut. Im Werk Molsheim, das eng in den Produktionsverbund von Mercedes-Benz Lkw eingebunden ist, wurden seit der Jahrtausendwende mehr als 150.000 Trucks nach spezifischen Kundenwünschen passgenau entwickelt und modifiziert.


20 Prozent der Wörther Lkw-Produktion wird in Molsheim modifiziert

Yaris Pürsün, Leiter des Lkw-Werks Wörth und Leiter von Mercedes-Benz Special Trucks erläutert in seiner Rede das Zusammenspiel der beiden Werke: „Der Umbau-Anteil von CTT an der Wörther Gesamtproduktion liegt bei durchschnittlich 20 Prozent. Durch die Auslagerung der maßgefertigten Trucks nach Molsheim reduzieren wir die Komplexität im Werk Wörth erheblich und steigern somit unsere Effizienz. Gleichzeitig steht CTT mit seiner hohen Kompetenz als Garant für passgenaue und einzigartige Lösungen. In Molsheim gilt: „Geht nicht, gibt’s nicht“. Unsere Mitarbeiter erfüllen selbst die anspruchsvollsten Wünsche.“

Die Hauptabnehmerländer von CTT liegen zwar innerhalb der EU, doch die Lkw sind weltweit unterwegs. So lieferte CTT in den vergangenen Jahren jeweils vierstellige Stückzahlen nach Brasilien, China und Russland. Selbst Australien und Indonesien waren mit jeweils dreistelligen Stückzahlen pro Jahr wichtige Abnehmerländer.

Komponenten- und Teilefertigung für die Großserie

Das 1967 gegründete Werk Molsheim beschäftigt auf einer Fläche von fast 500.000 m2 rund 600 Mitarbeiter, davon 220 bei CTT. Auf 20.000 m2 überbauter Fläche stehen in mehreren Ateliers 65 Montage-Standplätze und zwei Lackierkabinen zur Verfügung. Neben dem Umbau und der Montage von Lkw gliedert sich die Produktion in die Komponentenfertigung mit dem Schwerpunkt des Fahrerhauses für den Unimog Geräteträger sowie die Teilefertigung für das Werk Wörth.

Quelle: Daimler Communications; Mercedes-Benz