19. Januar 2018, 10:36
Vordenker beim Rückwärtsfahren und das seit 50 Jahren - Mit drehbarem Fahrerstand auf die Mawev Show 2018
Der Meppener Dumperspezialist Bergmann macht mit Innovationen immer wieder von sich reden. Allem voran ist hier der drehbare Fahrerstand zu nennen. Diese Einrichtung erlaubt es als Option bei allen Bauserien, dem Bediener seine Sichtrichtung der jeweiligen Fahrtrichtung anzupassen. Damit entfallen umständliche Wendemanöver im Betriebsalltag. Heute ist der Wendesitz im Segment der Dumper fast ein Alleinstellungsmerkmal von Bergmann. Dabei schaut der Hersteller hier bereits auf in 50-jähriges Erfahrungspotential zurück.
Waren die ersten Modelle seit 1968 noch Einzelstücke, fand die Innovation des drehbaren Fahrerstandes vor genau 20 Jahren Eingang in die Serienfertigung. In der Entwicklung des Bergmann 2085 kamen die Dumper in Leistungsdimensionen, die auf Lkw-Niveau lagen. Bei vielen Kunden war damit die Anforderung verbunden, auch größere Distanzen auf Baustellen zurück zu legen. „Da lag es für uns auf der Hand, dem Dumper quasi die Möglichkeit einer weiteren Vorwärtsfahrtrichtung zu geben, anstatt das Richtungskonzept einfach nur umzudrehen. Schließlich hatte das Rangieren mit Mulde nach vorne ja nichts von seiner Bedeutung eingebüßt,“ erläutert Hans-Hermann Bergmann. Der 2085 wurde in Meppen gleichzeitig zur Initialzündung für die Entwicklung der größeren 3000er-Reihe. Sie stellt heute mit dem 3012 einen hochmobilen Knicklenker mit 12 t Nutzlast, dessen Gesamtkonzept im Wettbewerb seines gleichen sucht – natürlich ebenfalls mit der Option des drehbaren Fahrerstandes. Auch bei einem weiteren Nischenfahrzeug der besonderen Art überzeugt der Spezialist. Mit dem raupengestützten Bergmann Dumper 4010 vertreibt der Hersteller ein Fahrzeug für extremes Gelände.
Immer weiter optimiert
Um dem Bediener eine effiziente Nutzung des Wendesitzes in der Praxis zu ermöglichen, statten die Spezialisten aus Meppen ihre Fahrzeuge mit einer eigens entwickelten Logic- Steuerung aus. Dabei erkennt eine ausgeklügelte Sensorik die jeweilige Fahrtrichtung und schaltet selbständig die Lenkrichtung um sowie die Bedienung der Hebel etwa vom Blinker. Eine elektronische Sperrung des Fahrbetriebs während der Drehbewegung des Sitzes sichert das System gegen Fehlbedienung ab. Für den Raupendumper 4010 wurde zu dem eine serienmäßige Steuerung über Lenkrad entwickelt, die flüssige Kurvenfahrten ermöglicht – im Gegensatz zur üblichen stockenden Kurvenfahrt von Raupenfahrwerken. In diesem Jahr verlässt der 500ste Bergmann-Dumper mit Wendesitztechnologie das Werk in Meppen. Mit diesem weiteren Jubiläum hat die Idee nichts an ihrer nachhaltigen Innovationskraft eingebüßt aber ihre Betriebstauglichkeit eindrucksvoll unter Beweiß gestellt.
Die Übersicht macht den Unterschied
In der seit dem Ende der 1990er-Jahre neu aufgestellten 2000er-Baureihe der kompakten Baustellendumper gehört Bergmann zu den deutschen Marktführern. Heute erreichen auch hier die maximalen Kapazitäten mit 9 t Nutzlast wieder die Dimension eines Lkw. Bei diesen Volumenmodellen kombiniert der Hersteller gleich eine Reihe von Innovationen zu einem Gesamtpaket. Über eine gezielte Positionierung des Fahrers nah an der Mulde wurde in Verbindung mit einem einmaligen Kurzheckheckdesign das Sichtfeld wesentlich optimiert. Eine Sichtfeldanalyse bestätigte die Entwicklung eindrucksvoll. Beim Rangieren ergibt sich eine so gute Sicht nach hinten, das auch weniger geübte Fahrer die Abmessungen in kürzester Zeit intuitiv verinnerlicht haben. An diesem Beispiel resümiert
Dirk Fasthoff den Anspruch des Unternehmens: „Jedes einzelne Merkmal folgt einer Philosophie der Produktoptimierung im Sinne des Anwenders und dabei wollen wir möglichst auch den Vorschriften immer einen Schritt voraus sein, anstatt von behördlichen Vorgaben zum Handeln gezwungen zu werden. Wir sehen uns in unserer Nische – dem Dumperbau – durchaus als technologischer Vorreiter.“
Gesamtkonzept im Blick
Dabei stehen mit Betriebseffizienz und Bedienungssicherheit im Fokus. Bergmann schafft es, beide Anliegen mit innovativen Entwicklungen in Einklang zu bringen. Das gilt etwa für das geschützte Rops/Fops-Schutzdach, das absenkbar konzipiert wurde um Transportkosten zu reduzieren. Die Vorreiterrolle setzt sich im Fahrwerk fort. Bei den Knicklenkern sorgen Pendelachsen, mit extrem hohem Verschränkungspotential zum Rahmen sowie gefederte Achsen für in ihren Klassen unerreichten Fahrkomfort. Damit wird die praktische Realisierung hoher Fahrgeschwindigkeiten besonders in beladenen Zustand auch auf sehr schlechten Baustraßen unterstützt. Dabei stabilisiert das spezielle Muldendesign mit tiefem Beladungsschwerpunkt die Dumper in jeder Fahrsituation. Für zusätzliche Flexibilität im Arbeitsalltag sorgen um 180 ° stufenlos schwenkbare Mulden, mit denen alle auf der Mawev ausgestellten Bergmann-Dumper ausgestattet sein werden. Seine Premiumfahrzeuge präsentiert Bergmann auf dem Freigelände Stand B26. Für seine Präsenz auf dem österreichischen Markt plant der Hersteller rechtzeitig zur Messe auch eine weitreichende Zusammenarbeit mit österreichischen Händlern.
Quelle: Bergmann Maschinenbau GmbH & Co. KG