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Hans-Herrmann Bergmann im Interview mit LECTURA press

Seinen Ursprung hatte Bergmann Baumaschinen bereits vor 58 Jahren. Als Familienbetrieb mit 240 Mitarbeitern sind Sie auf dem deutschen und dem internationalen Markt stark vertreten. Wie schaffen Sie es, so lange so erfolgreich zu bleiben?

Ich denke, weil wir einfach innovativ unterwegs sind und die Kundenanforderungen stets im Fokus haben. Wir erarbeiten gemeinsam mit dem Partner Lösungen, die von ihm auch benötigt werden und konstruieren nicht einfach drauf los. Dabei orientieren wir uns nicht an den Wettbewerbern, sondern wirklich an den Bedürfnissen und Erfahrungen der Kunden. Das ist, neben der Kontinuität im Unternehmen, einer der wichtigsten Punkte, würde ich sagen. Als mein Vater damals angefangen hat, gab es schon viele Marktbegleiter, die aber alle die Dumperproduktion irgendwann eingestellt haben und vom Markt verschwunden sind, weil sie ihre Produkte nicht weiterentwickelt haben. Wir haben in jeder Phase unseres Unternehmens Dumper und Transportfahrzeuge entwickelt, konstruiert, gebaut und in enger Kooperation mit unseren Kunden beständig weiterentwickelt.

Die Bergmann Gruppe teilt sich in zwei Geschäftsbereiche – Bergmann Dumper und Bergmann Komponenten. Wie kam es zu dieser Entwicklung?

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Durch Bekannte und Freunde haben wir 1980 Anfragen aus der Automobilindustrie nach Fertigungskapazitäten erhalten. Daraufhin haben wir für Audi – damals noch die Auto Union, die es heute so gar nicht mehr gibt – für den Audi 50, (quasi der kleine Polo von Audi), die ersten Teile gefertigt. Nach Abschluss der ersten Kleinserie gab es eine Produktionspause. Als die Produktion wieder aufgenommen wurde – dann für VW – wurden in alle Benzinmotoren von VW unsere Teile eingebaut. Das war wirklich ein riesen Schub für das Unternehmen und etablierte den Geschäftsbereich Bergmann Komponenten. In den Folgejahren wurden Bauteile für alle TDI-Motoren bearbeitet, anschließend kamen die Zylinderlaufbuchsen dazu. Bis heute konnten wir uns mit der Bearbeitung von Sicherheitsbauteilen für Fahrwerke und Motoren – (insbesondere jene Teile, die nicht jeder machen darf und nicht machen kann, weil er das Know-How dafür nicht hat) – in der Automobilbranche selbst eine kleine Nische erschaffen. Aktuell profitieren wir von der sehr unterschiedlichen Ausrichtung der beiden Geschäftsbereiche. Die Bandbreite zwischen Stückzahl 1-Produktionen im Sonderfahrzeugbau und den Großserienkomponenten in der Automobilindustrie schafft viele Synergien im Verständnis von Qualitätsbewusstsein, effizienten Fertigungskonzepten und Flexibilität.

Die Kurt König Baumaschinen GmbH hat vor kurzem Bergmann Dumper in ihr Maschinenprogramm aufgenommen. Was war der Gedanke hinter dieser Kooperation?

Seit mehreren Jahren verzeichnen wir ein zunehmend wachsendes Interesse etablierter Baumaschinenhändler an unseren Produkten. Als Teil unserer Agenda 2025 arbeiten wir in Deutschland, aber auch international, an einem flächendeckenden Händlernetz für unsere Dumper. Über Bergmann selbst laufen weiterhin Vermietung, insbesondere von Großmaschinen und der Vertrieb von Sondermaschinen und Kleinserien. Weil Sie die Kurt König Baumaschinen GmbH ansprechen. Natürlich sind wir stolz darauf mit den besten Händlern Deutschlands zu kooperieren. Auf der NordBau haben wir gerade noch die Zusammenarbeit mit der Firma Rohwedder Baumaschinen Berlin bekanntgegeben. Diese etablierten Händler mit umfangreichen Verkaufs- und Serviceangeboten ermöglichen es uns, das Produkt Bergmann Dumper deutschlandweit in einer angemessenen Art am Markt zu vertreiben. Aber es ist mir auch wichtig zu betonen, dass unser Handeln immer die Langfristigkeit zum Ziel hat. Mit der DiTec Baumaschinen GmbH & Co. KG arbeiten wir in diesem Jahr bereits seit 15 Jahren zusammen.

Als Familienunternehmen sind kontinuierliche Geschäftsbeziehungen von herausragender Bedeutung. Das leben wir mit vielen regionalen und freundschaftlich verbundenen Partnern.

Stichwort: Dumper to go – Bergmann Dumper kann man direkt vom Hersteller mieten. Sie zeichnen sich hier vor allem durch sehr flexible Mietoptionen aus. Zahlt sich dieser Geschäftsbereich für Sie aus?

Auf jeden Fall! Die einsatzbezogene Bereitstellung von Transportfahrzeugen für nationale wie internationale Kunden ist neben Entwicklung, Produktion und Verkauf ein Kernelement der zukünftigen Unternehmensausrichtung. Viele Händler haben die Bergmann Kompaktdumper, vom kleinen Elektro-Dumper 1005 bis zum 9 Tonner Bergmann 2090 in ihrem eigenen Mietprogramm. Bei kurzfristigen Bedarfen der größeren Fahrzeuge, angefangen vom Dumper 3012 über den Kettendumper 4010 oder den 25-Tonner 5025 können wir Kunden und Händlern aus unserem umfangreichen Mietprogramm unterstützen. Als Hersteller stehen wir als Partner mit einem großen Mietpark zur Verfügung. Wir ergänzen also natürlich das bestehende Angebot, um dem Endkunden für Großprojekte Komplettlösungen bereitstellen zu können. Der Händler hat den Vorteil, dass keine eigenen Großgeräte angeschafft werden müssen und somit das Risiko entfällt, dass bei einer Nichtauslastung der Großgeräte finanzielle Schäden entstehen. Wir bei Bergmann können uns gleichzeitig vollends auf die Großgeräte konzentrieren. Von der Auslieferung bis zum Service läuft alles direkt über Bergmann. Unsere Händler unterstützen diesen Ansatz und von Bergmann Kunden haben wir bisher nur positives Feedback bekommen.

Wie sieht Ihre Planung für 2019 aus? Sie stellen auch auf der bauma aus, was ist hierfür geplant?

Momentan gibt es viele Konzepte, denn die Baumaschinenbranche hatte ja in den letzten Jahren sehr viel Investitionen und Konstruktionsleistungen zu erbringen mit der kontinuierlichen Anpassung der Maschinen an die aktuellen Abgasstufen. Auch wir haben einige Maschinen vollkommen neu entwickeln müssen um den Anforderungen gerecht zu werden. Seit diesem Jahr können wir wieder gewohnt innovativ arbeiten. Im Fokus bei allen Entwicklungen und Überlegungen stehen nach wie vor die Bediener und die Arbeitssicherheit auf den Baustellen. Momentan arbeiten wir an einigen Innovationen im Bereich die entlastenden Assistenzsysteme. Wir möchten dabei die Sicherheit des Anwenders weiter steigern und gleichzeitig die Arbeitsleistung der Fahrzeuge optimieren. Assistenzsysteme sind im Idealfall eine Vereinfachung, die trotzdem den Gesamtwert der Maschine auf der Baustelle erhöhen. Das ist derzeit unser Anspruch und es wird die ein oder andere Premiere in diesem Bereich auf der bauma 2019 geben.

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Quelle: LECTURA GmbH Verlag

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