11. Oktober 2024, 12:51
Erfolgreiches Straßenbauprojekt in Uruguay mit effizienten Wirtgen Lösungen für den Betoneinbau
In Montevideo beginnt eine der fünf wichtigsten Nationalstraßen Uruguays, die bis ins Landesinnere führen. Die „fünf Finger“ verbinden die größeren Ortschaften mit der Hauptstadt und sind die wichtigsten Transportwege des Landes. Eine davon ist die Ruta 5, die bis in den Norden an die brasilianische Grenze bei Rivera führt.
Bisher gab es in jede Richtung nur eine Fahrspur, 75 km der Straße werden nun zweispurig ausgebaut. Die Arbeiten umfassen dabei den Bau der neuen Fahrbahn und die Instandsetzung der bestehenden Fahrbahndecke. Vier Unternehmen wurden mit den Bauarbeiten beauftragt. Zum Einsatz kommen u. a. drei Gleitschalungsfertiger SP 64 und zwei Nachbehandlungsgeräte TCM 180 von Wirtgen sowie ein Kompaktlader JD 318G von John Deere.
Optimierter Einbauprozess mit DBI
Beim Bau von Fahrbahnen aus Beton wird die Bewehrung, in Form von Dübelkörben oder Bewehrungsmatten, häufig vor der Maschine vorgelegt. Das wäre bei diesem Gelände jedoch sehr zeitaufwändig. Das Vorlegen schränkt den Platz auf der Baustelle erheblich ein und erschwert das Manövrieren für Baustellenfahrzeuge. Die Anlieferung des Betons kann bei vorgelegter Bewehrung nur von der Seite erfolgen.
Der Einsatz des integrierten Dübelsetzers (DBI) am SP 64 bringt hier viele Vorteile. Auf der gesamten Breite werden Dübel und Längsfugenanker automatisiert eingesetzt. Das erhöht die Prozesssicherheit, da sie immer exakt an der richtigen Stelle eingesetzt werden. Der Beton kann direkt vor der Maschine abgeladen und verteilt werden. Baustellenfahrzeuge, wie die Lkw zur Betonlieferung, haben mehr Platz zum Rangieren. „Die Maschine ermöglicht uns insgesamt eine viel höhere Produktionsleistung im Vergleich zu früher beim Betoneinbau mit Rüttelbohlen“, fasst Sebastián Trujillo, Maschinenbediener bei R&K – Berkes, die Vorzüge des SP 64 zusammen
Modernste Technologien mit 3D-Steuerung
Traditionell erfolgt die Steuerung von Gleitschalungsfertigern mittels mechanischer Abtastung zuvor aufgestellter Leitdrähte. Bei der leitdrahtlosen 3D-Steuerung hingegen steht die Einbaustrecke innerhalb eines digitalen Geländemodells zur Verfügung. Am Gleitschalungsfertiger sind in der Regel zwei Prismen montiert, die in direkter Sichtverbindung zu je einer Totalstation stehen und deren Messstrahl reflektieren. Die Totalstation ermittelt dreidimensional die Position des Prismas und übermittelt sie an die Maschinensteuerung. In Kombination mit Neigungssensoren auf der Maschine lässt sich der Fertiger dadurch äußerst präzise in Höhe und Position steuern.
Mehr Platz auf der Baustelle
Im Vergleich zur Steuerung per Leitdraht ergeben sich einige Vorteile. Das Einbauteam auf der Ruta 5 kann sich frei auf der Baustelle bewegen und den Maschinen steht mehr Platz zum Rangieren zur Verfügung. Außerdem müssen die Lkw zur Anlieferung des Betons keine Rücksicht auf einen Leitdraht nehmen. Sie können an jeder Stelle vor den Gleitschalungsfertiger fahren und das Material abladen. Das zeitaufwändige Umfahren des Drahtes zum Verlassen der Baustelle entfällt. Neben der optimierten Baustellenlogistik erwähnen die Verantwortlichen auch den guten IRI, den sie mit dem System erreichen. Der International Roughness Index (IRI) beschreibt die Planheit der Fahrbahnoberfläche.
Baustellenparameter
Ausbau der bestehenden Straße von einer Fahrspur auf zwei. Bau der neuen Fahrbahn und Instandsetzung der bestehenden Fahrbahndecke.
Maschinen im Einsatz
Wirtgen:
3x Gleitschalungsfertiger SP 64 mit DBI und STBI
2x Nachbehandlungsgerät TCM 180
John Deere:
Kompaktlader JD 318G
Baumaßnahme
Gesamtlänge: 75 km
Abschnitt 1: Peaje Mendoza – City of Florida: 30 km
Abschnitt 2: City of Florida - Sarandí Grande: 45 km
Einbaubreite gesamt: 15,6 m
Einbaubreite pro Bahn: 3,9 m bis 5 m
Einbaudicke: 220 mm
Maschinenintegriertes Einbringen von Bewehrung: Dübel, Anker
Quelle: WIRTGEN GROUP