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Interview Atlas Weyhausen auf der bauma 2019

Herr Markus Niedermayer, Geschäftsführer Atlas Weyhausen GmbH im Interview mit LECTURA Press auf der bauma 2019

40 Jahre Atlas Weyhausen, Radlader und Verdichtungstechnik. Was sind die Ziele der nächsten 40 Jahre?

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Wir sind uns ja einig, dass die momentane Entwicklung in Europa eher in den Bereich der hochspezialisierten, hochtechnisierten und modernen Technik geht, das heißt das Thema Konnektivität, das Thema Abgasentwicklung, das Thema Elektrifizierung bewegt uns alle und wir werden in den nächsten 40 Jahren mit Sicherheit auch unseren erfolgreichen Weg weiter gehen. Wir werden im Premiumbereich unterwegs sein und die Produkte, die wir entwickelt haben, nicht nur für Europa sondern auch für andere Länder immer besser mit höheren Standards versehen. Wir werden auch weiterzusehen, dass wir Komplementärprodukte dazu bekommen, das heißt alles was für den Bereich Erdbewegung und Erdverdichtung passt mit den zusätzlichen Komponenten, Anbauwerkzeugen und den entsprechenden Maschinenteilen.

Wie sehen Sie die weitere Entwicklung Ihrer Maschinen in Bezug auf die fortschreitende Digitalisierung?

Wir gehören seit gestern im VDMA zu den Gründungsmitgliedern der Arbeitsgruppe Machines in Construction – MiC 4.0. Hier geht es um die Digitalisierung da jetzt nicht nur die Maschinen auf Grund der Konnektivität untereinander reden, sondern auch dass die Maschine zukünftig auch mit dem Anbauwerkzeug redet. Die Thematik betrifft nicht nur die Baustelle. Die Maschinen sind mehr und mehr miteinander vernetzt und die Anbauwerkzeuge werden auch immer anspruchsvoller, weil sie z.B. Wiegeeinrichtungen haben, weil sie elektronische Komponenten haben und vor allem weil auch der Betreiber der Baumaschine wissen möchte, wo ist denn mein Anbauwerkzeug. Hier gibt es eine ganz klare Tendenz hin zu mehr Digitalisierung und zu Konnektivität der Maschinen untereinander.

Wir streben eine Emissionsfreie Zukunft an, in wie weit ist dies bei Baumaschinen überhaupt möglich?

Nun ja, emissionsfrei muss man, glaube ich, erst mal definieren. Wenn man die Statistik des Fraunhofer-Instituts im Jahr 2018 anschaut, die besagt, dass 47,9 % der elektrischen Energie in Deutschland mit dem Verbrennen fossiler Brennstoffe entstanden ist und dabei nur 8,4 % Erdgas und der Rest Braun- und Steinkohle dann würde ich mal sagen, emissionsfrei mit elektrisch, das passt noch nicht zusammen. Das ist etwas, was von der Politik momentan gehypt wird, aber physikalisch, technisch so nicht richtig ist. Wenn dann noch verschwiegen wird, dass ein moderner Diesel 200.000 km fahren kann bis er die Emissionen, die beim Produzieren einer Batteriezelle entstanden sind, kompensiert hat, dann muss man sagen, das ist momentan eine politisch getriebene Diskussion die aber mit der Sachlichkeit und mit der tatsächlichen physikalischen Realität wenig zu tun hat. Wenn Sie heute eine Windkraftanlage haben, die an der Nordsee die erneuerbaren Energien wirklich erzeugt dann kommt der Strom hier in Bayern eher nicht an. Wir glauben, dass möglicherweise auch synthetische Kraftstoffe, die aus erneuerbarer Energie erzeugt werden, eine hohe Chance haben. Schon letztes Jahr haben wir mit unserem Partner auf der „Mobile“ in Augsburg eine Hybrid Maschine vorgestellt, wo ein Diesel mit einer & E-Maschine zusammenarbeitet – dort wo es sinnvoll ist, wenn Sie z.B. in eine Halle rein- und rausfahren müssen. Ansonsten muss ich sagen ist im Moment noch sehr viel Grundlagenforschung und sehr viel Polemik dabei, wobei aber die Nachhaltigkeit bei der aktuellen Energieerzeugung noch fehlt. Zurzeit sind weltweit 1,32 Mrd. Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren unterwegs und die wollen wir alle elektrifizieren? Ich kann mir nicht vorstellen, dass in Athen oder in anderen Städten plötzlich der Verkehr elektrisch wird. Das geht vielleicht in den Schwellenländern die staatlich reguliert sind wie China, da wird es schon in manchen Städten verordnet und geplant, aber bei einer Baumaschine? Wenn ich einen 15 to. Radlader 8 Stunden elektrisch betreiben will, bräuchte ich nach heutigen Stand 12 to. Batteriemasse. Fazit für größere Baumaschinen ist es auf absehbare Zeit eher schwer zu realisieren.

Wie wichtig ist die bauma für Ihr Unternehmen?

Die bauma ist die größte Baumaschinen Messe der Welt, auf der wir die Möglichkeit haben unsere neuesten Maschinen zu zeigen. Alle hier ausgestellten Maschinen haben die neueste Abgasnorm und sind mit neuester Technik versehen. Wir haben neue Kabinen gebaut und unsere Leistungsklasse von bisher einer großen Maschine auf 4 Maschinen erweitert. Wir geben auf der bauma unseren Händlern die Möglichkeit unsere Produkte Ihren Kunden zu präsentieren. Eine Baumaschine ist ein Produkt, das verkauft man haptisch, das will man anfassen. Und wo hat man sonst die Möglichkeit sich von unseren Maschinen nicht nur per Prospekt überzeugen zu lassen, sondern diese auch mal anzufassen und sich in die Maschine zu setzen. Deshalb ist die bauma für uns trotz aller Kosten ein „muss“ und es wird auch in absehbarer Zeit so bleiben. Es gibt die Tendenzen von virtuellen Messen, was für Konsumgut passen mag aber glauben Sie mir, wenn ich eine Maschine im hohen 6- stelligen Bereich kaufe dann möchte ich sie schon mal anfassen.

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Quelle: LECTURA Verlag GmbH; Petra Konheiser

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