Filter
Zurück

Ulrich Beckshulte, Lena Heckmann und Michael Oelck, LandBauTechnik - Bundesverband: „Die Technik und die Beschäftigung in der Branche ändern sich, also müssen wir das auch im Service abbilden.“

v.l.n.r.: Ulrich Beckshulte (CEO), Lena Heckmann (Presse- & Öffentlichkeitsarbeit) und Dr. Michael Oelck (Hauptgeschäftsführer).
LECTURA GmbH Europa
Gehe zu Fotos
v.l.n.r.: Ulrich Beckshulte (CEO), Lena Heckmann (Presse- & Öffentlichkeitsarbeit) und Dr. Michael Oelck (Hauptgeschäftsführer).

Bildquelle: LECTURA GmbH

LECTURA ist derzeit auf der Messe Agritechnica 2023 und berichtet über Neuigkeiten aus der Welt der Landmaschinen. Hören Sie sich unser Live-Gespräch mit Ausstellern an, dieses Mal mit Ulrich Beckshulte,  Lena Heckmann und Michael Oelck von LandBauTechnik - Bundesverband.

 
Anzeige

 

[00:00:00] 

Aleksandra Jastrzab: Guten Tag zusammen, mein Name ist Aleksandra Jastrzab und ich vertrete LECTURA Press. Wir haben Freitag, den 17. November und es ist der sechste Tag der Messe Agritechnica 2023, von der wir Ihnen Interviews vor Ort bringen. Ich freue mich, Frau Heckmann, Herrn Oelck und Herrn Beckschulte von dem LandBauTechnik Bundesverband bei mir begrüßen zu dürfen, hallo.

[00:00:20] 

Lena Heckmann, Ulrich Beckshulte, Dr. Michael Oelck: Hi, hallo.

[00:00:22]

AJ: Was würden Sie gerne auf der Agritechnica 2023 erreichen?

[00:00:26]

MO: Zunächst freuen wir uns, dass wir mit unseren drei Schwerpunkten, die wir hier abbilden, einmal das Händler- und Dienstleistungszentrum, Ansprechpartner für viele, die auf die Messe kommen, aus der Handels und Reparatur, aus der Servicecenter Seite vertreten sind und das national und international. Und gleichzeitig sind wir natürlich hierfür mit der DLG zusammen daran interessiert, möglichst viele Menschen, junge Menschen auf die Investitionen für unser Berufsbild, Land- und Baumaschinenmechatroniker mit einer super Show – Werkstatt Live – zu erreichen und da ist Frau Heckmann die Expertin, die das jetzt weiter ausführt.

[00:01:03] 

LH: Hallo, auch von mir, wie mein Kollege gerade schon gesagt hat, wir haben hier eine Werkstatt Live, wir haben 14 junge Land- und Baumaschinenmechatroniker und Mechatronikerinnen. Vom Azubi, über die Gesellen bis hin zum/r Meister/in – haben wir hier alle vor Ort, die an den verschiedenen Maschinen schrauben und zeigen, wie es wirklich ist in der Werkstatt. Wie der Job der Land- und Baumaschinenmechatroniker, wie ein normaler Arbeitsalltag so aussieht. Dann haben wir eine freundliche Moderatorin da, die immer herumgeht, die Leute bei der Arbeit fragt: „Was macht ihr denn hier? Worauf kommt es an? Was stehen hier denn für Maschinen?“. Wir haben viele Kooperationspartner, die uns die Maschinen zur Verfügung gestellt haben. Und genau, wir haben hohen Zulauf. Viele Schulen sind hier vor Ort. Viele Schülerinnen und Schüler haben sich das schon angeschaut, haben Infomaterial mitgenommen und wissen jetzt auch, wo sie einen passenden Ausbildungsplatz finden.

[00:01:47] 

MO: Zu den Fehlern und zum Service- und Reparaturbetrieb der Gegenwart, auch der internationalen Klimapräsenz, sagt der Herr Beckschulte was.

[00:01:57] 

UH: Guten Tag, auch von mir. Das Händler- und Dienstleistungszentrum ist eine Einrichtung, die wir gemeinsam mit der DLG schon über Jahre auf der Agritechnica fest etabliert haben. Es ist eine Plattform für Handel und Handwerk, und zwar weil man erkannt hat, dass auf der einen Seite die Maschinenhersteller gibt und auf der anderen Seite die Endkunden, und dass es aber dazwischen eben auch noch Service und Handel gibt – das war lange Zeit nicht allen in der Form bewusst. Schon gar nicht in der Bedeutung, die dieser Teilbereich hat, diese Fachbetriebe haben, dessen Verband wir ja sind und das ist auch international so, also diese Sandwichposition war auf dieser Messe lange Zeit schlecht oder gar nicht vertreten. Das ist nach und nach über die Jahre mehr geworden, bis heute kumuliert, dass in diesem Händler- und Dienstleistungszentrum, das von vornherein international angelegt ist. Das heißt unabhängig von einer Mitgliedschaft in einem Verband in Deutschland, England, sonst wo, kann ich hier als Händler das als „my home on the fair“ sehen, kann ich das hier als Lounge sehen, die ich benutzen kann für meine Gespräche mit meinen Kunden, mit meinen Mitarbeitern. Und genau das ist das, was wir hier haben und das funktioniert auch von Jahr zu Jahr besser. Zudem gibt es dann in diesem Händler- und Dienstleistungszentrum auch noch Infopoints von Dienstleistern speziell für diese Zielgruppe Handel und Handwerk, die sich ansonsten auf der Messe keinen eigenen Stand leisten wollen oder können, ganz egal, weil sie zu groß und zu klein sind und die Zielgruppe nicht da ist. Aber hier ist die Zielgruppe eben – und hier kann man dann über einen kleinen Infopoint dann auch seine Kontakte, die man haben will, finden. Was man ansonsten, wenn man eigener Aussteller wäre und dann in Halle 36 irgendwo versumpft und zufällig mehr oder weniger dann seine Kunden findet oder auch eben wahrscheinlich nicht findet. Hier kommen die hin und von daher ist das also ein Konzept, was sich mehr und mehr durchsetzt und so über die Jahre ganz gut getragen hat. Heute, in diesem Jahr finde ich, meine Wahrnehmung, sehr gut angenommen wird.

[00:04:03] 

AJ: Was sind Ihrer Meinung nach die aktuellen Trends in der Branche?

[00:04:08] 

MO: Zunächst mal haben wir ja vier Jahre keine Messe gehabt und dadurch wird natürlich viel von den Herstellern an Innovation in neuer Technik, in Prozesstechnik, aber auch in der Produktivitätsverbesserung dargestellt. Hinzu kommen neue Themen wie Digitalisierung – schon länger – aber das digitale Farming, die Smart Farming Prozesse, jetzt natürlich auch die Fragen der Nachhaltigkeit, der Robotik, der Automatisierung und eben auch der alternativen und neuen Energieformen. Es gibt bei mehreren auch schöne Zukunftsstudien dazu, wie eben auch die gesetzlichen Rahmenbedingungen zur neuen Düngeverordnung und sonst was umgesetzt werden können. Aber im alternativen Energiebereich sind wir ja auch tätig, indem wir, z.B., Hochvolt-Kurse und Seminare für unsere Techniker anbieten. Wie die Maschinen, die erzeugt werden, produziert werden, am Markt noch gewartet werden können mit alternativen Techniken zu Diesel oder Pflanzenschutz. Sicherlich ein wesentlicher Trend.

[00:05:16] 

UB: Aus europäischer Sicht ist ein wesentlicher Fokus im Bereich Robotik, der dort gesucht wird. Wenn die Kollegen, Händler, aus Italien z.B., hierhin kommen oder sich auch im Vorfeld erkundigen, dann ist das das Kernthema, was sie bedient sehen wollen. Das findet man hier natürlich auch, aber irgendwo dann, wenn man hier ist, kommt der Appetit mit dem Essen. Dann bleibt es da auch nicht bei, sondern alles, was da ist, wird angeboten. Alles, was hier gezeigt wird, wird dann auch mitgenommen. Und das ist ja weit mehr als das – wir haben ja nicht nur Robotik, wir haben ja die Digitalisierung im weitesten Sinne. Es geht um Bildungsthemen, es geht um Ausbildung, es geht um Vertrieb, es geht um Service, was auch immer. Da ist jede Menge zu sehen.

[00:06:05] 

LH: Ich glaube, im Bereich Arbeitsplatz und im Bereich Fachkräftemangel und den Kampf um die stärksten Leute vor Ort oder auch einfach um den Kampf darum, die Ausbildungsplätze vernünftig zu besetzen und auch ausreichend zu besetzen, geht es darum, auch immer wieder für sich herauszufinden, was kann ich meinen Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen eigentlich bieten? Oder wie kann ich vielleicht eine gewisse Nestwärme erzeugen, um die guten Leute auch wirklich zu halten? Dann bieten wir einige Möglichkeiten, einige Anreize dazu. Auch gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern. Ich glaube, auch da könnte man hier viele Anreize finden.

[00:06:40] 

AJ: Welche Wirtschaftsaussichten sehen Sie für die Branche im Jahr 2024?

[00:06:46] 

MO: Ja, die Tendenzen sind trotz der in Deutschland befindlichen rezessiven Tendenzen, die ja noch nicht bestätigt sind, aber schon Stagnation zumindest, im allgemeinen volkswirtschaftlichen Umfeld zu finden. In unseren Branchen ist es trotzdem so, dass gerade diese Messe jetzt Impulse setzt, die vorgenannten neuen Trends auch in bare Münze umzusetzen, das heißt auch diese neuen Themen, auch Produktivitätsvorteil zu erzielen. Und wir glauben, dass eine stetige Nachfrage nach diesen neuen Themen da ist, aber auch ein Ersatzbedarf da ist, weil wir natürlich irgendwo auch Verschleiß haben. Bzw. hier an dieser Stelle losgelöst von den hohen Zinsen, die wir leider zu beklagen haben, auch eine gewisse Notwendigkeit in den verschiedenen Bereichen da ist, neue Technik zu investieren. Das gilt für die Innenwirtschaft, wie für die Außenwirtschaft in der Landwirtschaft. Die eben gut aus jederzeit, sicherere Techniken haben müssen, aber eben umweltfreundlichere oder eben vor allem auch schnellere, produktivere, effizientere. Und da treibt dann gerade diese Situation dazu, möglichst viel zu erreichen. Und da setzt die Messe die Impulse, die jetzt in den nächsten Jahren umgesetzt werden. Es kann kurzfristig die Kaufzurückhaltung, die wir jetzt hatten, im Jahr 2024 aufgebrochen werden. Vor der Messe war eine gewisse Kaufzurückhaltung bei den Kunden zu spüren, bei vielen, die hier ausstellen. Wir hoffen, dass die jetzt aufgebrochen wird durch diese Messe.

[00:08:22]

UB: Der internationale Aspekt dabei – der Klimaindex ist immer noch positiv. Seine Erwartungshaltung ist auch über null, aber nicht mehr so viel. Von daher ist es also durchaus alles richtig, wie bisher gesagt. Wir machen uns um den Service als solchen fast keine Gedanken im Sinne von, dass das schwierig werden würde – das läuft immer, das Herzstück der Fachbetriebe rennt, und rennt, und rennt. Das ist natürlich vom Umsatzvolumen und Anteil absolut überragend. Aber der Handel wird uns auf ein spannendes Jahr hinführen aus den genannten Gründen.

[00:09:03] 

AJ: Was sind die kommenden Aufgaben für den Bundesverband im Jahr 2024?

[00:09:08] 

MO: Ja, die kommenden Aufgaben setzen wir fort jetzt schon, aus dem Schwerpunkt in diesem Jahr. Natürlich versuchen wir auf Kongressen, Fachkongressen unserer Mitglieder zu erreichen, die handwerkliche Seite auch zu bedienen, in der Frage auch neue Aufgaben, die aus der Technik entstehen. Wir kümmern uns um eine neue Meisterverordnung, die zum Beispiel in diesem Zusammenhang beschreibt, in welchen Tätigkeitsfeldern, in welchen Bereichen wir überhaupt arbeiten. Die Technik und die Beschäftigung in der Branche ändern sich, also müssen wir das auch abbilden, im Service. Natürlich versuchen wir auch in unseren Fabrikatsvereinigungen die Interessen der Handwerker und Händler schwerpunktmäßig zu vertreten, wir haben eine besondere Ausgangslage. Es gibt nicht nur gesetzliche neue Bedingungen, wie die Freistellungsverordnung, die in neue Verträge umgebaut werden muss. Wir haben aber auch durchaus den Dialog in der Branche, der von uns gestaltet werden muss. Also, wir sind ja für die Berufsbildung zuständig, wir sind eben aber auch für die Handelsseite zuständig, und da versuchen wir, die Leute auch zusammenzubringen. Na ja, und dann bleibt ja letztlich nach wie vor die Aufgabe, starke Typen nach vorne zu bringen.

[00:10:24] 

LH: Genau. Also die Stärke Typen Kampagne. Die Laufzeit ist jetzt noch bis Mitte 2025, dementsprechend haben wir jetzt noch 1,5 Jahre. Wir haben immer Infomaterial über den Land- und Baumaschinenmechatroniker. Attraktive Materialien, die wir schulen, zur Verfügung stellen. Das wollen wir noch vertiefen, wollen da noch enger mit den Schulen zusammenarbeiten. Wir breiten derzeit unsere Social Media Präsenz aus und versuchen zusammen mit unseren Azubibotschafter/innen zum Beispiel, den Beruf noch präsenter darzustellen, noch genauer zu zeigen – was macht man da eigentlich in der Werkstatt? Dafür haben wir einfach gute Leute an der Hand, die uns Bilder schicken, die Videos machen, um den Effekt zu haben „ich schaue über die Schulter und schaue, was der Azubibotschafter jetzt gerade macht.“, um ein möglichst reales Bild des Arbeitsplatzes darzustellen, zu zeigen, wie vielseitig das eigentlich ist und wie abwechslungsreich ein Arbeitstag auch ist.

[00:11:17] 

MO: Verbandsarbeit ist jetzt nichts, was sich von Jahr zu Jahr groß ändert. Die Inhalte und Ziele sind von Jahr zu Jahr nicht groß unterschiedlich. Von daher ist auch das Programm nicht wahnsinnigen Änderungen unterlegen, sondern man verfeinert es, man präzisiert es, man macht es besser als im letzten Jahr. Hat aber längst auch eine gewisse Saisonfigur darin, also 2024 gibt es keine Agritechnica. Das ist jetzt nichts Neues, aber 2024 wird für uns ein wichtiges Jahr insofern, als wir eine großformatige Kongresssituation im März da vor uns sehen und die wir so noch nicht gehabt haben, die wir dieses Jahr erstmals ausprobieren wollen, wo wir nach einer Mitgliederversammlung, aber auch einen Kongress für Mitglieder machen, auch ein Kooperationspartner Tag damit zusammenbauen. In dieser Konstruktion hatten wir das noch nicht. Das wird alles Anfang März nächsten Jahres in Damme mit der Zusammenarbeit mit der Firma Grimme der Fall sein. Es gibt noch mehrere Highlights für verschiedene andere, aber das ist sicherlich das insgesamt Stärkste.

[00:12:19] 

UB: Er heißt: „Tag der Landbautechnik“, um den Kongress mal bei dem Namen zu nennen. Was wir noch sicherlich in 2024 machen werden, wird die Initiativen der EU zum EU-Data-Act begleiten. Als Verband, als Sprecher der Branche, Spitzenverband, heißt hier auch die gesetzlichen Rahmenbedingungen erfüllen, neben der Freistellungsverordnung auch eben die EU-Data-Act. 

Die Hochvolttechnologie weiter einführen in den Markt mit auditierten Partnern von uns, sodass diese alternativen Energieformen überhaupt noch eine Chance haben, im Markt eingeführt und repariert zu werden. Der Hersteller führt es ein, wir müssen es reparieren in unserer Werkstatt, wir müssen die Leute befähigen. Dafür bieten wir Seminare an.

[00:13:00] 

AJ: Damit wäre unser Interview auch beendet. Vielen Dank für Ihre Zeit heute!

 

Danke fürs Zuhören! Folgen Sie uns in den sozialen Medien oder besuchen Sie unsere Presse-Website für weitere Neuigkeiten!

Quelle: LECTURA GmbH

Kontaktieren Sie LECTURA GmbH

LECTURA GmbH

Adresse

Ritter-von-Schuh-Platz 3
90459 Nürnberg
Germany

Kontakt

Dr. Iva Thiel

E-Mail

info@lectura.de

Webseite

www.lectura.de