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Autonome Landmaschinen

Pellets statt Ballen: Kompaktes Fahrzeug aus Zugmaschine und Pelletieranlage ermöglicht Herstellung von bis zu 6 t pro Stunde

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Einsatz vor Ort – stationär auf dem Hof oder auf dem Feld

Stroh und andere Halmgüter in Pelletform dienen als Futtermittel und Einstreu, aber auch als Heizmaterial und sind aufgrund ihrer geringen Schüttdichte platzsparend und eine gute Alternative zu Ballen. Jedoch ist der Herstellungsprozess mit einem hohen Transport- und Zeitaufwand verbunden. Entweder das Material musste wenig effizient durch eine kleine Pelletiermaschine mit niedriger Durchsatzrate hergestellt werden oder das Stroh extra zu einem industriellen Hersteller transportiert werden, um es von dort wieder in gepresster Form abzuholen. Kommen umständliche Lösungen, bestehend aus mehreren Modulen, zum Einsatz, ist zusätzlich ein Traktor als Zugmaschine für den Transport notwendig. Mit dem Metitron 560 der CSP Cut Systems Pfronstetten GmbH stellen sich diese Probleme nicht mehr: die autonome Landmaschine erledigt sämtliche Arbeitsschritte der Pelletherstellung – einschließlich des Pressvorgangs – am Hof oder bereits auf dem Feld. Trotz kompakter Größe erreicht das Fahrzeug eine sehr hohe Durchsatzrate, auch aufgrund des stufenlosen Hydrostatantriebs. Da zudem ein Pelletsbunker mit einem Fassungsvermögen von 3 m³ integriert ist, kann der Metitron völlig hofunabhängig genutzt werden.

„Mittlerweile sind zwar mobile Varianten auf dem Markt erhältlich, mit denen die Pelletherstellung direkt auf dem Feld durchgeführt werden kann“, erklärt Harald Späth, Geschäftsführer der CSP GmbH. „Diese benötigen aber oftmals eine zusätzliche Zugmaschine, welche die Pelletier-Einheit vom Hof auf das Feld und zurück bewegt.“ Das bedeutet jedoch eine höhere Gesamtlänge der Landmaschine auf Kosten der Manövrierbarkeit. Außerdem kann der Agrarunternehmer den Traktor für diesen Zeitraum nicht an einer anderen Stelle einsetzen und muss schließlich in eine weitere Zugmaschine investieren. Der Metitron hingegen wurde ganz bewusst als autonomes Fahrzeug konzipiert. Bei einer Gesamtlänge von 7,5 m ohne Vorbau ist er deutlich kürzer und damit um ein Vielfaches wendiger als andere auf dem Markt befindliche Maschinen. Als Basis hat sich CSP für den Jaguar 960 von Claas entschieden, da dessen Motor eine variable Antriebsleistung mit  hohem Wirkungsgrad bietet und die notwendigen Modifikationen und Zusatzaufbauten gut realisiert werden konnten.

Lückenloser Materialdurchlauf auf einer Maschine

Um möglichen Übergangsproblemen beim Materialdurchlauf von Station zu Station vorzubeugen, hat CSP das Fahrzeug komplett im CAD-System entwickelt und in jeder Bauphase umfassenden Tests unterworfen. Die Aufbauten mussten möglichst platzsparend integriert werden, ohne das Gesamtgewicht des Metitron zu groß werden zu lassen. Dabei sollte berücksichtigt werden, dass die Maschine sowohl auf dem Feld eingesetzt, aber auch direkt stationär auf dem Hof effizient hohe Durchsatzmengen erzielen kann. „Zuerst haben wir die Pelletpresse mit eigenem Antrieb eingebaut. Anschließend die Zerkleinerungseinheit“, erklärt Späth. Mit der final installierten Spleißeinheit lässt sich ein enorm großer Durchsatz von bis zu 6 t/h erreichen, obwohl der Metitron sehr kompakt ist. Für eine hohe Leistung sorgt ein stufenloser Hydrostat-Antrieb an allen vier Rädern, wodurch der Vortrieb auch bei unwegsamem Gelände deutlich vereinfacht wird.

„Auch der Pelletiervorgang wurde optimiert“, erklärt Späth. Nach der Aufnahme durch den Vorbau oder das Maisgebiss wird das Gut über die Einzugswalzen direkt zur Messertrommel geführt. Damit die Vorzerkleinerung ein optimales Ergebnis liefert, wirft die Messertrommel das Material in die Spleißeinheit, wo es in Längs- und Querrichtung geschnitten wird. Um auch während des Betriebs gleichbleibend hohe Qualität für die Presse zu liefern, kann die Vorzerkleinerung an unterschiedliche Materialstrukturen angepasst werden. Sollte das Material zu trocken sein, kann es über einen Tank mit Wasser oder anderen Flüssigkeiten befeuchtet werden. Sind die Pellets fertig gepresst, laufen sie über ein Rüttelsieb zum Becherwerk und von dort schonend sowie unter Frischluft-Kühlung in den Pelletbunker.

High-Tech-Cockpit ermöglicht komplette Prozessüberwachung

Dank eines voll ausgestatteten Cockpits mit großzügiger Sicht und elektronischer Steuerzentrale lassen sich alle wesentlichen Funktionen ausführen, sowohl in Bezug auf Manövrieren im Feld, als auch Geschwindigkeit und Prozessablauf der Pelletierstraße. Das Menü ist intuitiv aufgebaut und leicht verständliche Symbole informieren, welcher Bereich des Metitron und des Materialflusses gerade angesteuert beziehungsweise überprüft wird. Zudem erfolgt die Lenkung des Fahrzeugs und der Vorbauten über wenige zentrale Elemente, wodurch der Bediener problemlos die Spurtreue halten oder die Motor- und Schnittleistung regulieren kann. Durchsatz, Leistung, Verbrauch sowie etwaige Störungen werden dokumentiert, sodass sich während der Arbeit auf dem Feld oder im Nachgang der effiziente Betrieb nachweisen lässt. Beispielsweise erfolgt die Feuchtigkeitsmessung automatisch während der gesamten Laufzeit, was eine Verbesserung der Pelletstabilität zur Folge hat. Die integrierte Ertragserfassung sowie die Anzeige über die aktuelle Pelletaustragsleistung helfen dem Bediener, die bestmögliche Auslastung der Landmaschine zu erreichen.

„Wir haben bei der Entwicklung des Metitron auch die Zukunft der Branche im Blick gehabt“, erklärt Späth. „Da sich nicht jedes Vorbaugerät für alle Getreidesorten eignet, lassen sich problemlos alle herkömmlichen landwirtschaftlichen Vorbaugeräte an der Front montieren.“ Somit ist der Metitron auch für die Pelletierung von Miscanthus, Luzernen oder Dinkelspelzen gerüstet. Ebenso ist der Einsatz eines Raupenlaufwerks realisierbar. Da die Teile nur langsam verschleißen und ein einfaches Austauschen möglich ist, kann ein langer Betrieb garantiert werden.

Quelle: CSP Cut Systems Pfronstetten GmbH; ABOPR Pressedienst B.V.