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Felbermayr verleiht Flügel

Ein einzigartiges Projekt ging Ende Dezember in der rumänischen Hauptstadt Bukarest erfolgreich zu Ende. Dabei wurden drei rund 20 Meter hohe Flügel mit einem Gesamtgewicht von mehr als 100 Tonnen transportiert und anschließend am „Piata Presei Libere“ aufgestellt.

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„Das Projekt geht auf das Jahr 1999 zurück“, weiß Marius Tudose vom Felbermayr Standort Bukarest zu berichten. Damals habe der Kulturminister einen Wettbewerb veranstaltet. Das Ziel war, ein Symbol für den Kampf gegen den Kommunismus zu finden. Geworden sind es drei Flügelkonstruktionen aus Stahl. Das Gesamtgewicht des 20 Meter hohen Kunstwerks beträgt mehr als 100 Tonnen.

Flügeltransport mit Hindernissen

Die Einzigartigkeit des Transportes zeigte sich bereits beim Transport der Flügel.
Die kleinere Schwinge konnte auf der Bundesstraße vom Ausgangsort Ploiesti nach Bukarest transportiert werden. Die beiden größeren, etwa zehn Meter breiten Flügel, legten die rund 60 Kilometer auf der Autobahn zurück. Grund dafür war nicht die Breite, sondern eine Transporthöhe von 5,2 Metern. Damit hätte man die zahlreichen Fußgängerüberführungen nicht passieren können. Aber auch die Fahrt auf der Autobahn war von vielen Hindernissen begleitet - noch nie wurden so große Teile auf dieser Strecke transportiert: “Bei den Autobahnauf- und Abfahrten mussten wir die Fluegel auf Elefantenfüßen absetzten und Holz unterbauen um die Fluegel über die Leitplanken hinweg transportieren zu können. Eine weitere Schwierigkeit war es den korrekten Schwerpunkt der Fluegel zu finden - deshalb mussten die Fluegel mehrmals am Trailer verschoben warden”, argumentiert Tudose.

Perfekt koordinierte Hebetechnik

Am Zielort angekommen begegneten den Spezialisten von Felbermayr weiteren Herausforderungen. Jetzt zeigte sich die wahre Komplexität der unregelmäßigen Geometrie der Flügel. So kamen für jedes der drei Elemente drei Kräne gleichzeitig zum Einsatz. Denn um die Flügel sicher und korrekt auf dem Fundament platzieren zu können, mussten sie in der Luft gedreht werden. Das erforderte bereits im Vorfeld detaillierte Studien. Diese wurden mittels Computeranimationen dargestellt. Doch um die  Komplexität der Hübe in der Praxis bewerkstelligen zu können, wurden bereits im Vorfeld zahlreiche Computeranimationen erstellt. Spannend blieb es aber trotzdem. Denn Abweichungen zwischen Theorie und Praxis seien laut Felbermayr-Einsatzleiter Gabriel Puscoiu bei derartigen Projekten nie ganz ausschließen. Um das Restrisiko auf ein Minimum zu reduzieren, entschied man sich für den Einsatz von drei Kränen eines Herstellers, erklärt Klaus Ruhland von der Felbermayr Projektabteilung: „Zum Einsatz kamen drei Liebherr-Teleskopkräne mit maximalen Traglasten von 200, 220 und 250 Tonnen.“ Das sei nötig gewesen um ein bestmögliches Zusammenspiel in Bezug auf die Synchronisation von Hub- und Drehgeschwindigkeiten erreichen zu können, merkt Ruhland weiter an und verweist auf die weitgehende Baugleichheit der eingesetzten Motoren, Getriebe und elektronischer Steuerungen.