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CLAAS Industrietechnik investiert zweistelligen Millionenbetrag - Stufenloses CLAAS Getriebe kommt aus Paderborn

Die CLAAS Industrietechnik (CIT), ein Unternehmen der CLAAS Gruppe mit Sitz in Paderborn, geht mit der Entwicklung und Fertigung eines neuen stufenlosen Getriebes für Traktoren im Leistungsbereich 140 bis 184 PS neue Wege und erweitert die stufenlose CMATIC Familie der CLAAS Traktoren um den ARION 500/600 CMATIC. Die langjährigen Erfahrungen in der Getriebeentwicklung, das Know-how in Fertigung und Produktion sowie ein anspruchsvolles Erprobungs- und Validierungszentrum sind die Grundlagen für das neue stufenlose Getriebe EQ 200. Ein zweistelliger Millionenbetrag wurde in modernste Fertigungstechnologien und in eine Monatagelinie nach Automotive Standards investiert.

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Exakte Montage

Zentraler Leitgedanke der Montage ist die Null-Fehler-Produktion. So lautet der Fachausdruck für hochmoderne Fertigungssysteme, die sowohl die Arbeit der Montagemitarbeiter optimieren als auch schon während der Montage eine umfassende Qualitätskontrolle und -sicherung ermöglichen. Genau nach diesem Prinzip hat das verantwortliche Projektteam der CIT parallel zu den Konstruktionsarbeiten eine hocheffiziente Montagelinie und Fertigung für das neue stufenlose Getriebe aufgebaut.

Auf rund 1.300 m² Grundfläche umfasst sie fünf Plätze für die Vormontage von Baugruppen, 12 Stationen für die Hauptmontage und einen End-of-Line-Prüfstand. Typisches Merkmal der Null-Fehler-Produktion ist, dass jeder Mitarbeiter Schritt für Schritt per Bildschirm detaillierte Anweisungen bekommt, welche Teile mit welchen Werkzeugen und welchen Kräften an welchen Positionen zu montieren sind. Zugleich sind die eingesetzten Werkzeuge in der Lage, elektronisch gesteuert die tatsächlich aufgebrachten Drehmomente, Drehwinkel, Presskräfte sowie viele weitere Parameter zu überwachen. Sollte nun bei einem Montageschritt ein Ist-Wert nicht mit den Vorgaben übereinstimmen, werden die Abläufe am jeweiligen Arbeitsplatz automatisch unterbrochen, bis der Fehler behoben ist.

Umfassende Qualitätskontrollen

Im End-of-Line-Prüfstand absolviert jedes fertig montierte Getriebe schließlich einen knapp 30-minütigen Probelauf. Alle möglichen Belastungszustände werden dabei mit Hilfe zweier Elektromotoren simuliert – ein Motor treibt an, der zweite bremst ab. Die Prüfung erstreckt sich über die Grundfunktionen sowie das Fahren und Beschleunigen in den verschiedenen Fahrbereichen. Währenddessen überwacht eine Vielzahl von Messgeräten die Öltemperaturen, Drehzahlen Vibrationen und viele Parameter mehr. Auf diese Weise erfolgt eine weitere Qualitätskontrolle.

Der Qualitätssicherung dient auch die absolute Sauberkeit. So werden sämtliche Komponenten in geschlossenen Behältern angeliefert und die Montagemitarbeiter tragen Handschuhe. Außerdem gibt es eine neu errichtete zentrale Durchlauf-Waschanlage. Hier werden alle Zahnräder aus der CIT eigenen Fertigung zunächst entmagnetisiert, dann gewaschen und getrocknet und schließlich in korrosionsverhindernde VCI-Beutel für den innerbetrieblichen Transport verpackt.

Das Entgraten der Getriebe-Gusskomponenten geschieht ebenso sorgfältig: Sie werden vor der Montage zunächst in einem flexiblen Fertigungszentrum mit Hilfe von Robotern bearbeitet, dann mit Hochdruck entgratet und schließlich gewaschen.

Realitätsgetreue Prüfungen

Für die Test- und Validierungsarbeiten, die ebenfalls parallel mit den Konstruktionsarbeiten für das stufenlose CLAAS Getriebe stattfanden, verfügt die CIT in ihrem eigenen Erprobungszentrum über eine Vielzahl von Prüfständen. Hier mussten zunächst die verschiedenen Einzelkomponenten, dann die Baugruppen und schließlich das komplette Getriebe zahlreiche Belastungstests bestehen. Die meisten Dauerbelastungsversuche mit dem neuen Getriebe liefen auf einem hochmodernen Prüfstand mit vier starken Elektromotoren, die jeweils bis zu 1.000 PS Antriebsleistung bzw. Bremsleistung generieren und 150.000 Nm als maximales Drehmoment aufnehmen können. Auf diesem Prüfstand lassen sich mit Hilfe von Prüfläufen statische und dynamische Belastungen realitätsgetreu simulieren, die das Getriebe auch in der Praxis aushalten muss.

Alle Prüfungen, die über hunderte von Stunden dauern können, hat das neue Stufenlos-Getriebe von CLAAS erfolgreich bestanden. Insgesamt hat es parallel zu den 80.000 Stunden Entwicklungsarbeit über 17.000 Erprobungsstunden auf den Prüfständen absolviert. Eingebaut im Traktor kamen bisher weitere 15.000 Stunden Tests bei praktischen Feldarbeiten und Straßenfahrten hinzu.

Quelle: CLAAS