12. Februar 2020, 15:16
2020 veranstaltet der VDBUM 14 Branchentreffs und damit deutlich mehr als in den vorangegangenen Jahren. Grund für die Erweiterung des Angebots ist der steigende Bedarf der Mitglieder, Fachwissen auszutauschen und zu vertiefen.
Vor rund 15 Jahren hat der Verband der Baubranche, Umwelt- und Maschinentechnik e.V. (VDBUM) erstmals einen Branchentreff veranstaltet. „Die Mitglieder sind seinerzeit an die Verbandsgremien herangetreten und haben den Wunsch geäußert, zusätzlich zu den Schulungs- und Seminarangeboten Veranstaltungen anzubieten, die exakt ihren Themenbereich betreffen“, erinnert Dieter Schnittjer, Mitglied des VDBUM-Vorstandes, an den Beginn der Veranstaltungsreihe.
Die Branchentreffs resultieren oft aus den Tätigkeiten der VDBUM-Arbeitskreise und wurden ins Leben gerufen, um die Mitglieder des Verbandes über Entwicklungen in ihrem direkten Arbeitsbereich zu unterrichten, fachliche Unterstützung zu bieten und Lösungsansätze aufzuzeigen. Die Veranstaltungen, die unter anderem zu Themen wie Baustoffrecycling, Elektrotechnik auf Baustellen und in Werkstätten, Spezialtiefbau oder Werkstatt 4.0 angeboten werden, finden in Tagungshotels oder bei Herstellern im gesamten Bundesgebiet statt und sind zweitägig gestaltet. Der erste Tag dient der Anreise, am Nachmittag findet meist eine einführende Exkursion statt. „Bei der Planung schauen wir, ob es vor Ort einen zum Thema passenden Hersteller, eine Baustelle oder eine Messe gibt, die besucht werden kann“, erläutert Schnittjer und berichtet, dass die Teilnehmer diese Exkursionen ebenso schätzen wie das abendliche Beisammensein, das die Möglichkeit zum Netzwerken in ungezwungener Atmosphäre bietet.
Am Morgen des zweiten Tages startet das Fachprogramm. Vertreter von Herstellern, Behörden, Berufsgenossenschaften und Fachreferenten des VDBUM informieren die Teilnehmer gezielt zu neuen Produkten oder Verfahren und ihrer Praxistauglichkeit, Sicherheitsaspekten, neuen Verordnungen und ihren Auswirkungen auf die Branche oder rechtlichen Fragen.
Antworten auf Detailfragen
Das große Interesse an den ins Detail gehenden Veranstaltungen verdeutlichen die beiden Ausgaben des Branchentreffs Turmdrehkrane im November 2019 in Stendal und im Januar 2020 in Zweibrücken mit mehr als 250 Teilnehmern. Rupert Wieser (Liebherr-Werk Biberach GmbH) erläuterte die Vorteile eines hochfesten Faserseils für Turmdrehkrane, Dr. Rudolf Saller (Rechtsanwälte Dr. Saller & Kollegen) referierte zu Fragen rund um die Haftung bei der Kranmontage und –demontage. Thorsten Hesselbein (Mitglied der Projektgruppe zur Erarbeitung der TRBS 2121 Teil 4) sprach zu sicherheitsrelevanten Aspekten beim Kranbetrieb, namentlich dem Heben von Beschäftigten mit nicht dafür vorgesehenen Arbeitsmitteln. Bei der Ausgabe in Zweibrücken stand am ersten Tag zudem die Besichtigung der BBL Cranes GmbH auf dem Programm.
Wie zielführend die VDBUM-Branchentreffs sind, zeigt das Beispiel der ISO Norm 15143-3, mit der ein weltweit gültiger Telematik-Standard geschaffen worden ist. „Die Ideen dazu sind in unserem Arbeitskreis Telematik und dem Branchentreff Telematik entstanden“, so Dieter Schnittjer. Aufgrund der veränderten Fragestellungen und Herausforderungen wird der Branchentreff Telematik inzwischen nicht mehr angeboten, an seine Stelle ist der Branchentreff Digitale Standardisierung für Baumaschinen und Baugeräte im BIM-Prozess getreten. Gleich von der ersten Ausgabe, die Ende Oktober in Stockstadt stattfand, ging ein starkes Signal aus. Die 152 Teilnehmer erteilten dem VDBUM das Mandat, die Entwicklung einer neutralen Web- oder FMS-Schnittstelle voranzutreiben.
Ebenfalls 2019 wurde erstmalig der Branchentreff Saugbagger angeboten, der im März 2020 in die zweite Runde geht. Es verwundert daher nicht, dass VDBUM-Geschäftsstellenleiter Wolfgang Lübberding die Branchentreffs als „Erfolgsmodelle unseres Verbandes“ bezeichnet.
Quelle: VDBUM