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Case IH präsentierte neue Entwicklungen für Präzisionslandwirtschaft auf der SIMA

AccuTurn automatisiert das Wenden am Vorgewende / Neue Fahrspur-Funktionen / eckige Vor-gewende-Konturen / Import der Shape-Datei für Feldgrenzen / Variable Abstände für Anbau-geräte / xFill Premium / AFS Connect Telematiksystem: wechselseitiger Austausch von Maschi-nen- und ISOXML-Daten für Task Controller / Verbesserte Anzeige der Fahrzeugpositionen im Einsatz

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Auf der SIMA 2017 wurden von Case IH neue Precision Farming-Anwendungen vorgestellt. Dazu ge-hörte AccuTurn, eine neue Option für die Vorgänge am Vorgewende für automatisches Wenden und präzises Einfahren in die nächste Spur. Ein weiterer Schwerpunkt des Messeauftritts waren die Vor-teile, die das flächendeckende Case IH RTK+ Netzwerk für die Minimierung von Ausfallzeiten dank nahtloser Korrektursignal-Abdeckung mit RTK-Genauigkeit bietet.

Case IH AccuTurn: Entlastung des Fahrers durch automatisiertes Drehen am Vorgewende und präzises Einfahren in die Spuren

Eine wichtige neue Entwicklung, die Case IH auf der SIMA vorstellte, ist AccuTurn, ein Paket für die AccuGuide-Lenkautomatik, das die Wendevorgänge am Vorgewende automatisiert und den Traktor mit hoher Genauigkeit in die nächst gewählte Fahrspur einfädelt. Auf Knopfdruck eingeschaltet, über-nimmt AccuTurn die Steuerung des Wendens am Ende des Feldes und steuert sauber und präzise in die nächste gewählte Fahrspur.

Die neue Funktion verstärkt und ergänzt die bereits existierende Lenkautomatik AccuGuide durch präzises Einfahren in die nächste Feldspur und entlastet den Fahrer. AccuTurn arbeitet sowohl im Anhängerbetrieb als auch mit Heckanbaugeräten und der Maschinenführer kann Parameter wie Weite, Form der Kurve oder Ausgangspunkt für das Wenden einstellen. Der Abstand bis zum Beginn der Vorgewende-Drehung wird auf dem AFS-Monitor angezeigt. AccuTurn wird mit einem beim örtlichen Händler erhältlichen Freischaltungscode aktiviert und kann in allen vorherigen AccuGuide-Systemen mit AFS 700 Monitoren implementiert werden. Die neue Traktoroption kann ab Beginn des zweiten Quartals 2017 bestellt werden.

Neue Fahrspurfunktion für AccuGuide

Eine weitere Neuheit sind die auf den AFS 700 Monitoren angezeigten neuen 3D-Feldkarten. Hierdurch entfällt für den Fahrer die Notwendigkeit, die Anzahl der Fahrspuren beim Drillen zu zählen. Farbcodierte Anzeigen lassen sofort erkennen, ob eine Spur eingestellt werden muss oder es bereits ist. Das verbesserte Fahrspur-Management macht es nun möglich, Schwadablage- und Fahrspurfunktionen gleichzeitig zu verwenden. Dabei minimiert die neue Option die Entstehung von Fahrspurfehlern, die die Genauigkeit der Anwendung beeinträchtigen und bis zur nächsten Ernte sichtbar bleiben können.

Neue Spurlenk-Optionen für Vorgewende-Kurven

Automatische Fahrsysteme weisen in der Regel abgerundete Vorgewende-Kurven auf, während rechtwinklige Feldecken manuelles Steuern erfordern. Mit der neuen Eck-Funktion ist es nun möglich, jedes Feld bis ganz in die Ecken zu bearbeiten und rechtwinklige Feldecken zu erhalten, da die A-B Leitspuren über die Feldgrenzen hinausreichen. Gleich nachdem das Anbaugerät in eine Vorgewende-Kurve greift, wird die AccuGuide-Spurführung aktiviert.

AFS 700 Monitor jetzt mit Shape File Daten kompatibel

Zu den weiteren neuen Precision Farming-Anwendungen von Case IH gehört der überarbeitete Accu-Guide-Betrieb über den AFS 700 Monitor: Feldgrenzen können jetzt auch im Shape File-Format in das AccuGuide-System importiert werden. Unterschiedliche Shape File-Daten wie Applikationskarten zum Drillen, Düngen oder Spritzen können extern erstellt und mittels USB-Stick importiert werden: Am AFS700-Monitor ist hierfür bereits ein Port vorgesehen. Dies spart erhebliche Zeit ein, denn es ist nicht mehr nötig, unter Rückgriff auf externe Desktop-Software eine neue Datei zu erstellen.

Bei ISOBUS-Geräten kann die Section Control-Funktion zur Teilbreitenschaltung einhändig verwendet werden. Das vereinfacht die Einstellung und spart Zeit, denn für den ISOBUS Task Controller wird so keine Dokumentation benötigt. Wird das Vorgewende in vollem Umfang genutzt, so sorgt die automatische Section Control-Funktion für wirtschaftlichen und effizienten Einsatz aller Arbeitsgeräte.

Neuer AccuStar GNSS-Empfänger – ein universelles Positionierungstool

Auf der Agritechnica 2015 wurde der ElectriSteer Universal-Lenkmotor lanciert. Seine Zielanwendungen waren vorrangig kleinere Traktoren ohne werksseitige Ausrüstung mit Lenksystemen sowie ältere Traktoren und Mähdrescher. Der Schlüsselvorteil von ElectriSteer ist nicht nur die Nachrüstung von Auto-Steer-Motoren, sondern auch die Möglichkeit mit dem Case IH AFS 700 Monitor zusammenzuarbeiten.

Mit dem Angebot des AccuStar-Empfängers baut Case IH diese Lösung nun weiter aus. Der AccuStar-Empfänger bietet vier Genauigkeitsstufen: Egnos, AFS 1 (15 cm), AFS 2 (5 cm) und RTK+ (2.5 cm). Zur Nutzung des RTK+ Levels muss das Signal über ein Mobilfunknetz eingespeist werden. AccuStar verwendet die exklusive „Glide“-Technologie, um die Egnos-Signalleistung auf ein neues Niveau an-zuheben. Dabei sorgt eine Positions-Glättungsfunktion für die erhebliche Verbesserung der Spur-zu-Spur Genauigkeit. Darüber hinaus kann der AccuStar-Empfänger als zuverlässige Quelle für die Kar-tierung oder Teilbreitenschaltung verwendet werden.

Europaweites RTK+ Netzwerk einschließlich 100 Prozent Abdeckung in Frankreich

Durch das RTK+ Signal wird es möglich, eine jederzeit wiederholbare Genauigkeit von 2,5 Zentimetern im Vergleich zum Vorjahr zu erzielen. xFill Premium ist eine neue Funktion, die es bei Unterbrechun-gen des RTK-Korrektursignals gestattet, nahtlos und für einen unbegrenzten Zeitraum weiterzuarbei-ten, wenn das herkömmliche xFill-Überbrückungssignal nach 20 Minuten beendet wird oder wenn die Genauigkeit unter vier Zentimeter fällt. Um den xFill Premium-Service zu erhalten, muss eine Jahreslizenz erworben werden. Der bereits bestehende xFill-Service (mit einer Überbrückungszeit von bis zu 20 Minuten) steht weiterhin kostenfrei zur Verfügung.

Case IH ist der erste Anbieter von Landmaschinen, der eine hundertprozentige RTK-Abdeckung in Frankreich bietet, wo das Unternehmen vom Zugang zu 161 Korrektursignalmasten profitiert. Französische Landmaschinenbesitzer sind nicht die einzigen, die auf dieses Niveau der Signalge-nauigkeit zugreifen können. Für Case IH Anwender stehen ähnliche Systeme auch in Großbritannien, Deutschland, Dänemark, Österreich, Spanien, den Benelux-Ländern, Italien, Bulgarien, Rumänien und Polen zur Verfügung, wobei über 900 Referenzstationen genutzt werden. Im Zuge der wachsenden Abdeckung in der EMEA-Region erweitert sich das RTK+ Netzwerk zurzeit täglich um durchschnittlich eine Referenzstation. Dank des zentral kontrollierten Netzwerks profitieren Case IH RTK+ Anwender von maximalen Einsatzzeiten und Verfügbarkeit, wobei das Case IH eigene RTK+ Team in Zusam-menarbeit mit den Händlern für Instandhaltung und Überwachung sorgt. Über eine neue mobile RTK+ App können Kunden den RTK+ Netzwerkstatus und die Position der eigenen Maschinen überwachen, wenn die betreffenden Produkte über das GSM-Netz ein RTK+ Signal empfangen können.

AFS Connect-Telematiksysteme– Vernetzung ist smart

Um die Abbildung der Fahrzeugpositionen mit dem AFS Connect-Telematiksystem zu verbessern, stellt die Funktion „Fleet History Map“ nun auch die Fahrtrichtung dar. Farbcodes zeigen an, welche Tätigkeit gerade ausgeführt wird. Dadurch können sich Besitzer, Fahrer und bei Bedarf auch der Händ-ler einen Überblick über die Nutzung des Traktors und bearbeitete Flächen verschaffen. Außerdem kann der Kunde nun einen Kundendienst mit höherem Niveau erhalten, indem er seinem Ver- trauenshändler die Telemetriedaten des/der Traktors/Traktoren übermittelt. Mit der letzten Aktualisie-rung wird nun für alle unterstützten Dateiformate (.cn1, ISOXML) ein wechselseitiger Datenaus- tausch möglich. Shape File-Applikationen können auch über das Portal zum AFS700 Monitor übertra-gen werden.

Quelle: Alarcon & Harris; Case IH