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Addierte Tatkraft für gemeinsame Stärke

25 Jahre VDBUM-Stützpunkte in Ostdeutschland

Wertschätzung ist ein Grundprinzip im Zusammenspiel der Mitglieder des Verbandes der Baubranche, Umwelt- und Maschinentechnik, VDBUM. Das damit einhergehende positive Grundgefühl war zuletzt auch am 6. November 2015 in Leipzig anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der VDBUM-Stützpunkte im Osten Deutschlands zu spüren.

Eine große Baustelle, verschiedene Akteure. Alle wollten das Gleiche: Das Projekt so gut es geht und ohne Probleme durchziehen. Sie sprachen darüber und befanden, dass es eine gute Idee wäre, immer auf eine solche Weise gewinnbringend miteinander vorgehen zu können und sich gegenseitig zu helfen – auch nach Abschluss der Baustelle.

Aus diesem Wunsch heraus entstand 1971 der VDBUM. Diese allseits bekannte Einstiegsszene, die der 1. Vorsitzende des Verbandes, Peter Guttenberger, anlässlich des Termins schildert, ist jedes Mal aufs Neue ergreifend. Erst recht wenn man sich das schlagkräftige Gebilde VDBUM heute anschaut. Beeindruckend daran ist außerdem die Erkenntnis, dass der Erfolg von Organisationen wie des VDBUM vor allem am Wollen einzelner Menschen und an der Beständigkeit ihres Einsatzes für die gemeinsame Idee hängt.

Anschließend kommt es darauf an, die Idee weiterzutragen. Nachfolger in den vorderen Reihen müssen für den dauerhaften Erfolg mit der Ursprungs-Begeisterung angesteckt werden. Im früheren Westen Deutschlands hat dieses Prinzip bereits gut gegriffen, bevor der Vorstand im Zuge der Wiedervereinigung Anfang 1990 beschloss, die VDBUM-Idee nun auch in den sogenannten neuen Bundesländern zu etablieren und dafür Stützpunkte einzurichten.

Das Vorhaben gelang so gut, wie es die damaligen Rahmenbedingungen zuließen und wie es bei den Protagonisten vor Ort zündete. Von zwischenzeitlich fünf Stützpunkten sind drei als aktive Stützpfeiler der VDBUM-Arbeit geblieben. Die Vor-Ort-Ableger in Magdeburg und Dresden wurden bereits im April 1990, der Stützpunkt in Leipzig nach Vorbereitungsarbeiten 1990 im Juni 1991 gegründet. Weitere Stützpunkte in Chemnitz und Güstrow blieben ein kürzeres Intermezzo.

Wie bereits bemerkt, stellt sich Beständigkeit nur ein, wenn die von einer Idee überzeugten Personen tatsächlich an der Umsetzung dranbleiben und andere anstecken, wenn es um ihre Verbreitung geht. Dies ist laut dem 1. Vorsitzenden in Magdeburg, Dresden und Leipzig hervorragend gelungen. Speziell Magdeburg habe zu Beginn einen Blitzstart gelandet, innerhalb kurzer Zeit 40 zahlende Mitglieder geworben und auf gut besuchte Vorträge verweisen können.

Zugegebenermaßen ist im Rückblick natürlich auch die Sondersituation im Osten der damaligen Zeit zu berücksichtigen. Angesichts solcher Probleme wie dem Wegfall zahlreicher Industriearbeitsplätze und rasant steigender Arbeitslosigkeit hatte der Stützpunktaufbau ganz besondere Hürden zu nehmen. Pendlertätigkeiten führten gewonnene Mitglieder im anhaltenden Strukturwandel häufig aus ihren Heimatregionen weg. Dass sie interessanterweise aber meistens dank bundesweitem Stützpunktnetz dem VDBUM treu blieben, spricht für die Angebote des Verbandes, die auch dem persönlichen beruflichen Vorankommen förderlich waren.

Beim Treffen Anfang November unter der Überschrift: „Stützpunkte Dresden, Leipzig, Magdeburg – 25 Jahre VDBUM“, waren all diese Aspekte ein Thema. Peter Guttenberger würdigte deshalb in einer Laudatio im Foyer des Porsche-Besucherzentrums in Leipzig insbesondere die Leistung der jeweiligen Mitbegründer und engagierten Verbandsbeauftragten, die – mittlerweile von weiteren Mitgliedern unterstützt – teilweise noch bis heute in der Verantwortung für „ihren“ Stützpunkt verblieben sind und die VDBUM-Idee nähren. Angesichts der Teilnehmerzahl von mehr als 90 Personen ist aktuell durchaus auch ein Rückschluss auf die Regionalarbeit zulässig. Nach allem was bekannt ist, soll diese nämlich ost-stützpunktübergreifend ganz hervorragend funktionieren. Abzulesen ist das auch an den zahlreichen guten Ideen, die seitens dieser Stützpunkte in die Arbeit des Verbandes hineingetragen werden.

Der 1. Vorsitzende dankte in Leipzig allen aktiven Mitstreitern und reflektierte bei dieser Gelegenheit noch einmal die Meilensteine der VDBUM-Entwicklung insgesamt, unter denen einer der letzten Wesentlichen die Neubenennung des Verbandes in „Verband der Baubranche, Umwelt- und Maschinentechnik“ rangiert. Damit folgte die Organisation nämlich letztlich der Tatsache, dass in Prozesse eingebundene Baumaschinen- und Anlagenanwender auch jenseits der Baubranche Wind vom Angebot des VDBUM bekommen hatten und gerne daran partizipieren wollten. Mit der Neubenennung seit 2012 kann diese strukturelle Entwicklung der Mitgliedschaft nun noch besser aktiv unterfüttert werden.

Mit seinem systematischen Wachstum, seiner nachfragegerechten Diversifizierung, der Verstärkung der Sacharbeit zu bautechnischen Aspekten und Trendfragen in Arbeitskreisen und seiner breiten Aufstellung für die Branchen Bau, Recycling, Rohstoffgewinnung, Energie und Umwelttechnik, hat sich der Verband viel Respekt bei anderen Verbänden, der Wirtschaft und der Politik erarbeitet. Aus der Unterstützungsidee im kleinen Rahmen unter Gleichgesinnten ist etwas Großes geworden. Trotzdem kommt die Grundidee der gegenseitigen Hilfe von Mitgliedern untereinander als Basis der „VDBUM-Idee“ nicht zu kurz.

Beim Treffen war zu spüren, dass den Teilnehmern die entschlossene Gestaltung der Zukunft des VDBUM über alle Altersgruppen und Branchengrenzen hinweg am Herzen liegt. Apropos Grenzen: Beim Treffen in Leipzig spielten auch die historischen territorialen Grenzen keine Rolle: Was hier stattfand, war nämlich alles andere als eine reine Ost-Veranstaltung, vielmehr war es ein Ost-West-Gemisch. Trennstriche sucht man in dieser Gemeinschaft vergeblich. Was zählt, ist das Verbindende. Und so wird es auch künftig bleiben. (gsz)

Quelle: MK Medien Kommunikation; VDBUM