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Balzer baut auf intelligente Maschinen

Neun Komatsu-Radlader mit Spezialausrüstung übernommen

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Mit neun Komatsu WA80M-7 hat der GaLaBau-Betrieb Balzer seinen Maschinenpark aufgefrischt. Die von Schlüter für Baumaschinen gelieferten Kompaktradlader haben es in sich: Dank einer Vorrüstung für Maschinensteuerung können sie mithilfe eines Anbau-Planierhobels ein Erdbau-, Schotter- oder Splittplanum zentimetergenau einbauen – vollautomatisch. Mit einem Plattenverdichter kann das Planum direkt danach auch verdichtet werden.

Balzer Garten- und Landschaftsbau – in diesem Betrieb aus dem hessischen Dautphetal bündelt sich die gesamte Kompetenz der grünen Branche. Neben der Gestaltung von Gärten und Außenanlagen für Privatkunden, Kommunen und Industrie, dem Anlegen von Schwimmteichen und Wasseranlagen sowie der Dachbegrünung gehören auch Erd-, Tief- und Kanalbau, Parkplatzbau sowie Renaturierungen zu den Aufgaben des 65 Mann starken Teams. Bei der Maschinentechnik setzt Firmenchef Frank Balzer auf seinen Komatsu-Händler Schlüter für Baumaschinen, und beide Partner lassen nichts unversucht, die Auslastung seiner Maschinen zu erhöhen.

Der Planierhobel ersetzt einen Grader oder Dozer

Frank Balzer kann als ein Avantgardist in Maschinentechnik gelten. Schon seit einigen Jahren etwa durchströmen digitale Planungsdaten sein Unternehmen vom firmeneigenen Planungsbüro bis in die 2D- und 3D-Steuerungen seiner Planierraupe und der Hydraulikbagger. Um diese Maschinensteuerungen sowie den hydraulischen Planierhobel im Firmenbestand noch effizienter auszulasten, kam Balzer auf den Gedanken, sie auch auf seinen Komatsu-Radladern einzusetzen. Dazu hätten diese jedoch aufwendig umgerüstet werden müssen – eine bessere Lösung bestand darin, sie gegen neue, an bestimmten Stellen vorgerüstete Modelle auszutauschen.

Schlüter für Baumaschinen konnte liefern. Die Grundgeräte bilden neun Kompaktradlader Komatsu WA80M-7 mit Kriechgang sowie mit einem Drehknopf zur Feineinstellung des Fahrtempos. Zusätzlich montierten die Techniker am Schlüter-Standort Kreuztal auf der Oberseite des Planierhobels die Vorrüstung für Balzers 2D- und 3D-Steuerungen von Topcon, platzierten dreipolige Steckdosen für deren Stromversorgung an den Hubgerüsten der Radlader und befestigten in den Kabinen die Halterungen für die Bedienpanels. Im konkreten Einsatz nimmt jetzt der Maschinist des Radladers den Planierhobel mit dem Schnellwechsler auf, steigt kurz aus und schließt eine Kabelverbindung vom Planierhobel zum Bedienpanel in der Kabine – eine Sache von wenigen Minuten. „Auf diese Weise“, erläutert Holger Neupert, Experte für Topcon-Positionssysteme bei Schlüter, „kann der Maschinist per Schaufel das Material eines Erdbau- oder Schotterplanums herbeiholen und dann per Planierhobel auf den Zentimeter genau einbauen. Die hierfür notwendigen Positionsdaten erhält das System von einem Baulaser oder einer Totalstation auf der Baustelle bzw. über Satellit.“ Dabei kann der Maschinist zwischen zwei Betriebsarten wählen – Handsteuerung oder Vollautomatik. Holger Neupert ergänzt: „Auf diese Weise können Balzers Experten auch das Splittplanum für ein Beton- oder Natursteinpflaster erstellen.“

Der Plattenverdichter ersetzt einen Walzenzug

Noch einen Schritt weiter ging Frank Balzer mit der Überlegung, die von Schlüter zum Planieren vorgerüsteten Radlader auch zum nachfolgenden Verdichten zu verwenden. Anbau-Plattenverdichter machen das möglich. Sein Maschinenpartner besorgte ihm einen Plattenverdichter vom Hersteller Stehr, der mit Abmessungen, Gewicht und Leistung genau zu den Radladern passte: „Das hydraulische Anbaugerät erfordert eine Hydraulikleistung von 55 Litern pro Minute“, erläutert der Kundendienstleiter Markus Pöppel vom Schlüter-Standort Kreuztal, „damit kommt ein Komatsu WA80M-7 mit seiner Standardhydraulik problemlos zurecht. Lediglich zur zusätzlichen Sicherheit bei Sommerhitze wurde auf dem Anbaugerät ein elektrischer Ölkühler montiert.“

Im konkreten Einsatz wird der Plattenverdichter einfach mit dem Schnellwechsler am Radlader-Hubgerüst aufgenommen und mit wenigen Handgriffen an die Bordhydraulik und das Bordstromnetz angeschlossen. Danach kann es gleich losgehen. Dabei gibt es beim Verdichten eines Erdbau- oder Schotterplanums per Radlader keine Kompromisse gegenüber einer Einzweck-Maschine: „Der Anbauverdichter lässt sich sehr einfach bedienen, der Radlader erreicht damit eine Verdichtungsleistung wie ein Walzenzug“, berichtet Frank Balzer. Auch für diesen Sondereinsatz mussten die Schlüter-Techniker die neun Radlader nicht umfangreich vorrüsten. Die Sonderausstattung umfasste lediglich eine freie Leckölleitung für den Anbauverdichter; der elektrische Ölkühler wird einfach an dieselbe Steckdose angeschlossen, welche auch den Planierhobel mit Bordstrom versorgt.

Elegante Finanzierung durch Systemnutzung

Modulare Technik effizient einsetzen – nach diesem Grundsatz steigt die Wertschöpfung der Komatsu-Radlader bei Balzer beträchtlich. Die Partnerschaft mit Schlüter währt bereits über 40 Jahre. „Auch wenn die Umrüstung der Radlader sich insgesamt in Grenzen hielt, stiegen dadurch die Beschaffungskosten um zehn Prozent. Aber durch unseren Ansatz der Systemnutzung blieb unserem Kunden eine sehr hohe Einmalinvestition erspart“, kommentiert Thomas Schlüter, Geschäftsführer des europaweit größten Komatsu-Händlers. Hinter diesem Schlüsselwort verbirgt sich bei Schlüter für Baumaschinen der Ansatz, den Kunden ein Gesamtpaket aus Grundmaschine, Anbaugeräten und Finanzierung zu liefern, zusammen mit einer genauen Prognose der zu erwartenden Kosten pro Stunde oder pro Tonne. Im Fall von Balzer mündete die Lösung in einer Langzeitmiete inklusive Wartungs- und Reparaturvertrag, nach deren Ablauf der Kunde entscheiden kann, ob er die Maschinen zurückgibt oder gegen Bezahlung ihres Restwertes übernimmt.

Inzwischen erhöht Frank Balzer durch seine modular ausgestaltete Radlader-Anbaugeräte-Systemtechnik beträchtlich die Auslastung sämtlicher Komponenten. Seine Maschinensteuerungen sowie der Planierhobel können jetzt an neun weiteren Geräteträgern verwendet werden, die Radlader selbst werden ebenfalls besser ausgelastet und können auf geeigneten Baustellen einen Grader, Walzenzug oder eine Raupe ersetzen. Zudem lassen sich die Anbaugeräte mit einem einfachen Transporter von einer Baustelle zur nächsten Baustelle befördern. Frank Balzers Erwartung: „Schon kurzfristig erwarte ich einen Rückgang der Transportkosten für das Versetzen von Maschinen; mittelfristig können ganze Einheiten aus dem Maschinenbestand genommen werden.“

Quelle: Schlüter Baumaschinen GmbH