19. Februar 2019, 14:41
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Innovationen reduzieren Emissionen und schonen Ressourcen
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Neue Ideen beim Fertigen von Betonelementen und dem Verlegen von Hochspannungsleitungen
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Nachhaltige Lösungen für den bauma Innovationspreis nominiert
Die Baubranche hat naturgemäß einen sehr großen ökologischen Fußabdruck. Auf der bauma präsentierten Aussteller Innovationen in Richtung Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung und Umweltschutz. Einige der der Lösungen sind auch für den bauma Innovationspreis nominiert. Die bauma ist die weltweit führende Messe für Baumaschinen, Baustoffmaschinen, Bergbaumaschinen, Baufahrzeuge und Baugeräte. Sie findet vom 8. bis 14. April dieses Jahres auf dem Münchner Messegelände statt.
Ein nach wie vor großes Spielfeld für technische Neuerungen und Verbesserungen in der Bauwirtschaft sind das Vermeiden oder Reduzieren von Emissionen aller Art. Beispielsweise entstehen beim Kaltfräsen alter Fahrbahndecken bedeutende Mengen an Feinstaub – eine Gesundheitsgefahr für Baustellenpersonal, Anwohner und Passanten. „Umso erfreulicher ist es da, dass viele der in diesem Jahr auf der bauma präsentierten Innovationen Effekte in Richtung Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung und Umweltschutz haben“, sagt bauma Projektleiterin Mareile Kästner.
Um die Feinstaubmengen zu senken, entwickelte beispielsweise die Bomag GmbH aus Boppard/Deutschland die Ion Dust Shield Technologie. Das System ist in einem Kasten direkt am Förderband der Fräse installiert. Eine Absaugung zieht die Staubpartikel durch ein elektrisches Feld. Sie laden sich positiv auf und werden vom negativ geladenen Gehäuse angezogen. Dabei verklumpt der Feinstaub dauerhaft zu ungefährlicheren gröberen Partikeln und kann mit dem Fräsgut abtransportiert werden. Diese umweltfreundliche Lösung brachte Bomag auf die Liste der Nominierten für den bauma Innovationspreis 2019.
Staub mit Kunstschnee binden
Auch beim Gebäudeabbruch, im Tagebau und bei Verladeprozessen müssen Stäube gebunden werden. In Ländern mit Wetterextremen kann es vorkommen, dass bei eisigen Temperaturen nicht mehr mit dem dabei üblichen Wassernebel gearbeitet werden kann. Dann erzeugt die neue Staubbindemaschine V22Orca der Firma EmiControls aus Bozen/Italien kurzerhand Schnee! Der Staub haftet sehr gut an den von der speziellen Schneekanone erzeugten Flocken. Als Hybrid mit Wassernebel- und Schnee-Modus ist das Gerät zwischen +50 °C und -25 °C einsetzbar.
Elektroantrieb: Weniger Emission, mehr Wirtschaftlichkeit
Nicht nur bei Staub, auch und gerade bei Abgasen und Lärm ist die Baumaschinenbranche aufgerufen, Emissionen zu vermeiden. Ein verstärkter Einsatz von Elektroantrieben kann hier einen wichtigen Beitrag leisten. Die Wacker Neuson Group erweitert ihre Produktpalette in diesem Bereich mit dem Akkustampfer AS60e und der Akkuplatte AP2560e. Ein von der Handhabung wie auch der Wirtschaftlichkeit her interessantes Detail: Mit den beiden Neuzugängen können jetzt insgesamt sechs Produkte des Münchner Herstellers mit dem gleichen Wechselakku betrieben werden, ein maschinenübergreifender Austausch ist also problemlos möglich.
Hochspannungsleitungen ohne Flurschaden verlegen
Im ökologischen Idealfall kommt der Strom für den Betrieb der Elektromotoren aus erneuerbaren Energiequellen. Damit der zum Beispiel durch Windparks erzeugte grüne Strom auch tatsächlich in jede Steckdose in Deutschland gelangen kann, braucht das Land mehrere tausend Kilometer neue Stromtrassen. Die Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungs-Leitungen sollen vorrangig als Erdkabel ausgeführt werden. Die Herrenknecht AG aus Schwanau/Deutschland stellt auf der bauma 2019 dazu ein neues, wirtschaftliches und umweltfreundliches Verlegeverfahren vor. Mit der modifizierten Bohrtechnologie E-Power Pipe können Kabelschutzrohre über vergleichsweise lange Strecken von über einem Kilometer grabenlos und oberflächennah in zwei bis vier Metern Tiefe eingebracht werden. Die Eingriffe in die Landschaft werden dadurch minimiert. Der Jury war diese Lösung – nicht zuletzt als Beitrag zur deutschen Energiewende – eine Nominierung zum bauma Innovationspreis wert.
Rohstoffe statt Abraumhalden
Eine wesentliche Forderung für nachhaltiges Handeln und Wirtschaften ist die Ressourcenschonung. Hier sind unter anderem Technologien gefragt, die den Rohstoffanteil in Abraumhalden erschließen – wie der neue Spiralwellenseparator SWS 3000 des Herstellers Doppstadt aus Velbert/Deutschland. Das Gerät ist in der Lage, stark bindige Materialgemische zu trennen, also zum Beispiel Steine von klebrigem Lehm oder Ton. Im Ergebnis schrumpft das Volumen der Abraumhalden und die Rohstoffgewinnung aus dem ursprünglichen „Abfall“ verlängert die Laufzeit des Steinbruchs.
Lokal produzierte Windkrafttürme
Eine bauma-Neuheit, die alle drei klassischen Felder der Nachhaltigkeit – Ökologie, Ökonomie und Soziales – „bedient“, ist die mobile Fertigung der Max Bögl Wind AG. Das Unternehmen aus Neumarkt/Deutschland ist bekannt für die Herstellung von Hybridtürmen aus Beton- und Stahlelementen für Windkraftanlagen mit großen Nabenhöhen. Beim neuen Konzept werden die Betonelemente in einer per 262 Containern angelieferten, temporären Fabrik in der Nähe des späteren Standorts der Windkraftanlagen produziert – auf Wunsch an nahezu jedem Ort der Welt. Beispielsweise wurden bei dem im August 2017 gestarteten Pilotprojekt 90 Türme für einen Windpark in Thailand gefertigt. Lokale Rohstoffe und Arbeitskräfte sorgen für eine Wertschöpfung vor Ort und steigern die Wirtschaftlichkeit des Projekts. Gleichzeitig schonen weniger Schwertransporte die Infrastruktur, das Klima und die Umwelt. Das weltweit einzigartige Fertigungskonzept ist ebenfalls für den bauma Innovationspreis nominiert.
Quelle: Messe München