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Heimat für Handwerk und Hightech

  • Handwerk bis heute wichtiges Rückgrat vieler Technologiemessen

  • Aktivste Patentanmelder sind als Aussteller in Nürnberg vertreten

  • Heimat des Erfindergeistes: Wurzeln reichen zurück bis ins Mittelalter

Standort für zukunftsorientierte Technologien: Viele behaupten es von sich, doch die Metropolregion Nürnberg ist es auch – und das nicht erst seit Erfinden des mp3-Formats. Handwerk und Industrialisierung haben Nürnberg starke Impulse verliehen und maßgeblich zur Entwicklung beigetragen. Und die technologische Entwicklung gibt bis heute die Taktung der Region vor. Der Marktplatz dieser Produkte und Dienstleistungen ist die NürnbergMesse. „Der Einfallsreichtum der mittelalterlichen Handwerker wurde als ‚Nürnberger Witz‘ bezeichnet. In dieser Tradition sehen wir uns bis heute – denn: Alles, was bei Patenten und Technologien Rang und Namen hat, ist auf Veranstaltungen der NürnbergMesse vertreten“, erläutern die CEOs der NürnbergMesse Dr. Roland Fleck und Peter Ottmann anlässlich des Tags des Handwerks am 19. September. „Auch heute sind handwerkliches Geschick und Erfindergeist auf Fachmessen wie BrauBeviale, GaLaBau, EUROGUSS oder HOLZ-HANDWERK zu Hause.“ Der Austausch zwischen unterschiedlichen Berufsgruppen sorgt dabei für ein hohes Maß an Innovationskraft – und davon profitieren alle Beteiligten.

Kirchenglocken und Motorblöcke haben auf den ersten Blick nicht viel gemeinsam. Das Gießen der riesigen Kirchenglocken aus Bronze war im Mittelalter hohe Handwerkskunst. Vor allem die Fertigung der Lehmformen erforderte spezielles Know-how und verhalf Glocken aus Nürnberg zu internationalem Renommee. Der Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte Druckguss weitete die Möglichkeiten der Gusstechnik deutlich aus. Heute handelt es sich um ein Hightech-Verfahren, mit dem Ingenieure etwa Motorblöcke und weitere Bestandteile moderner Fahrzeuge in Serie fertigen. Mit der Fachmesse EUROGUSS findet sich heute die internationale Druckgussbranche regelmäßig in Nürnberg zusammen.

Aktivste Patentanmelder sind Aussteller in Nürnberg

Auch die zahlreichen Patentanmeldungen ausstellender Unternehmen zeigen eindrücklich, dass Erfindergeist und Innovationen auf den vielen spezialisierten Fachmessen in Nürnberg zu Hause sind. Von der Erfindermesse iENA des Messepartners AFAG bis zum größten Siemens-Messestand weltweit auf der Weltleitmesse SPS IPC Drives reicht die Bandbreite des Technologieclusters im Messezentrum Nürnberg, das seinesgleichen sucht. Alleine die zehn Firmen, die das deutsche Patent- und Markenamt 2014 als aktivste Patentanmelder führt, hatten im letzten Jahr über 20 Messeauftritte in Nürnberg. „Viele verbinden Erfindungen und Patente heute vor allem mit Ingenieuren. Aber gerade das Handwerk bringt durch seine Kundennähe und Flexibilität häufig Neuerungen voran“, erläutert Prof. Dr. Elmar Forster, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für Mittelfranken und Aufsichtsratsmitglied der NürnbergMesse. „Wichtig ist vor allem der Austausch zwischen unterschiedlichen Berufsgruppen und der für das Handwerk zentrale Punkt der Fachkräftegewinnung, der durch die ‚Berufsbildung‘ im Messezentrum Nürnberg bestens abgebildet wird.“

Enge Kooperation auch mit Gastveranstaltern beim Thema „Handwerk“

Junge Leute vom Handwerk zu begeistern ist auch eine zentrale Aufgabe der zwei Bauhandwerksmessen IFH/Intherm und eltec, die vom Gastveranstalter GHM Gesellschaft für Handwerksmessen mbH (GHM) in Nürnberg durchgeführt werden. „Wir wollen mit unseren Messen für die Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten im Handwerk werben. Berufsschüler, Gesellen oder Jungmeister kommen hier mit der Branche direkt in Kontakt“, sagt Dieter Dohr, Geschäftsführer der GHM. „So bietet die eltec als Fachmesse für Elektro- und Energietechnik mit dem TechnoCamp jungen Leuten in einem Praxis-Parcours die Möglichkeit die neuesten Produkte und Werkzeuge auszuprobieren. Auf der IFH/Intherm erhalten sie einen kompletten Überblick zu den Trends und Ausbildungsmöglichkeiten in den Bereichen Sanitär, Heizung, Klima und Erneuerbare Energien. Außerdem haben sie die Chance, Bayerns besten Junghandwerkern beim Qualifikationswettbewerb zu den Euro-Skills, der Europameisterschaft der Berufe, zuzusehen und sich von den außergewöhnlichen Leistungen inspirieren und motivieren zu lassen.“

Internationale Leitmessen mit Nürnberger Witz

Der noch heute sprichwörtliche „Nürnberger Witz“, beschreibt den Einfallsreichtum der Handwerker im ausgehenden Mittelalter. Während dieser Blütezeit stützte sich die Stadt vor allem auf die wirtschaftliche Stärke der über 200 traditionellen Handwerkssparten. Schon damals fokussierten sich die Betriebe auf profitable Nischenmärkte. Neben dem Metallguss reicht beispielsweise auch die Spielzeugherstellung in Nürnberg bis ins 14. Jahrhundert zurück. Die Spielwarenmesse® verwandelt Nürnberg auch heute noch einmal im Jahr zur weltweiten Spielzeughauptstadt.

Zu den angesehensten Handwerkern im mittelalterlichen Nürnberg gehörten auch die Bierbrauer. Die auf diesem Handwerk basierende BrauBeviale findet seit 1978 in Nürnberg statt. „Die BrauBeviale hat sich in Nürnberg zu einem internationalen Messeformat entwickelt“, fassen die CEOs Fleck und Ottmann die Entwicklung zusammen. „Mittlerweile widmet sie sich der gesamten Prozesskette der Getränkeindustrie – von Rohstoffen über Technologie und Logistik bis hin zum Marketing.“ Entsprechend unterschiedliche Berufsgruppen treffen sich auf den Ständen und Messefluren. Neben Brauern finden sich hier auch Fachleute aus dem Maschinen- und Anlagenbau, der Verpackungsindustrie, dem Handel oder der Gastronomie. Diese Mischung bringt viele neue Ideen hervor und die Handwerkskunst ist mit dem Trend zu Craft-Bieren gefragter denn je. Sie stehen gleichzeitig für traditionelles Handwerk sowie innovative, kreative Bierkultur. Elemente wie das European MicroBrew Symposium oder die Craft Beer Corner sind Aushängeschilder des „Nürnberger Witzes“, den heute Aussteller und Besucher aus aller Welt in die Stadt mitbringen.

Quelle: Messezentrum Nürnberg