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Arbeitsbühnenbranche braucht gute Bilanzen und flexible Geschäftsmodelle, sagt Haulotte-CEO auf Europlatform- Konferenz

Arbeitsbühnenbranche braucht gute Bilanzen und flexible
Geschäftsmodelle, sagt Haulotte-CEO auf Europlatform-
Konferenz

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Unternehmen in der Arbeitsbühnenbranche müssen Marktentwicklungen und die
Schritte ihrer Wettbewerber voraussehen, um in diesem konjunkturabhängigen Markt
auf Abschwünge und veränderte Bedingungen reagieren zu können, sagte Haulotte-
CEO Alexandre Saubot in seiner Erföffnungsrede auf der Europlatform-Konferenz, die
am 13. September in Maastricht stattfand.
Laut Saubot sollten europäische Hersteller und Vermieter den US-Markt beobachten,
um Veränderungen kommen zu sehen, denn meist nimmt der dortige Markt Trends und
globale Entwicklungen vorweg. Da Risiken jedoch nie ganz auszuschalten sind,
müssen sich Unternehmen durch starke Bilanzen und ein flexibles Geschäftsmodell
schützen und sich in guten Zeiten auf Konjunktureinbrüche vorbereiten. Saubot
unterstrich auch die Notwendigkeit verlässlicher Marktdaten, die als Planungsmittel für
Wachstums- und Rezessionsphasen genutzt werden können.
Die Konferenz wurde von der International Powered Access Federation (IPAF) und
ihrer offiziellen Fachzeitschrift Access International organisiert.
In einem weiteren Vortrag warnte der ehemalige Lavendon-CEO Kevin Appleton die
Arbeitsbühnenbranche vor zunehmenden Schwierigkeiten, in den kommenden Jahren
Kapital anziehen zu können. Denn dieses bliebe weiterhin knapp und Anleger
bevorzugten risikoärmere Investitionsmöglichkeiten. Er schlug Verleihfirmen vor, ihre
Wirtschaftlichkeit anhand der Kapitalrendite (ROCE - Return on Capital Employed) zu
bewerten und verwies darauf, dass Banken hier eine Rentabilität von 3-7 % erwarteten,
während Beteiligungsfinanzierungen Werte zwischen 10 % und 25 % voraussetzten.
„Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass die Unternehmen, die Kapital anziehen,
auch die Unternehmen sind, die einen höheren Gewinn erwirtschaften können, statt
nur Geld zur Bank zu bringen“, sagte Appleton. Er bemerkte, die Finanzkrise sei ein
Ergebnis von „Problemen des Herzens, Gier – wir haben die Vergangenheit beraubt
und die Zukunft beliehen.“

Unternehmen, die unzureichende Gewinne machen, prognostizierte Appleton eine
Verdrängung aus der Branche. In den kommenden drei bis vier Jahren entstünden
daher Möglichkeiten, in Schwierigkeiten geratene Firmen zu übernehmen. In der
Zukunft hält Appleton es für wahrscheinlich, dass Verleihfirmen auf Nachfrage nicht mit
dem Kauf neuer Maschinen reagieren, sondern mit optimierter Disposition und
steigendem Durchschnittsalter des Fuhrparks.
„Das setzt einen Wechsel des Geschäftsmodells voraus, eine Verlagerung der
Flexibilität auf die Disposition statt auf die Akquisition“, sagte Appleton. „Flexibilität
bedeutet heute, wie viel man disponiert, nicht wie viel man kauft.“
Über 100 Teilnehmer und kamen zur Europlatform-Konferenz, auf der Experten über
Themen von Finanzierung bis zu Sicherheitsfragen referierten. Zu weiteren Highlights
zählten:
Peter Davis, E2E Technical Manager bei Coates Hire, sprach über australische
Regulierungen, nach denen Hubarbeitsbühnen alle zehn Jahre einer technischen
Prüfung unterzogen werden müssen, und deren Auswirkungen auf das
Fuhrparkmanagement in der australischen Verleihbranche.
Maëg Videau, Experte für Finanzierungen, Fusionen und Übernahmen bei Loxam,
erklärte, was eine erfolgreiche Übernahme ausmacht – aus Sicht des Käufers sowie
des Verkäufers.
Chris Wraith, IPAF Technical Officer, beleuchtete Fragen des Risikomangements,
wenn große oder spezialisierte Maschinen zu einem Standardfuhrpark aus Auslegerund
Scherenbühnen hinzukommen.
Charles Miller, Berater für Verleihfirmen und ehemaliger Vorstand von Sunbelt Rental,
sprach über Methoden zum Management eines Vertriebsteams bei Verleihfirmen.
Die Konferenz endete mit einer Podiumsdiskussion, bei der Wayne Lawson, IPAFPräsident,
JLG-Vizepräsident und Geschäftsführer bei EAME sowie Pierre Boels, CEO
des niederländischen Verleihunternehmens Boels Verhuur, gemeinsam mit einigen der
Redner Fragen aus dem Publikum diskutierten.
Die nächste Europlatform-Konferenz, gemeinsam organisiert von Access International
und IPAF, findet am 20. September 2012 in Edinburgh in Schottland statt. Näheres
erfahren Sie auf www.europlatform.info

Quelle: International Powered Access Federation (IPAF)