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Der Stein kommt ins Rollen

ABB präsentiert das erste FDI-gestützte Gerätemanagement-Tool

Nach der Freigabe der FDI-Spezifikation stellt ABB nun die erste Version des „Next Generation Device Management“ (NGDM) auf der Hannover Messe 2015 vor. Hinter diesem Arbeitstitel verbirgt sich das erste Tool auf dem Markt, das Feldgeräteintegration (Field Device Integration = FDI) mit den nicht proprietären, gemeinsamen FDI-Common-Host-Components unterstützt.

Bereits im Jahr 2009 begannen die Entwicklungsarbeiten zur Feldgeräteintegration mit dem Ziel, das Beste der text- (DD, EDDL, usw.) und grafikbasierten (FDT/DTM) Geräteintegration miteinander zu verbinden. Bis zum Jahr 2011 war die FDI-Spezifikation formal ausgearbeitet, und die meisten Organisationen (HART, PROFIBUS, FF, FDT, OPC) sowie die weltweit führenden Anbieter von Automatisierungstechnik waren beteiligt. Nach jahrelanger, intensiver Arbeit und mit dem einzigen Ziel, die Geräteintegration radikal zu vereinfachen, wurden im November 2014 die FDI-Spezifikation und mit ihr die gemeinsamen Host-Komponenten (FDI Common Host Components) sowie die integrierte Entwicklungsumgebung (FDI Package IDE) für FDI-Geräte-Pakete vorgestellt.

Mit dem einen Geräte-Paket für alle Anwendungsfälle, den gemeinsamen Host-Komponenten und dem Usabi-lity Guide erfüllt die FDI-Spezifikation die wichtigsten Nutzeranforderungen. Mit der neuen Technik allein wird es jedoch nicht möglich sein, alle Probleme zu lösen, denen sich die Nutzer von Gerätemanagement-Tools heutzutage ausgesetzt sehen. In einer umfangreichen, weltweiten und alle relevanten Branchen umfassenden Nutzerstudie hat ABB die Herausforderungen in der täglichen Anwendung des Gerätemanagements ermittelt. 

Mit dem Gerät innerhalb von drei Minuten online gehen

Die Installation derartiger Management-Tools, der Anschluss der Geräte und der Online-Zugriff dauert – so die Erfahrung vieler Anwender – heute häufig zwischen 30 und 90 Minuten. Mit NGDM dauert es drei Minuten bei etwa 15 Klicks. Der Nutzer ist dabei nicht an einen Desktop-PC, Server oder Laptop gebunden. NGDM lässt sich auf einem Windows-Tablet installieren und unterstützt die notwendige Touch-Navigation, so dass der Nutzer bei der Arbeit auf der Anlage eine größere Freiheit erhält. 

Ein Klick eröffnet den Zugriff auf alle benötigten Geräteinformationen

Das innovative „Device"-Menü des NGDM stellt sicher, dass alle wichtigen Geräteinformation mit einem Klick zugänglich sind. Das „Device"-Menü vereinfacht den Zugriff auf die Standardmenüs wie „Operate", „Diagnostics" und „Device Settings" sowie andere gerätespezifische Menüs. Anstatt in Kontextmenüs oder Menübäumen nach der richtigen Funktion suchen zu müssen, kann der Nutzer es jetzt intuitiv mit einer Fingerbewegung öffnen.

Die meisten Nutzer möchten schnell zwischen den verschiedenen Sichten desselben Geräts oder verschiede-ner Geräte navigieren. Hierfür muss der Nutzer bei den meisten Tools die Übersicht öffnen und in eine andere Sicht wechseln. Mit NGDM kann der Nutzer zwischen allen geöffneten Gerätesichten hin- und her-wechseln. Auch kann der Nutzer auf sehr einfache Weise, ohne immer wieder zur Übersicht zurückzukehren, von einem Gerät zum anderen wechseln. Weil Gerätemanagement-Programme meistens im Betrieb verwendet werden und nicht im Engineering Back-Office, verzichtet das NGDM bei der Bedienoberfläche auf unnötige Informationen, ähnlich der High-Performance-HMI-Oberfläche des Leitsystems 800xA.

Innovativ und intuitiv – für ein effizientes Gerätemanagement

Häufig müssen die Nutzer von Gerätemanagement-Tools ständig dieselben Parameter (z. B. Bezeichnung, Einheit der Primärvariablen, usw.) bei verschiedenen an das Tool angeschlossenen Geräten bearbeiten. Sie möchten aber auch von dem Menü aus, in dem sie sich gerade befinden, auf die gleiche, schnelle und einfache Weise auf diese Parameter der verschiedenen Geräte zugreifen.

Zur Vereinfachung dieser Aufgaben hat das NGDM Merkmale wie „Häufig verwendete Parameter" oder „Zuletzt verwendeter Parameter". Das Tool lernt kontinuierlich, wie die Parameter und Funktionen der Geräte verwendet werden und generiert eine Liste, auf die der Nutzer auf einfache Weise zugreifen kann. Der Nutzer kann bestimmte Parameter/Merkmale als „Favorit" kennzeichnen. Diese Favoriten bleiben dann für den einfachen Zugriff oben auf der Liste stehen.

Ein stabiles Fundament schaffen...

Die jetzt veröffentlichte „Device Window Edition“ des NGDM ist erst der Anfang. Seit die Interoperabilitäts-probleme durch Verwendung der gemeinsamen FDI Common Host Components gelöst wurden, gelang es, die wichtigsten Funktionen für die Online-Arbeit mit den Feldgeräten benutzerfreundlich zu gestalten. In dem Maße wie die Entwicklung der gemeinsamen FDI-Host-Komponenten fortschreitet, wird das NGDM um neue Merkmale und Funktionen ergänzt. Ziel ist es, künftige Versionen zu einem Komplettsystem für das Field Asset Management einschließlich Integrationsmöglichkeiten in Leitsysteme und ERP-Systeme zu entwickeln. Hierin wird auch das FDI Device Model auf Basis von OPC UA für den generellen Zugriff auf Geräteinformati-onen enthalten sein. Nutzer werden ihre Version aktualisieren und ohne Zusatzaufwand die Entwicklung mitgehen können. Zur Vereinfachung einer schnellen Übernahme der FDI-Technologie steht diese „Device Window Edition“ ab Mai 2015 kostenlos zum Download und der Verwendung auf der ABB-Internetseite bereit.