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Tanz der Hämmer

Im Kreis Nordfriesland bei Bredstedt und bei Breklum stehen sie: drei Eisenbahnbrücken, alt und baufällig. Die Deutsche Bahn hat beschlossen, die Überführungen abzureißen und durch Neubauten zu ersetzen. Den Auftrag zum Rückbau erhält das Spezialunternehmer Abbruch Büchert GmbH aus Rostock. Nur 24 Stunden haben die Experten, um die Eisenbahnbrücken abzureißen. Der Startschuss fällt mitten in der Nacht. Zwölf Bagger hat die Abbruchmannschaft Büchert im Einsatz. Das vollhydraulische Schnellwechselsystem Variolock VL 250-2 von Lehnhoff sorgt für den reibungslosen Tausch der Anbaugeräte – unerlässlich für dieses Projekt, bei dem es vor allem um Tempo geht.

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„Keine spektakulären Objekte“, sagt Martin Büchert, Geschäftsführer beim ausführenden Abrissunternehmen Abbruch Büchert GmbH, „aber ein um so kritischerer Zeitplan.“ Gerade einmal 24 Stunden haben seine Mitarbeiter, um den Job in Nordfriesland abzuwickeln. Denn danach muss die Bahnstrecke nach Sylt wieder befahrbar sein. Das erfordert exakte Planung, sowie passgenaues Agieren im Minutentakt vor Ort. Auf ihre Maschinen und Ausrüstungen muss sich Bücherts Mannschaft hundertprozentig verlassen können. Zeitverzögerungen oder gar Ausfälle darf es hier und heute nicht geben. Daher kommt dem vollhydraulischen Schnellwechselsystem Variolock VL 250-2 von Lehnhoff bei dem Projekt eine tragende Rolle zu. Es sorgt dafür, dass während der Arbeiten keine Standzeiten durch den Austausch der Anbaugeräte entstehen.

Offiziell beginnt der Einsatz um 3 Uhr in der Früh. Kurz nach Mitternacht kriechen Kühle und Nässe von der nahen Nordsee heran. Die größte der drei Brücken steht direkt im 5.500-Einwohner-Ort Bredstedt und ist durch Flutlicht erhellt, ein fast gruseliges Szenario. 1.500 m3 Baugrubenaushub und 260 m3 Stahlbeton sind allein für diese Überführung zu bewältigen.

„Jetzt gibt’s noch’n Kaffee, und dann los!“ - Die Mannschaft ist bereit. Der Startschuss fällt. Zwei Kettenbagger mit 30 und 26 t Betriebsgewicht rücken mit Grabenräumlöffeln der Böschung an einer der drei Brücken zu Leibe, reißen am Wurzelwerk, graben sich ins Erdreich. Auf der anderen Seite agiert parallel eine 30-t-Maschine. Die Aushubarbeiten laufen flüssig. Selbst bei steilen Böschungswinkeln graben die schwenkbaren Löffel unbeirrt weiter. Nach einer Stunde ist die Böschung abgetragen; jetzt ist die Brücke an der Reihe und die Löffel weichen hydraulischen Abbruchhämmern, der stärkste davon ist 4,1 t schwer. Das Variolock-System von Lehnhoff sorgt zuverlässig für einen schnellen, reibungslosen und sicheren Wechsel der Anbaugeräte. Wenige Minuten später erklingt das charakteristische Klopfen, als würden stählerne Riesenspechte ihre Schnäbel in den Baukörper der Brücke treiben. Der Beton bricht, Baggerketten quietschen beim Anlauf und Zurücksetzen, es kracht und malmt auf dem unebenen Untergrund. Noch ist das Team gut in der Zeit.

„Alles was denkbar ist, kann passieren“, weiß Abbruch-Experte Büchert aus Erfahrung. In den anliegenden Wohngebäuden sind Sensoren zur Überwachung der Erschütterungen installiert. Werden Grenzwerte überschritten, schlagen sie Alarm. Was wäre die Folge? „Wir müssten  kleinere Abbruchhämmer einsetzen.“ Doch in dieser Nacht läuft alles nach Plan; die gemessenen Erschütterungswerte bleiben im grünen Bereich.

Bereits nach kurzer Zeit türmt sich der Schutt auf der Baustelle. Um für Übersicht und Ordnung zu sorgen, fährt einer der Bagger zum Wechselplatz und tauscht Hammer gegen Sortiergreifer. Im Nu ist er wieder im Einsatz und räumt die Baustelle frei, während sein großer Bruder weiter abbricht. Drei Kipplaster belädt er mit Hilfe des Greifers, dann legt er diesen wieder ab und nimmt den Hammer erneut auf. Der Tanz der Hämmer geht weiter, die vollhydraulischen Schnellwechsler von Lehnhoff spielen mit. Keine Unterbrechung durch manuelles Koppeln der Hydraulikschläuche, der komplette Wechsel wird von der Kabine aus gesteuert. Es läuft wie am Schnürchen.

Der Morgen graut, die Nacht weicht diffusem Zwielicht. Der Kaffee kommt jetzt besonders gut. Noch mehr Staub und Lärm sind die Folgen, als die Brücke immer weiter fällt und das Wechseln der Anbaugeräte zunimmt. Als nächstes kommt die Abbruchzange zum Einsatz. Das charakteristische Geräusch des „Einloggens“ ist zu hören, als das Variolock System greift. Und weiter geht’s. „Wir sind überpenibel“, erklärt Büchert den Einsatz des Bremsreinigers, der mit einem wohldosierten Strahl prophylaktisch dafür sorgt, dass Staubpartikel, die hydraulischen Verbindungen des Schnellwechselsystems stören könnten, eliminiert werden. Das System an sich ist schon sehr gut gegen Staub und Fremdeinwirkung geschützt. Denn nicht benötigte Ventilplätze des Variolock sind sicher mit einem Ventil-Dummy bestückt und die Kurzhubventile schließen bündig mit der Blockoberfläche ab. Das erleichtert die Pflege. Die Variolock-Systeme haben den Unternehmenschef noch nie im Stich gelassen. Martin Büchert ist eben ein Hundertprozentiger. Ein Faktor, den sich Mensch und Maschine teilen.

Doch dann kommt es Dicke. Funkgeräte schnarren, bei den Gleisen herrscht hektisches Treiben. Der Eisenbahnkran eines externen Dienstleisters ist ausgefallen. Zwei Stunden Zeitverlust. Der Zeitplan steht auf der Kippe. Dass die Baustelle dennoch fünf Stunden vor Ablauf der Planfrist erfolgreich abgeschlossen wird, ist mitunter den Schnellwechslern von Lehnhoff zu verdanken. Firmenchef Martin Büchert atmet durch: „Ich kann demjenigen, der das System erfunden hat, nur mein Lob aussprechen.“ Für sein Unternehmen bedeuten die vollhydraulischen Schnellwechsler eine Zeitersparnis von bis zu 30%. „Wer einmal mit dem System gearbeitet hat, will nie wieder ohne.“ Aufgrund dieses zuverlässigen und ausdauernden Systems hat Büchert den 24-Stunden-Plan überhaupt aufstellen können. „Sonst hätten wir definitiv länger gebraucht.“

Die Qualifikation der Abbruch Büchert GmbH aus Rostock umfasst Erdarbeiten, Rückbau-, Verwertungs- und Entsorgungsarbeiten, sowie den Bau von Schutzgerüsten und Asbestsanierung. Ein Großteil der rund 16 Beschäftigten sind in dieser Nacht im Einsatz. Mit Lehnhoff arbeitet Büchert seit Anfang der 1990er Jahre zusammen. Mittlerweile ist eine solide Partnerschaft entstanden, die sich beim Abriss der drei Eisenbahnbrücken erneut bewährt. „Das Schnellwechselsystem Variolock VL 250-2 hat entscheidend dazu beigetragen, den Job erfolgreich abzuschließen“, so Büchert. 19 Stunden sind seit dem Startschuss vergangen. Langsam legt sich der Staub, die Hämmer schweigen, die Bagger rücken ab. Und als die nächste Nacht aufzieht, ist es still in Bredstedt und kaum noch etwas erinnert an die drei Eisenbahnbrücken, die vor 24 Stunden noch hier standen. 

 

Quelle: wyynot GmbH