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Interview zum 60-jährigen Jubiläum der Firma Kiesel am 22.10.2018

Frage LECTURA Press:

60 Jahre Kiesel. Herr Helmut Kiesel, was hat sie dazu bewogen, Ihren Job als Fuchs-Monteur aufzugeben und vor 60 Jahren Ihre eigene Firma zu gründen?

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Antwort Helmuth Kiesel:

Ich hatte schon immer den Drang, selbstständig zu arbeiten.
Während meiner Tätigkeit bei der Firma Fuchs hat sich dann alles entwickelt, erst 4 Jahre im Innendienst und dann 4 Jahre im Außendienst. Dort habe ich auch meine Frau kennengelernt, die aus einem Fuhrunternehmen stammt.
Die Firma Fuchs plante zu diesem Zeitpunkt in der Bodenseeregion eine Servicestelle einzurichten, da der Serviceweg von Stuttgart zum Bodensee zu weit für die Kunden war. Dies war meine Chance, die ich gemeinsam mit meiner Frau genutzt habe – und damit auch der Start für unser heutiges Unternehmen.

Frage LECTURA Press:

Herr Toni Kiesel, bereits 1984 hat Ihr Vater Sie in das Unternehmen integriert. Was bedeutet das 60-jährige Firmenjubiläum für Sie persönlich?

Antwort Toni Kiesel:

Wenn wir heute auf 60 Jahre zurückblicken, dann ist es schon eine ereignisreiche Zeit, in der sich der Servicebetrieb „Helmut Kiesel Fuchsbaggerkundendienst und Ersatzteile“ zum „Kiesel Handelshaus für Bau- und Umschlagsmaschinen“ und jetzt, nach 60 Jahren, zu „Kiesel mein Systempartner“ entwickelt hat.
Eine ganz besondere Ehre ist es für mich, dass beide Eltern heute immer noch aktiv im Unternehmen tätig sind und so jeden Tag dazu beitragen, die Firma weiterhin als Familienunternehmen nach vorne zu bringen.

Frage LECTURA Press:

Sie feiern heute hier in Stockstadt bei Frankfurt auch die Eröffnung des Coreum. Was genau steckt dahinter?

Antwort Toni Kiesel:

Das Coreum ist einmalig in ganz Europa. Es hat den Anspruch, das Zentrum für Bau- und Umschlagmaschinen in Deutschland zu werden. Gleichzeitig ist es als Forum für Technologie und Innovation und als Anlaufstelle für Aus- und Weiterbildung für die gesamte Branche konzipiert. Diese Idee ist in den letzten 10 Jahren gereift und Schritt für Schritt in die Tat umgesetzt worden.
Zu Beginn planten wir, eine Technikwelt zum Leben zu erwecken und unser Portfolio, mit unseren Marken und Dienstleistungen, entsprechend darzustellen. Wir haben jedoch sehr schnell festgestellt, dass die Branche mehr braucht als das. Eines der brennendsten Themen ist zum Beispiel die Aus- und Weiterbildung. Neue Technologien müssen beherrscht werden können und der Nachwuchs muss begeistert werden. Und genau das ist im Coreum von allen Akteuren der Branche jetzt abbildbar und nutzbar. Das Coreum wird damit zum Motor für die gesamte Branche.
Das Coreum ist aber auch ein Forum für Technologie und Innovation. Dreißig Premium-Hersteller präsentieren hier an 365 Tagen im Jahr Ihre Produkte und Lösungen. Von der Beratung, über Vorführungen, bis hin zu Schulungen und Events findet hier der Anwender alles zentral an einem Platz und in einer Vielfalt, die er sonst nur alle drei Jahre auf der bauma bzw. alle zwei Jahre auf der IFAT bekommt.
Mein Wunsch fürs Coreum ist, dass es von allen Beteiligten – Lieferanten, unabhängigen Partnern, und letztendlich auch von den Anwendern – als Heimat angesehen wird. Wenn wir das schaffen, haben wir unser Ziel erreicht.

Frage LECTURA Press:

Wie ist der Name Coreum entstanden?

Antwort Katrin Kiesel:

Das ist eine schöne Geschichte. Wir haben lange versucht, einen neutralen Namen zu finden und haben dann an unsere Mitarbeiter geschrieben und ihnen erklärt, was wir schaffen wollen. Es kamen über 200 Einsendungen mit Vorschlägen. Ein Praktikant aus dem Produktmanagement hatte letztendlich die zündende Idee. Coreum ist eine Wort-Kombination aus Core, was Herz oder Kern bedeutet, und Forum, ein Treffpunkt für Menschen. Und genau das wollen wir hier schaffen. Einen Treffpunkt von Händlern, Herstellern, Anwendern, Verbänden und jedem, der mit der Bau- und Umschlagsbranche zu tun hat.

Toni Kiesel erklärt weiter:

Mit dem Coreum haben wir eine eigene Gesellschaft gegründet, die unabhängig vom Handels- und Dienstleistungsunternehmen Kiesel ist. Geschäftsführer des Coreum ist meine Tochter. Sie hat, gemeinsam mit zwei Kollegen, die Verantwortung für die Zukunft dieser Plattform übernommen.

Frage LECTURA Press:

Kommen wir zurück zur Kiesel Unternehmensgruppe. Die Kiesel World Wide Machinery widmet sich dem An- und Verkauf von Gebrauchtmaschinen. Welche Herausforderungen sehen Sie im Gebrauchtmaschinenmarkt?

Antwort Toni Kiesel:

Da kommen sehr große Herausforderungen auf uns zu, die vor allem durch das Internet geprägt sind. Bei Internetverkäufen und Auktionen weiß man nie, welche Qualität man bekommt und wer nach dem Kauf für die Qualität einsteht. Dem wollen wir aktiv begegnen und uns deutlich abheben. Denn der Gebrauchtmaschinenkauf ist Vertrauenssache. Wir wollen unseren Kunden „Maschinen mit Vertrauen“ geben. Hier spreche ich von werkstattgeprüften und mit einem Zertifikat ausgezeichneten „Premium Used-Maschinen“.
Die World Wide Machinery ist eine eigene Gesellschaft und einer der größten Gebrauchtmaschinen-Händler Deutschlands. Sie verfügt auch über eigene Werkstätten, um die Gebrauchtmaschinen aufzuarbeiten. Wir haben ca. 400 bis 500 Maschinen permanent im Angebot und verkaufen zwischen 1000 und 1500 Maschinen pro Jahr. Inzwischen liefern wir in 80 Länder, arbeiten auf 7 Sprachen und auch die Koordination der Transporte erfolgt in unserem Haus. Wir streben danach, gute, ehrliche Maschinen auf den Markt zu bringen und damit dem Vertrauen unserer Kunden gerecht zu werden.

Frage LECTURA Press:

Als Systempartner hat Kiesel eine sehr breit gefächerte Zielgruppe. Wo sehen Sie noch Potenzial und in welchen Bereichen wollen Sie auch in Zukunft noch stärker wachsen?

Antwort Toni Kiesel:

Systempartner zu sein bedeutet für uns, dem Kunden als Berater auf Augenhöhe bei all seinen Fragen und Aufgabenstellungen professionell und umfassend zur Seite zu stehen. Im Demogelände des Coreum ist die gesamte Breite unseres Erfahrungsspektrum zum Beispiel sehr gut zu erkennen.
Da ist zum einen die Baumaschinenwelt in ihrer ganzen Vielfalt, vom Garten- und Landschaftsbau, Tiefbau, Spezialtiefbau, Verkehrswegebau, Abbruch und Rückbau, bis hin zur Stein- und Erde-Gewinnung.
Daneben die Recyclingwelt, die sich wiederum aufgliedert in mineralisches Recycling, Umschlag von Schrott, Entsorgung von Grünschnitt und biologischen Abfällen und dem Bereich Altholz-, Glasmüll-, Baustoff- und letztendlich Haushaltsmüll-Entsorgung.

Das Ganze wird dann noch angereichert durch den Bereich Holzumschlag – und als letztes der Hafenumschlag und alles was damit zusammenhängt.
Damit haben wir ein sehr breites Portfolio, das wir stets weiter vertiefen.

Was ich mir speziell im Coreum noch vorstellen könnte, ist eine Zusammenarbeit mit Systempartnern aus dem Bereich Grünschnitt. Das heißt, überall dort, wo im GaLaBau und in der Grünpflege Bagger und Radlader im Spiel sind. Das Ganze kann sich dann, als weitere Herausforderung, auch in die kommunale Grünpflege für Autobahnen und Straßen auszuweiten.
Unser Ziel ist, für alle, die im Arbeitsprozess mit Bagger und Radlader zu tun haben, einen Nutzen zu schaffen. Es geht nicht darum, nur eine Maschine zu verkaufen, sondern über das ganze System, von der Maschine über die Anbaugeräte und Technologien, bis hin zur Schulung, einen echten Mehrwert zu generieren.

Frage LECTURA Press:

Wenn Sie zurückblicken und schauen, was Kiesel heute erreicht hat und noch erreichen will, was empfinden Sie dabei?

Antwort Toni Kiesel:

Dankbarkeit. Es ist ein Geschenk, dass auf der einen Seite die Eltern, Helmut und Christa Kiesel, vor 60 Jahren das Unternehmen gegründet haben und wir in der 2. Generation mit der Familie das Ganze weiterentwickeln durften. Inzwischen ist die 3. Generation am Start, mit meiner Tochter Kathrin und meinen Sohn Christopher und einigen weiteren Mitstreitern. Und die Kinder meiner Brüder sind auch bereits in Startposition. Es ist ein Geschenk, miterleben zu dürfen, wie von den Gründern, meinen Eltern, der Übergang zur 2. und jetzt zur 3. Generation erfolgt ist.
Ich glaube, dass das Coreum nicht nur für die ganze Branche, sondern auch für das Unternehmen ein Meilenstein sein wird, der diesen Generationswechsel maßgeblich begleitet.

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Quelle: LECTURA GmbH Verlag

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