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Ferngesteuert in luftiger Höhe

Schlüter für Baumaschinen installiert Topcon Maschinensteuerung auf höchster Baustelle in Deutschland

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Circa 15 Minuten fährt der Aufzug am alten Kühlturm des Atomkraftwerks Mühlheim - Kärlich hoch, bis man die Spitze des knapp 170 Meter hohen Kühlturms erreicht hat. Immer dabei sind Sicherungseinrichtungen und Höhenretter. Eine ganze neue Erfahrung im Bereich „digitale Baustelle“, in solch luftigen Höhen Maschinensteuerungen zu installieren.

Digitale Baustellen sind das Zusammenspiel verschiedener Komponenten im Verlauf der gesamten Prozesskette. Mit Hilfe von GPS, der Digitalisierung und der automatischen Maschinensteuerung werden heutzutage schon hoch-komplizierte Bau-/Abrissarbeiten durchgeführt. Auch Schlüter für Baumaschinen beschäftigt sich intensiv in Zusammenarbeit mit Topcon mit dem Thema: „Digitale Baustelle“.

Schlüter für Baumaschinen ist mit 55 Jahren Erfahrung in der Baumaschinenbranche und 650 Mitarbeitern an 23 Standorten in Deutschland vertreten und betreut die Premiumprodukte von Komatsu, Sennebogen, Topcon und NPK. Neben den klassischen Dienstleistungen wie Verkauf, Vermietung, Service und Ersatzteilen bietet der Baumaschinenhändler zudem Möglichkeiten zur Finanzierung sowie auch die Betreuung im Bereich Maschinensteuerung und Vermessung mit eigenen Vermessungsingenieuren und rundet hiermit das Paket für die Kunden sorglos ab.

Ein tolles Vorzeigeprojekt für eine digitale Baustelle sind die Abrissarbeiten vom Kühlturm des Atomkraftwerks Mühlheim-Kärlich. An diesen Ort befindet sich aktuell die höchstliegende digitale Baustelle in Deutschland. Auf ca. 170m starteten die Abrissarbeiten mit einem speziellen Abrissbaggerprototyp. Eine Sprengung des Turms wäre zwar einfacher, allerdings ist dies nicht möglich, da der Rhein, die Bundesstraße und eine Bahnstrecke sich in unmittelbarer Nähe befinden. Daher muss der Kühlturm komplett von oben bis unten zerlegt werden.

Die Abrissarbeiten für den Kühlturm erledigt das Unternehmen EAR „Erdbau Abbruch Recycling“ Mittelsdorf e.K.. Das mittelständige Unternehmen aus Südthüringen umfasst ca. 50 Mitarbeiter und einen Fuhrpark aus ca. 50 Baumaschinen. EAR hat sich in den letzten Jahren besonders auf Abbrucharbeiten für Industrie-/Kraftwerkstürme spezialisiert. Zusätzlich bietet der Betrieb ihren Kunden ein Komplettpaket an, welches die Erarbeitung der Abbruchtechnologie, Konstruktion und Bau der Maschinen, den Erdbau und die Entsorgung/Recycling beinhaltet. Die dazu erforderliche Infrastruktur ist im eigenen Haus und bei langjährigen Partnern vorhanden.   

Thomas Kleine, Produkt-Spezialist Maschinensteuerung: „Das ist ein sehr interessantes und bis jetzt einzigartiges Projekt für uns. Nach Testläufen im inneren des Kühlturms konnten wir den Bagger erfolgreich auf dem Kühlturm positionieren, damit er seine Arbeit mit Hilfe der Topcon 3D-Maschinensteuerung schnell und auf den Zentimeter genau erledigen kann.“

Für dieses Projekt wurde extra ein spezieller Baggerprototyp entwickelt, der immer auf der Betonkante im Kreis gleichmäßig nach einem vorgegebenen Modell den Beton abträgt. Von der Planung bis hin zur funktionsfähigen Maschine dauerte es gerademal 14 Monate. Schlüter für Baumaschinen beteiligte sich an dem Prototyp-Bau mit der Ausstattung von Topcon Maschinensteuerung. Da der Bagger ferngesteuert wird und niemand im Gerät sitzt, besitzt er 8 Kameras und die Maschinensteuerung, um alle Bewegungen zu beobachten und besonders genau zu arbeiten.

Mit Hilfe von sitelink 3D kann der Bediener das Geländemodell und den Arbeitsfortschritt digital betrachten. Durch die Maschinensteuerung ist es möglich, den Beton exakt abzutragen. Zusätzlich besitzt der Bagger einen Neigungssensor. Ab einer Neigung von 7% hört das System auf zu arbeiten und warnt den Bediener. Damit der Bagger kontinuierlich arbeiten kann, werden jeweils 3/4 von der Kante abgetragen und 1/4 der Kante wird zur Schräge für die nächste Reihe. Der entfernte Beton fällt anschließend in die Container unterhalb vom Turm.

Durch die intensive Zusammenarbeit konnte bei diesem Projekt erfolgreich die digitale Baustelle auch in Bereiche gebracht werden, die nicht alltäglich sind.

Quelle: Schlüter Baumaschinen GmbH