20. September 2013, 00:00
Der Dreisprung in der Euro VI-Disziplin ist Mercedes-Benz gelungen: Die Marke mit dem Stern ergänzt in diesem Jahr mit dem Arocs, dem Spezialisten am Bau, ihr aktuelles Fahrzeugprogramm der schweren Klasse, nachdem 2012 der Antos für den schweren Verteilerverkehr und 2011 der Actros für den Fernverkehr ihre Markteinführung feierten. Neben maximaler Umweltfreundlichkeit dank Euro VI zeichnen sich die neuen Arocs-Fahrzeuge durch drei herausragende Eigenschaften aus: Kraft, Effizienz und Robustheit.
Klare Segmente
In bislang unerreichter Breite fächert sich das Fahrzeugangebot des Arocs exakt nach den Kundenbedürfnissen in diesem weit differenzierten Einsatzsektor auf. Die neuen Kipper, Allradkipper, Betonmischer, Sattelzugmaschinen und Pritschenfahrgestelle gibt es als zwei-, drei- und vierachsige Fahrzeuge in 16 Leistungsstufen von 175 kW (238 PS) bis 460 kW (625 PS). Alle Motoren sind von Beginn an für die besonders schadstoffarme Abgasstufe Euro VI entwickelt worden .
Das klar segmentierte Feld des Baugewerbes erfordert Fahrzeuge, die sich ihren Einsatzbedingungen optimal anpassen. Rund die Hälfte aller Baufahrzeuge arbeitet direkt auf den Baustellen. Etwa ein Drittel liefert Material und Baustoffe dorthin und 15 Prozent der Baufahrzeuge sind mit Fertigbeton unterwegs.
Daneben gibt es noch vielfältige Anforderungen an die Transportmittel aus dem Baunebengewerbe oder aus dem Sektor der Schwerst-Transporte. Und auch Kommunalfahrzeugbetreiber benötigen passende Fahrzeuge.
Spitzenkräfte am Bau: Loader und Grounder
Mit dem neuen Arocs werden Transportaufgaben im Baugewerbe effizienter als jemals zuvor durchgeführt. Um diesem Anspruch auch bei nutzlastsensiblen Einsätzen wie beispielsweise mit Kippsattel oder Betonmischer unter schwersten Bedingungen noch besser gerecht zu werden, wurden der Arocs Loader und der Arocs Grounder entwickelt.
Beim Arocs Loader wurden alle Möglichkeiten, Eigengewicht einzusparen, konsequent umgesetzt. Das Ergebnis: nutzlastoptimierte 4x2-Sattelzugmaschinen, die zu den leichtesten im Bauverkehr zählen. Und 8x4/4- Betonmischer mit 32 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht, die dank einem besonders niedrigen Eigengewicht von
höchstens 9250 kg bei jeder Fahrt 8 m3 Fertigbeton liefern können. Das ist ein halber Kubikmeter mehr, als die meisten anderen Fahrzeuge transportieren können.
Der Arocs Grounder ist für extreme Einsätze unter harten Bedingungen wie im Steinbruch oder auf der Baustelle ausgelegt. Durch eine Vielzahl an technischen Maßnahmen, wie zum Beispiel eine Längsträgerrahmenstärke von
neun Millimeter, ist er äußerst robust und verfügt über eine besonders hohe Stabilität und Belastbarkeit.
Breites Fahrzeugspektrum ab 18 Tonnen aufwärts
Sowohl der Loader als auch der Grounder zählen zu einem breiten Fahrzeugspektrum der Arocs-Familie, die sich über ein zulässiges Gesamtgewicht von 18 Tonnen beim Zweiachser bis 41 Tonnen bei den Offroad-Vierachsern aus der Grounder-Reihe erstreckt.
Generell ist die Arocs-Baufahrzeugfamilie für alle Einsatzfälle spezialisiert. So sind zum Beispiel auch die so genannten „Straßenroller“, also zweiachsige Sattelzugmaschinen mit angetriebener Hinterachse (4x2), keine Actros-Varianten, sondern eigenständige Fahrzeugtypen.
Klare Differenzierung: Hoher Rahmen
Rahmen, Rahmenhöhe und Überhänge unterscheiden sich gezielt von den Fernverkehrsfahrzeugen. Damit sind Anpassungs-Umbauten an den Einsatz als Baustoff-Transporter nicht mehr erforderlich. So kann die zweiachsige Arocs-Sattelzugmaschine als 4x2 Standardfahrzeug mit Stahl- oder Luftfederung, als nutzlastoptimierter 4x2 Arocs Loader, als 20-t-4x4 Allradfahrzeug oder als 4x4 Arocs Grounder geordert werden. Andere Spezialisten innerhalb der breit aufgestellten Arocs-Familie sind Varianten, die es bisher nur als nachträglichen Sonderumbau gab. So laufen jetzt Vierachser mit einer Vorder- und drei Hinterachsen in der ganz normalen Serienfertigung im weltgrößten Lastwagenwerk Wörth vom Band.
Neu ab Werk: Vierachser 8x4/4 ENA mit drei Hinterachsen
Dieses Vierachsfahrzeug basiert auf einem Dreiachser mit einer nicht angetriebenen Lenkachse und zwei doppelt bereiften, angetriebenen Hinterachsen. Dahinter angefügt ist eine einzelbereifte, zwangsgelenkte und liftbare Nachlaufachse.
Als Einsatzfeld kommen zum Beispiel Baustoff-Pritschenfahrzeuge mit einem Ladekran in Frage, die solo unterwegs sein müssen. Mit der Heckposition des Ladekrans wäre sowohl ein Dreiachser als auch die klassische Vierachsversion in der Lastverteilung überfordert. Mit der Triple-Lösung hinten sind hingegen sämtliche Achslasten problemlos umsetzbar.
Super-Mischer: Erstmals Betontransporter für 8 m³
Für den gesetzeskonformen Transport von 8 Kubikmetern Fertigbeton, der branchenüblich nur in relativ groben 0,5-Kubikmeterschritten portioniert wird, darf ein Vierachs-Fahrmischer-Chassis allerhöchstens ein Eigengewicht von 9,25 Tonnen auf die Waage bringen. Der neue Arocs schafft das.
Die Loader-Version des Betonmischerfahrgestells kombiniert zunächst den leichten 10,7 Liter-Motor OM 470 mit dem S-Fahrerhaus Classic-Space. Aber das reicht noch nicht ganz. Zusätzlich wird am Chassis das Standard-Antriebsachs-Double in zwillingsbereifter Ausführung ersetzt durch eine einfachbereifte Hinterachse mit 368/65er-Pneus.
Damit die stabilitätswichtige Achsspur breit bleibt, sind die beiden Hinterachsen eigens für den Einsatz mit der Einfachbereifung modifiziert: Dank nach außen versetzter Radaufnahme stehen die breiten, speziell für Mercedes-Benz angefertigten Traktionsreifen im klassischen „Trailer“-Format außenbündig in den Radabdeckungen.
Antrieb: Starke Euro-VI-Motoren für den Bau
Der neue Mercedes-Benz Arocs ist mit einem breiten Angebot an Blue-Efficiency-Power Dieselmotoren erhältlich. Von Beginn an schickt Mercedes-Benz den Arocs mit schadstoffarmen Euro-VI-Maschinen in den harten Einsatzalltag.
Aus 16 Leistungsstufen kann der Arocs-Kunde wählen. Die Bluetec-6-Motoren sind als Reihensechszylinder mit Abgasturboaufladung und Ladeluftkühlung für hohes Drehmoment bei wenig mehr als Leerlaufdrehzahl ausgelegt. In vier Hubraumgrößen von 7,7 über 10,7 und 12,8 bis 15,6 Liter werden maximale Drehmomentwerte von 1000 bis 3000 Newtonmeter erreicht.
Brandneu: Der ganz große Reihensechszylinder-Motor OM 473
Mit dem Arocs kommt nun der hubraumstärkste Vertreter aus Daimlers von Grund auf neu entwickelter Heavy-Duty-Triebwerksbaureihe. Mit seinen Daten von 15,6 l Hubraum mit bis zu 460 kW (625 PS) Leistung und maximal 3000 Nm Drehmoment setzt der neue Mercedes-Benz Dieselmotor OM 473 kraftvolle Akzente.
Er zeichnet sich durch Spitzenleistungen unter harten Bedingungen aus – und das selbst bei höchsten Anforderungen an Transportgeschwindigkeit, Zugkraft und Robustheit. Top-Performance im Offroad-Bereich, höchste Lasten im Schwertransport, hohe Transportgeschwindigkeit auch bei sehr anspruchsvoller Topografie. Bei alledem gilt höchste Langlebigkeit. Der neue 15,6-Liter-Reihensechszylinder OM 473 ist in jeder Hinsicht höchstleistungsfähig.
Kraft aus dem Stand
Besonders im Hinblick auf die schwersten Einsätze, denen sich beispielsweise die Grounder-Varianten des neuen Mercedes-Benz Arocs gegenüber stehen, punktet der OM 473 mit seiner Zugkraft. Sowohl das zur Verfügung stehende maximale Drehmoment– je nach Ausführung werden zwischen 2600 Nm und 3000 Nm an der Kurbelwelle bereitgestellt –, als auch ihre Art der Bereitstellung überzeugen. Denn schon bei wenig mehr als der Leerlaufdrehzahl stehen unter voller Last in allen Nennleistungs-Ausführungen des Kraftpakets schon rund 2500 Nm an. Das ist ein höheres Drehmoment, als die meisten Lkw-Motoren im absoluten Maximum erreichen. Auf dem Prüfstand liegt das höchste Drehmoment aller OM 473-Ausführungen bei 1100 U/min an. In der Realität steht annähernd die volle Zugkraft über einen weiten Bereich von rund 900 bis 1400 U/min zur Verfügung. Unmittelbar danach erreichen die Motoren ihre höchste Leistung.
Aus dieser Charakteristik resultiert eine exzellente Fahrbarkeit über einen sehr weiten Drehzahlbereich. Darüber hinaus überzeugt der Motor in allen Ausführungen mit einem ebenso spontanen wie kraftvollen Ansprechen auf Gaspedalbewegungen.
Spontaner Antritt, Verbrauchsvorteil bei hoher Last
Zu den besonderen Merkmalen des neuen Mercedes-Benz OM 473 zählt die Turbocompound-Technik. Der Begriff Turbocompound steht für eine zweite, dem Abgasturbolader nachgeschalteten Turbine. Sie nutzt den weiterhin vorhandenen Druck des Abgases nach Durchströmen des Abgasturboladers zu einer weiteren Leistungssteigerung. Diese Kraft wird über eine Welle und eine hydrodynamische Kupplung auf den Rädertrieb des Motors und damit direkt auf die Kurbelwelle übertragen.
Die Turbocompound-Technik erhöht die Leistung des OM 473 um etwa 50 kW (68 PS). Der Fahrer spürt die zusätzliche Leistungsfähigkeit unmittelbar durch den spontanen Antritt des Motors bereits bei niedrigen Drehzahlen.
Gleichzeitig wird unter hoher Last ein Verbrauchsvorteil von etwa zwei Prozent erzielt. Diese anspruchsvollen Bedingungen sind typisch für das Einsatzgebiet des OM 473.
Ohnehin überzeugt der neue Mercedes-Benz OM 473 durch seine enorme Wirtschaftlichkeit: Auch der leistungsstärkste Motor der neuen Triebwerksgeneration ist konsequent auf niedrigen Kraftstoffverbrauch hin entwickelt worden. So liegt der Verbrauch je nach Ausführung zwischen 0,5 und 1,5 Prozent niedriger als beim Vorgängermotor, dem V8-Zylinder Mercedes-Benz OM 502.
Höchste Umweltfreundlichkeit ist ebenfalls selbstverständlich: Der OM 473 erfüllt in allen Ausführungen die strenge, von 2014 an zulassungsverbindliche Abgasstufe Euro VI.
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Quelle: Mercedes-Benz AG