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Frachtenüberschuss sorgt für steigende Buchungszahlen bei Leipziger Logistik-Start-up

Auf Europas Straßen ist immer mehr Fracht unterwegs. Um den Bedarf mit den verfügbaren Kapazitäten sinnvoll in Einklang zu bringen, spielen digitale Lösungen eine immer größere Rolle. Dass macht sich auch beim Leipziger Start-up Pamyra.de bemerkbar, das genau an diesem Punkt ansetzt. Ende April und Anfang Mai diesen Jahres konnte die junge Vergleichs- und Buchungsplattform ca. 50 Prozent mehr Umsatz und 30 Prozent mehr Aufträge im Vergleich zum Vormonat verzeichnen.

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Im ersten Quartal 2018 überstieg die Zahl der Frachtangebote auf Transporten innerhalb der EU erstmalig die Zahl der Laderaumkapazitäten. Zwischen Juni und April 2018 lag die Kapazitätsauslastung sogar bei etwa durchschnittlich 76 Prozent. Dies ist das Ergebnis der Marktauswertung des Transportbarometers von TimoCom. Der Branchenindikator beleuchtet regelmäßig die Entwicklung des Straßengüterverkehrs in Europa. Kämpften Transportunternehmer noch vor kurzer Zeit mit leeren Laderäumen, können sie heute ihre Touren aus einem Überangebot an Transportanfragen auswählen. Aus diesem Grund gewinnt der Preisvergleich für Versender an Bedeutung.

„Wir haben festgestellt, dass unser Wachstum den Schwankungen des Transportbarometers unterliegt: Wenn der Frachtüberschuss höher wird, steigen auch unsere Buchungszahlen überproportional. Gerade wenn es schwieriger wird, Transporte zu finden und die Preise steigen, ist den Menschen der Vergleich wichtig. Außerdem wird es bei hoher Auslastung noch bedeutsamer, kleine lokale oder spezialisierte Speditionen zu finden, die den Schwankungen durch ihre geringere Reichweite weniger unterliegen. Ein Ende des Nachfragehochs ist unserer Meinung nach nicht in Sicht“, sagt Felix Wiegand, Gründer und CEO der Pamyra GmbH. Das Leipziger Start-up hilft mit seiner Vergleichs- und Buchungsplattform dabei, Frachtkapazitäten effizienter zu verteilen.

„Von Digitalisierung erwartet man, dass die Dinge einfacher statt komplizierter werden – gerade in Zeiten, wenn Geschäftsabläufe durch äußere Umstände erschwert werden. Insofern verfolgt Pamyra.de den richtigen Ansatz: Nicht noch mehr Aufwand, um umständlich weitere Eingabemasken zu bedienen, sondern ein „smartes“ System, das selber sucht, was zusammen passen kann, und das, ohne ständig erneut hierzu aufgefordert zu werden", erklärt Prof. Dr. Uwe Arnold, Mitglied des Vorstands im Netzwerk Logistik Thüringen.

Erst jüngst diskutierte Pamyra.de beim Roundtable „Driving Ahead“ des internationalen Reifenherstellers Goodyear in Lissabon über die Digitalisierung des Transportwesens. Hier waren sich die Anwesenden einig, dass die Logistik im Zeichen der Digitalisierung vor einem Umbruch stehe. Wiegand verwies jedoch in diesem Zusammenhang auf den großen Nachholbedarf in der Transportbranche, gerade bei kleinen und mittelständischen Unternehmen, und der unzureichenden Preistransparenz am Markt. Die Experten am Runden Tisch stimmten überein, dass Start-ups extrem wichtig seien, um den Weg hin zu einer digitalisierten Logistik zu meistern. Hierfür sei eine enge Verzahnung zwischen etablierten Unternehmen und Start-ups jedoch unabdingbar.

Quelle: Pamyra GmbH