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Maschinenkonzept zugeschnitten für Abbrüche wie in München

Balthasar Trinkl nimmt als erstes Unternehmen in Deutschland den neuen Cat Abbruchbagger DEM70 in Betrieb

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MÜNCHEN (SR). Premiere feierte der Abbruchspezialist Trinkl in München. Für den Familienbetrieb Rohde & Schwarz, Weltmarktführer im Bereich Funk-, Mess- und Ortungstechnik, baut die Balthasar Trinkl GmbH & Co. KG aus Krailling eine Produktionshalle in Berg am Laim zurück. Den Abbruch übernimmt Trinkl mit einem neuen Cat Abbruchbagger DEM70 – die erste Baumaschine in dieser Größenklasse in Deutschland, welche die Zeppelin Niederlassung München vor wenigen Tagen auslieferte. Der Bagger ist das Ergebnis der 2010 kurz vor der bauma bekannt gegebenen Kooperation von Caterpillar und dem französischen Abbruchspezialisten Vensys Group.

Informiert über die neue Baureihe der Abbruchbagger hat sich Florian Trinkl, technischer Geschäftsführer des Familienunternehmens aus Krailling, schon im Vorfeld zur weltgrößten Baumaschinenmesse. Die Zeppelin Niederlassung Ulm hatte Abbruchfirmen aus ganz Deutschland bei einer Informationsveranstaltung auf die neue Baureihe und den Cat Bagger DEM50 eingestimmt. Trinkl wollte sich jedoch nicht mit einem Gerät in dieser Größenklasse begnügen. Für Arbeiten, die sein Unternehmen im Großraum München ausführt, benötigt er einen Abbruchbagger mit 60 Tonnen Einsatzgewicht und einer Reichweite von 26 Metern, wie sie der Cat DEM70 bietet. Durch ein Verlängerungsstück kann die Reichhöhe des Baggers einfach und schnell von 26 Meter auf 29 beziehungsweise 31 Meter vergrößert werden. „Wir prüfen derzeit, ob wir den Ausleger nicht um drei Meter verlängern sollen“, so der Unternehmer, welcher Abbrüche im leichten Gewerbe- und Industriebau sowie im Wohnungsbau übernimmt. „Da passt der Cat DEM70 einfach gut in unser Marktsegment, das wir bedienen, weil wir damit Gebäude mit rund 25 Metern Bauhöhe gut erreichen“, lautet seine Erklärung.

Doch es sind nicht allein diese Anforderungen, welche seiner Meinung nach die Maschine bewältigen kann, sondern ihn überzeugte ebenso die Konstruktion. Sie wurde bei dieser Baureihe grundlegend überdacht – angelehnt an die speziell für den Abbruch konstruierten Kettenbagger D-Serie. „Beim Cat DEM70 handelt es sich nicht um eine für den Abbruch umgebaute Erdbaumaschine, sondern das Maschinenkonzept ist zugeschnitten für Abbruchbaustellen wie wir sie hier in München haben“, meint Florian Trinkl. Typisch für die Maschine ist das neue Wechselsystem, das wie die Vorgängermodelle auch ein Hakensystem hat. Allerdings kann der Verbindungsbolzen nun bequem von der Kabine aus hydraulisch betätigt werden. Dies verschafft eine enorme Zeitersparnis beim Wechseln des Auslegers – bei Trinkl wird nicht nur in der Abbruchausführung mit Schere, Hammer und Sortiergreifer, sondern auch in der Erdbauausführung mit einem 2,7 Kubikmeter großen Löffel gearbeitet.

Fahrer Frank Raith, welcher bereits seit 39 Jahren bei dem Abbruchunternehmen beschäftigt ist, hat sich innerhalb kurzer Zeit an den Cat DEM70 gewöhnt. „Ich habe schnell Vertrauen in die Maschine gefasst. Sie steht wie eine eins.“ Auch der Rangemaster, der den Arbeitsbereich überwacht und die Werkzeug-Position anhand mehrerer Sensoren ermittelt, hilft ihm bei seiner Arbeit. Sensoren, verteilt am Stiel, Ausleger, Ober- und Unterwagen, regulieren die Reichweite und über den Monitor in der Kabine kann er jederzeit die Position des Werkzeugs anhand der aktuellen Reichweite und -höhe nachvollziehen. Steuert Frank Raith das Werkzeug in den Bereich, wo die Standsicherheit nicht mehr gegeben ist, ertönt ein optisches und akustisches Signal und er kann die Werkzeugposition somit einfach korrigieren.

Sobald bei uns ein Gerät einmal läuft, dann ist es bei uns im Schnitt zweitausend Betriebsstunden im Jahr im Einsatz“, so der Trinkl-Geschäftsführer. Und auf diese Stundenzahl dürfte es der Cat DEM70 locker bringen. Denn: Viele Firmen, welche bedingt durch den Ausbruch der Finanz- und Wirtschaftskrise Projekte erst einmal auf Eis legten, investieren wieder – bedingt durch die wieder anziehende Konjunktur. „Projekte, die schon vor zwei Jahren im Gespräch waren, werden derzeit angestoßen und realisiert“, bestätigt Trinkl. So wie etwa auch beim Münchner Familienbetrieb Rohde & Schwarz, der ein neues Technologiegebäude bauen lässt. Für den Neubau muss das bisherige vier Stockwerke große Bauwerk, bestehend aus einem Innenhof mit Produktionshalle und errichtet im klassischen Stahlbeton, Platz machen. Es wird seit Januar von Trinkl rückgebaut – die verbauten Materialien werden sorgfältig vor Ort aussortiert, um dann recycelt werden zu können. Gesondert entsorgen müssen die Mitarbeiter eine Galvanikanlage, welche im Kellergeschoß untergebracht war.

Trinkl hat bereits vor fünf Jahren ein anderes Gebäude für Rohde & Schwarz abgebrochen. Das Unternehmen wusste also, was der Abbruchspezilist bewältigen kann, als die Geschäftsführung ihm vor Weihnachten den Auftrag für den Rückbau von 35 000 Kubikmeter umbauten Raum gab. Viel Zeit bleibt der Abbruchfirma dafür nicht. Schon im März geht es an den Aushub für den Neubau. Zusammen mit Bilfinger Berger wird Trinkl eine 30 000 Kubikmeter große Baugrube erstellen. Der Abbruch wird die Produktion von Rohde & Schwarz nicht tangieren. „Unser Auftraggeber hat seine Abläufe so abgestimmt, dass wir darauf keine Rücksicht nehmen müssen und von sieben Uhr morgens bis fünf Uhr abends arbeiten können. Das ist nicht bei jedem Auftrag der Fall“, so Trinkl.

Am Firmensitz von Rohde & Schwarz in München war ursprünglich geplant, das alte Technologiegebäude, das bereits seit zwei Jahren leer stand und schon entkernt war, zu revitalisieren. „Man hat erkannt, dass es deutlich wirtschaftlicher ist, ein neues Gebäude zu errichten und auf den aktuellen Energiestandard zu bringen anstatt es zu sanieren. Das ist unser großer Vorteil, denn das bringt uns nicht nur hier einen Auftrag, sondern im Großraum München haben wir es mit vielen ähnlichen Fällen zu tun“, führt der Abbruchunternehmer aus, dessen Betrieb volle Auftragsbücher verzeichnet und darum gerne weiteres Personal einstellen würde. Aber auch er kämpft mit einem Problem, das viele andere Firmen mit ihm gemeinsam haben: der Mangel an Fachkräften. „Wir würden gerne Bagger- sowie Lkwfahrer einstellen. Doch der Arbeitsmarkt in München ist leergefegt“, beklagt er sich. Dabei kann das Unternehmen sichere Arbeitsplätze bieten. „Unsere Mitarbeiter können sich darauf verlassen, dass sie bei uns das ganze Jahr über beschäftigt sind und nicht von Dezember bis März ausgestellt werden. Außerdem wissen unsere Mitarbeiter unsere Zusatzleistungen, wie Firmenwagen oder Schulungen zu schätzen“, so Trinkl. Und wo es Sinn macht, unterstützt der Unternehmer sein Personal in der persönlichen Aus- und Weiterbildung. „Einer unserer Gesellen wollte unbedingt seinen Meisterlehrgang machen. Wir haben die Kosten übernommen. Allerdings musste ich der Mitarbeiter verpflichten, dass er die nächsten fünf Jahre in unserer Firma bleibt.“ Ein anderer Weg, der Mitarbeiterbindung ist auch, einen modernen Arbeitsplatz zu bieten. „Heute zählt mehr denn je, dass Baumaschinen eine Klimaanlage haben und gut gegen Lärm und Erschütterung isoliert sind, weil doch die Fahrer sehr auf ihre Gesundheit achten.“ Da passt der neu eingesetzte Abbruchbagger Cat DEM70 gut ins Konzept.

Bildunterschriften:

Bild 1: Der erste Cat Abbruchbagger DEM70 im Einsatz bei der Fa. Trinkl

Bild 2: Der DEM70 beim Rückbau eines Produktionsgebäudes, insgesamt werden 35000 Kubikmeter umbauter Raum abgerissen.

Bild 3: Zeppelin Vertriebsdirektor Jürgen Karremann, Baggerfahrer Franz Raith, Zeppelin Gebietsverkaufsleiter Alexander Mayer sowie Geschäftsführer Florian Trinkl (von links) feiern die Premiere des neuen Cat DEM70.

Fotos Zeppelin

Quelle: Foto: Caterpillar/Zeppelin