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Bauer beginnt mit Großlochbohrungen beim Projekt Sanierung Kesslergrube

Im Juli 2015 erhielt die BAUER Resources GmbH von der Roche Pharma AG den Auftrag zur Sanierung von Perimeter 1/3-NW der Altablagerung Kesslergrube. Zentrale Aufgabe der BAUER Umwelt GmbH – der auf Altlastensanierung spezialisierten Tochterfirma der BAUER Resources GmbH – sind der Aushub und die Abfüllung von rund 280.000 Tonnen Erdreich in Spezialsicherheitscontainer sowie deren Abtransport. Das belastete Aushubmaterial wird anschließend der thermischen Behandlung zugeführt. „Die Sanierung Kesslergrube ist der größte Einzelauftrag in der Geschichte der BAUER Gruppe“, erklärt Gesamtprojektleiter Dr. Stefan Haaszio. Die Leitung für dieses Projekt zu übernehmen sei „eine einmalige Erfahrung und eine tolle Chance“, denn Projekte in dieser Größenordnung seien sehr selten.

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Im August 2015 begannen die Baustelleneinrichtung und der Bau eines temporären Schiffsanlegers. Anfang Juli dieses Jahres starteten schließlich die Großlochbohrungen für den Bodenaustausch und die Baugrube, die von der Schwesterfirma BAUER Spezialtiefbau GmbH ausgeführt werden. Drei Bauer-Drehbohrgeräte vom Typ BG 39 kommen hierfür zum Einsatz.

Im Rahmen der bis zu 15 Meter tiefen Austauschbohrungen wird eines der Bohrgeräte direkt an der Grenze zum benachbarten Perimeter 2 eingesetzt. Hier werden zwei Reihen Austauschbohrungen mit einer Dichtwandsuspension rückverfüllt. Eine weitere Reihe vor der eigentlichen Verbauwand wird mit Kies rückverfüllt. Das Bohrgut wird in der eigens errichteten Verladehalle mit Abluftreinigung in bereitgestellte Spezialcontainer gefüllt und zum Bahnterminal in Weil am Rhein abtransportiert, um von dort zur Entsorgungsstelle gebracht zu werden. Für die Verfüllung der Austauschbohrungen mittels Dichtwandsuspension wurde eine Mischanlage auf dem Baufeld errichtet.

Mit Fertigstellung der Bohrpfahlwand beginnen die Arbeiten für den oberen Abschluss der Verbauwand, dem Kopfbalken. Dieser lastverteilende Stahlbetonriegel ist erforderlich, um die Kräfte aus dem Verbau und den aussteifenden Stahlrohren, die beim späteren, tiefen Aushub entstehen, aufzunehmen. Außerdem bildet der Kopfbalken die Basis für die vor dem tiefen Aushub zu errichtende Einhausung.

Für die Baugrube stellt Bauer eine überschnittene Bohrpfahlwand in bis zu 26,5 Metern Tiefe her. „Die Bohrarbeiten erfolgen dabei immer abschnittsweise und im sogenannten Pilgerschrittverfahren“, erklärt Stefan Ferstl, Projektleiter der BAUER Spezialtiefbau GmbH. Dabei werden zunächst (unbewehrte) Primärpfähle gebohrt. Anschließend werden diese Primärpfähle mit (bewehrten) Sekundärpfählen angeschnitten. „So entsteht sukzessive eine überschnittene Bohrpfahlwand, die sowohl den statischen Erfordernissen als auch der notwendigen Dichtheit der Baugrubenumschließung genügt.“

Die Bohrarbeiten werden unter einem hohen Aufwand für Arbeits- und Emissionsschutz ausgeführt. Die Mitarbeiter im unmittelbaren Bereich des kontaminierten Bohrguts werden mit einem eigenen umgebungsluftunabhängigen Atemluftsystem versorgt. Die Emissionen beim Bohren werden durch eine Bohrlochabsaugung minimiert. Durch den Einsatz von Deckelschaufeln an den Radladern wird das Bohrgut „unter Verschluss“ gehalten und in der Verladehalle, in der sich eine Absauganlage befindet, in die gasdichten und havariesicheren Spezialcontainern verbracht, die unmittelbar nach der Befüllung verschlossen werden.

Quelle: BAUER Aktiengesellschaft; Bauer Group