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Baumaschinenpraxis für Politiker

Elisabetta Gardini, EU-Abgeordnete und Berichterstatterin für den sich aktuell in Revision befindlichen EU-Abgas-Stufe V-Gesetzesvorschlag, ließ sich auf der Messe Intermat live und praxisnah an den Maschinen erklären, welche technischen und wirtschaftlichen Herausforderungen die Baumaschinenhersteller bewältigen müssen, um diese zu erfüllen.

Besucht wurden die Unternehmen Fayat Bomag, Liebherr, Mecalac, Yanmar und FPT. Top-Manager und Inhaber hatten sich die Zeit genommen zu erklären, welche Auswirkungen die EU-Emissionsgesetzgebung für die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten in den Unternehmen und letztendlich für ihre Wettbewerbsfähigkeit hat. Es ging darum die EU-Delegation dafür zu sensibilisieren:

  1. dass die Maschinen der europäischen Hersteller bereits die modernsten, effizientesten und abgasärmsten Maschinen sind, die es auf der Welt gibt.
     

  2. dass die Erfüllung der Emissionsgesetzgebung hohe Investitionen im F&E-Haushalt verschlingt, die nicht für andere Innovationen zur Verfügung stehen.
     

  3. dass mit neuen Abgasstufen oft eine komplette Designänderung der Maschine einhergehen muss und dass das wiederum im Konflikt zu anderen Sicherheitsthemen, wie z.B. dem Sichtfeld steht.
     

  4. welche große Vielfalt an Modellen und Maschinen die Baumaschinenindustrie anbietet und damit ergo von den technischen Anpassungen betroffen sind.
     

  5. dass nur ein ganzheitlicher Blick auf das Thema Effizienz von Baumaschinen und Bauprozessen am Ende der Umwelt und dem Menschen dient.
     

  6. dass die Maschinen dem Kunden auch verkauft werden müssen.

Gardini war höchst interessiert und versicherte, sie habe einen klareren Blick auf die Technik und die Industrie gewonnen. Sie verstehe die Herausforderungen nun besser und werde diese Sicht ins EU-Parlament tragen. Gardini sei zuversichtlich, dass es gelänge, einen Kompromiss zu finden, der Ökonomie und Ökologie vereine. Am Ende gehe es auch immer darum, Arbeitsplätze in Europa zu sichern und zu schaffen und die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie zu sichern und zu stärken.  

Teil der Delegation waren auch Dr.-Ing. Philipp Troppmann von der EU-Kommission, der maßgeblich am Entwurf zur Revision der Emissionsgesetzgebung für Motoren in mobilen Maschinen beteiligt war sowie Mike Dodds, ebenfalls von der EU-Kommission. Er ist dort entscheidend mit der „Outdoor Noise Directive“ befasst.

Die Aktion organisiert hatte der europäische Baumaschinenverband CECE in Zusammenarbeit mit dem französischen VDMA-Partnerverband CISMA. Ähnliche Aktivitäten plant der VDMA im Rahmen der bauma 2016.

Quelle: VDMAConstruction Equipment and Plant Engineering