28. Januar 2015, 00:00
Im Laufe der vergangenen drei Jahre hat die Hamm AG in ihrem Werk in Tirschenreuth zahlreiche Bauprojekte realisiert. Besucher nehmen vor allem das neue Vertriebs- und Entwicklungszentrum voller umweltfreundlicher Technik wahr. In der Produktion unterstreichen Investitionen in eine neue Prüfhalle und der Bau einer innovativen Dauertest-Anlage den hohen Stellenwert der Qualität bei Hamm.
Seit Jahren entwickelt sich die Nachfrage nach den Straßen- und Erdbauwalzen der Hamm AG positiv. Darum hat Hamm in den vergangenen 36 Monaten über 20 Mio. Euro in die Weiterentwicklung ihres Standorts im Norden Bayerns investiert. Die größten Bauprojekte waren:
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Bau eines modernen Vertriebs- und Entwicklungszentrums mit umweltfreundlicher Technik
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Anpassung der Prüfkapazitäten an die gestiegenen Produktionszahlen
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Errichtung einer Dauertest-Anlage für die Erprobung von Prototypen
Modernes Vertriebs- und Entwicklungszentrum nutzt die Vorteile der Geothermie
Hamm hatte in den vergangenen Jahren viel in Forschung und Entwicklung investiert. Als Folge davon verdoppelte sich die Anzahl der Mitarbeiter in diesem Bereich, so dass eine Erweiterung der Bürokapazitäten notwendig wurde. Darum entstand 2013 / 2014 ein optisch attraktiver Neubau, mit modernen Arbeitsplätzen für die Ingenieure und Entwickler. Dort können sie unter optimalen Voraussetzungen weiterhin innovative Produkte für die Kunden in aller Welt entwickeln und produzieren.
Unter dem dazugehörigen Pkw-Parkplatz sorgt modernste, umweltfreundliche Technik für gutes Klima im neuen Gebäude. Statt einer klassischen Heizungsanlage, die mit Gas oder Öl betrieben wird, nutzt Hamm die Möglichkeiten der Geothermie: 48 Erdwärmesonden wurden dazu 140 m in den Boden eingelassen. Eine spezielle Flüssigkeit, die im System umgewälzt wird, erwärmt sich in der Tiefe. Wärmepumpen und Wärmetauscher machen diese Wärme für die Raumheizung nutzbar. Die gesamte Anlage erzeugt im Jahr rund 600.000 kWh Heizenergie aus regenerativen Energien – das entspricht einem Verbrauch von rund 60.000 l Heizöl.
Und das Prinzip lässt sich auch umkehren: Im Sommer kühlt Hamm über dieses System die Raumluft und deckt damit jährlich rund 200.000 kWh an benötigter Kühlenergie ab. Dadurch senkt Hamm die CO2-Emissionen im Vergleich zu konventionellen Kompressions-Kältemaschinen um bis zu 70 %.
Erweiterung der Prüfkapazitäten: Mehr Platz für die Qualitätsprüfung
Im Rahmen der Werkserweiterung investierte Hamm auch im Bereich der Qualitätsprüfung und verdoppelte die Kapazität der Endkontrolle. Diese Anforderung ergab sich aus den wachsenden Produktionszahlen. Im neuen Prüfstand nimmt das Team seither insbesondere die neuen Walzen mit den komplexen Abgassystemen unter die Lupe.
Mit dem topmodernen Prüfstand wurde die Prüfung außerdem noch effizienter: In einem neuen SAP-Modul sind Prüfpläne und Fehlermeldungen für jede Maschine detailgenau hinterlegt. Das vereinfacht die Prüfung, ermöglicht eine ebenso präzise wie schnelle Fehleranalyse und unterstützt das Qualitätsmanagement.
Härtetest für Neuentwicklungen: Fahrerlose Dauertests für die Produktentwicklung
Von einer Investition ganz anderer Art werden die Käufer der nächsten Generation von Hamm-Walzen profitieren: die Dauertest-Anlage. Dort sind ab sofort Belastungsproben von Prototypen in einer neuen Intensität möglich. Fahrerlos und ferngesteuert lassen die Entwickler Walzen und Geräte mit neuen Zusatz- oder Sonderausstattungen Tag und Nacht über ein hügeliges Gelände fahren. Auf diese Art sammeln sie im Laufe unzähliger Betriebsstunden aussagekräftige Messdaten, während sie unterschiedliche Belastungen simulieren.
Mit Hilfe der Testergebnisse wird das Langzeitverhalten neuer Geräte oder Aggregate untersucht. Außerdem können die Entwickler zum Beispiel Kraftstoffverbrauch oder Verschleiß anhand der Erfahrungen weiter optimieren. Kurz: Die neue Anlage ermöglicht einzigartige Härtetests, deren Ergebnisse die Walzen aus Tirschenreuth noch robuster, belastbarer und verlässlicher machen.
Quelle: HAMM AG