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Jungheinrich bekräftigt Prognose für 2015 nach starkem 3. Quartal

  • Auftragseingang von Januar bis September wächst um 11 Prozent

  • Umsatzsteigerung von 10 Prozent in den ersten neun Monaten

  • EBIT und Ergebnis nach Steuern steigen um 13 Prozent

Der Jungheinrich-Konzern ist mit einer starken Leistung im 3. Quartal 2015 hinsichtlich der Ziele für das Geschäftsjahr 2015 auf Kurs. Der wertmäßige Auftragseingang von 2.089 Millionen Euro übertraf das Vorjahr um 11 Prozent. Der Konzernumsatz lag nach neun Monaten mit 1.965 Millionen Euro 10 Prozent über dem Vorjahreswert (1.792 Millionen Euro). Das EBIT von Januar bis September 2015 legte um 13 Prozent von 133 Millionen Euro im Vorjahr auf 151 Millionen Euro zu. Das Ergebnis nach Steuern lag ebenfalls um 13 Prozent über dem Wert des Vorjahresquartals. Aufgrund der anhaltend positiven Entwicklung bekräftigt der Vorstand die im August erhöhte Prognose für das laufende Geschäftsjahr hinsichtlich Auftragseingang, Umsatz, EBIT und Ergebnis vor Steuern (EBT).

Markt

Das Weltmarktvolumen erhöhte sich von Januar bis September 2015 gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 818,6 Tsd. auf 827,9 Tsd. Fahrzeuge (plus 1 Prozent). Europa, der Hauptabsatzmarkt für Jungheinrich, verzeichnete einen Anstieg um 7 Prozent auf 274,9 Tsd. (Vorjahr: 257,2 Tsd.) Fahrzeuge. Während die Nachfrage in Westeuropa um 11 Prozent zunahm, ging das Marktvolumen in Osteuropa – bedingt durch den starken Marktrückgang in Russland um 42 Prozent – um 12 Prozent zurück. Der osteuropäische Markt ohne Russland wies ein Wachstum von 5 Prozent auf. Das Marktvolumen in Asien war mit 321,9 Tsd. Fahrzeugen um 6 Prozent niedriger als im Vorjahr (342,3 Tsd. Fahrzeuge). Das Minus war im Wesentlichen auf die rückläufige Nachfrage nach verbrennungsmotorischen Gegengewichtsstaplern in China zurückzuführen. Der asiatische Markt ohne China wuchs um 4 Prozent. Das Geschäft von Jungheinrich war von dieser Entwicklung nicht betroffen, da der Schwerpunkt der Aktivitäten in Asien bzw. China im Vertrieb von lagertechnischen Geräten liegt. In Nordamerika stieg die Nachfrage nach neun Monaten um 11 Prozent auf 172,1 Tsd. (Vorjahr: 155,2 Tsd.) Fahrzeuge.

Auftragseingang

Der wertmäßige Auftragseingang, der alle Geschäftsfelder umfasst, erreichte im 3. Quartal 2015 mit 720 Millionen Euro einen um 15 Prozent höheren Wert als im Vorjahresquartal (628 Millionen Euro). Im Berichtsquartal konnte ein sehr großer Einzelauftrag mit einem Wert im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich in der Sparte Logistiksysteme verbucht werden. Kumuliert lag der Auftragseingang mit 2.089 Millionen Euro um 11 Prozent über dem Vorjahreswert (1.874 Millionen Euro). Mehr als 60 Prozent des Anstieges waren auf das Neugeschäft zurückzuführen. Der Auftragsbestand des Neugeschäftes erhöhte sich zum 30. September 2015 auf 516 Millionen Euro und war somit um 137 Millionen Euro bzw. 36 Prozent höher als zum Jahresende 2014 (379 Millionen Euro). Die Auftragsreichweite betrug damit mehr als vier Monate.

Umsatz

Die Umsatzerlöse im 3. Quartal 2015 lagen mit 665 Millionen Euro um 8 Prozent über dem Vorjahreswert (615 Millionen Euro). Kumuliert erreichte der Konzernumsatz 1.965 Millionen Euro, einen um 10 Prozent höheren Wert als im Vorjahreszeitraum (1.792 Millionen Euro). Die Erlöse im wichtigsten Einzelmarkt Deutschland stiegen im gleichen Zeitraum um 5 Prozent auf 497 Millionen Euro (Vorjahr: 472 Millionen Euro). Die Auslandsumsätze legten um 11 Prozent auf 1.468 Millionen Euro (Vorjahr: 1.320 Millionen Euro) zu. Die Umsatzerlöse außerhalb Europas stiegen kräftig um 23 Prozent auf 206 Millionen Euro (Vorjahr: 167 Millionen Euro). Dies war insbesondere auf eine starke Umsatzsteigerung in China und in den USA zurückzuführen. Der Anteil des außereuropäischen Umsatzes am Konzernumsatz erhöhte sich damit auf 11 Prozent (Vorjahr: 9 Prozent). Die Auslandsquote nahm von 74 Prozent auf 75 Prozent zu.

Wesentlicher Treiber für den stark gestiegenen Konzernumsatz in den ersten neun Monaten 2015 waren die hohen Umsatzzuwächse des Neugeschäftes. Der Umsatz im Neugeschäft erreichte kumuliert mit 1.063 Millionen Euro einen um 97 Millionen Euro bzw. 10 Prozent höheren Wert als im Vorjahreszeitraum (966 Millionen Euro). Das Miet- und Gebrauchtgerätegeschäft wuchs insgesamt um 36 Millionen Euro bzw. 11 Prozent auf 351 Millionen Euro (Vorjahr: 315 Millionen Euro). Der Kundendienst verzeichnete weiterhin ein starkes Wachstum von 8 Prozent auf 583 Millionen Euro (Vorjahr: 540 Millionen Euro). Das Finanzdienstleistungsgeschäft erzielte einen Umsatz von 470 Millionen Euro (Vorjahr: 427 Millionen Euro).

Ergebnis

Aufgrund der anhaltend guten Entwicklung in allen Geschäftsfeldern und der hohen Produktionsstückzahlen hat der Jungheinrich-Konzern das 3. Quartal 2015 mit einem EBIT in Höhe von 52,8 Millionen Euro (Vorjahr: 46,8 Millionen Euro) abgeschlossen. Die EBIT-Umsatzrendite (EBIT-ROS) im 3. Quartal 2015 erreichte 7,9 Prozent nach 7,6 Prozent im Vorjahresquartal. Kumuliert stieg das EBIT nach neun Monaten um 13 Prozent auf 151,4 Millionen Euro (Vorjahr: 133,4 Millionen Euro). Die EBIT-Umsatzrendite (EBIT-ROS) erreichte 7,7 Prozent nach 7,4 Prozent im Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis nach Steuern im Zeitraum Januar bis September 2015 betrug 98,6 Millionen Euro und lag damit um 13 Prozent über dem Vorjahreswert (87,0 Millionen Euro). Das Ergebnis je Vorzugsaktie erreichte entsprechend 2,93 Euro (Vorjahr: 2,59 Euro).

Bilanzsumme

Die Bilanzsumme stieg um 158 Millionen Euro und lag zum 30. September 2015 bei 3.198 Millionen Euro (31.12.2014: 3.040 Millionen Euro). Die immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen erhöhten sich um 26 Millionen Euro auf 487 Millionen Euro (31.12.2014: 461 Millionen Euro). Hier schlugen sich die großen Bauvorhaben des Konzerns, insbesondere der Bau der neuen Hauptverwaltung in Hamburg sowie die Modernisierung der Produktion im Werk Moosburg, nieder.

Mitarbeiter

Im Zeitraum Januar bis September 2015 wurde die Personalkapazität um 688 Mitarbeiter ausgebaut, davon entfielen 259 Mitarbeiter auf das 3. Quartal 2015. Schwerpunkt des fortgesetzten Ausbaues war unverändert der Vertrieb, besonders in Europa. Konzernweit waren zum 30. September 2015 insgesamt 13.237 Mitarbeiter beschäftigt, davon unverändert 44 Prozent im Inland und 56 Prozent im Ausland. In der Metropolregion Hamburg beschäftigte Jungheinrich 2.646 Mitarbeiter per 30. September 2015 (31. Dezember 2014: 2.550 Mitarbeiter).

Ausbau Vertriebsnetz

Jungheinrich hat Ende Oktober 2015 eine Mehrheitsbeteiligung an NTP Forklifts Australia erworben. Mit dieser strategisch bedeutsamen Akquisition setzt Jungheinrich den konsequenten Ausbau seiner weltweiten Präsenz im Direktvertrieb fort. NTP Forklifts Australia mit Hauptsitz in Adelaide ist mit Niederlassungen in allen wichtigen Regionen Australiens vertreten und beschäftigt mehr als 230 Mitarbeiter.

Ausblick

Vor dem Hintergrund der bisherigen Konjunkturprognosen und der Marktentwicklung von Januar bis September 2015 geht Jungheinrich davon aus, dass das weltweite Marktvolumen für Flurförderzeuge im Gesamtjahr 2015 gegenüber dem Vorjahr stabil bleiben sollte. In Europa rechnet das Unternehmen weiterhin mit einer positiven Marktentwicklung. Dabei dürfte die Nachfrage in Westeuropa weiter wachsen, wenn auch weniger dynamisch als bisher. Dies gilt, mit Ausnahme von Russland, auch für Osteuropa. Für den russischen Markt ist eine wesentliche Verbesserung im 4. Quartal 2015 nicht zu erwarten. In Asien – mit Ausnahme von China – geht Jungheinrich ebenfalls weiterhin von einem Marktwachstum aus, während in China nur das Segment Lagertechnik wachsen dürfte. Das gute Wachstum des nordamerikanischen Marktes sollte sich weiterhin fortsetzen.

Dr. Volker Hues, Vorstand Finanzen der Jungheinrich AG: „Auf Basis der aktuellen Konjunktur- und Markteinschätzungen und des bisherigen Geschäftsverlaufs bekräftigen wir für das Gesamtjahr die im August erhöhte Prognose für den Auftragseingang, der zwischen 2,7 und 2,8 Milliarden Euro liegen soll, sowie für den Konzernumsatz mit einer Bandbreite zwischen 2,65 und 2,75 Milliarden Euro. Das EBIT für das laufende Geschäftsjahr wird nach unserer Einschätzung zwischen 195 und 205 Millionen Euro erreichen. Für das Ergebnis vor Steuern rechnen wir mit einem Wert zwischen 180 und 190 Millionen Euro.“

Jungheinrich gehört zu den international führenden Unternehmen in den Bereichen Flurförderzeug-, Lager- und Materialflusstechnik. Als produzierender Dienstleister und Lösungsanbieter der Intralogistik steht das Unternehmen seinen Kunden mit einem umfassenden Produktprogramm an Staplern, Logistiksystemen, Dienstleistungen und Beratung zur Seite. Die Jungheinrich-Aktie wird an allen deutschen Börsen gehandelt.

Quelle: Jungheinrich