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Linde profitiert bei Umsatz und Ergebnis von positiven Währungseffekten im ersten Halbjahr

  • Geschäftsentwicklung gewinnt im zweiten Quartal leicht an Dynamik

  • Operativer Cashflow entwickelt sich weiterhin sehr positiv

  • Prognose für Konzernumsatz wegen anhaltender Nachfrageschwäche im Anlagenbau angepasst


Der Technologiekonzern The Linde Group konnte auf berichteter Basis den Umsatz in den ersten sechs Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 10,0 Prozent auf 9,036 Mrd. EUR (Vj. 8,212 Mrd. EUR) steigern. Bereinigt um Währungseffekte lag der Umsatz auf Vorjahresniveau. 
Das operative Ergebnis verbesserte sich um 11,0 Prozent auf 2,104 Mrd. EUR 
(Vj. 1,896 Mrd. EUR). Währungsbereinigt stieg das operative Ergebnis um 
0,4 Prozent. Die operative Konzernmarge von 23,3 Prozent verbesserte sich gegenüber dem Vorjahreswert (Vj. 23,1 Prozent). Der operative Cash Flow hat sich erneut außerordentlich positiv entwickelt.

Nach verhaltenem Start in den ersten drei Monaten des Jahres 2015 verzeichnete Linde währungsbereinigt im zweiten Quartal sowohl beim Konzernumsatz als auch beim operativen Konzernergebnis wieder Zuwächse. Der Konzernumsatz stieg in den vergangenen drei Monaten währungsbereinigt um 0,7 Prozent, das Konzernergebnis um 1,8 Prozent – beides im Vergleich zum zweiten Quartal des Vorjahres.

„Im zweiten Quartal haben wir bei unserer Geschäftsentwicklung leicht an Dynamik gewonnen. Unsere Gase-Sparte, das mit Abstand größte und wichtigste Geschäftsfeld, ist weiter gewachsen“, sagte Dr. Wolfgang Büchele, Vorsitzender des Vorstands der Linde AG. „Die Prognose für die Gases Division haben wir im Wesentlichen aufgrund von Währungskurseffekten nach oben korrigiert. Im Anlagenbau spüren wir dagegen die weltweite Zurückhaltung aufgrund des niedrigen Ölpreises“, so Büchele. „Da auch für die zweite Jahreshälfte von einer anhaltenden Nachfrageschwäche auszugehen ist, und nachhaltige Wachstumsimpulse nicht absehbar sind, hat der Vorstand die Umsatzerwartung für die Engineering Division jetzt auf 2,5 Mrd. EUR bis 2,7 Mrd. EUR nach unten korrigiert“, so Büchele bei der Vorlage der Zahlen.

Das Ergebnis je Aktie vor Restrukturierungskosten in Höhe von 138 Mio. EUR (Sondereinflüsse) erreichte im ersten Halbjahr 3,65 EUR (Vj. 3,36 EUR). 
Das Ergebnis je Aktie betrug 3,12 EUR (Vj. 3,36 EUR). Der operative Cash Flow entwickelte sich erneut sehr positiv und ist im Vergleich zum Vorjahr um 
54,9 Prozent auf 1,583 Mrd. EUR (Vj. 1,022 Mrd. EUR) gestiegen. Dieses deutliche Plus ist vor allem auf das gute operative Ergebnis und das effizientere Working Capital-Management zurückzuführen.

Gases Division: Wachstum verbessert sich im zweiten Quartal 

Im Berichtszeitraum erzielte Linde in der Gases Division beim Umsatz weiterhin Zuwächse. Während sich das vergleichbare Wachstum, also bereinigt um Währungs- und Erdgaspreiseffekte, im ersten Quartal des laufenden Jahres noch auf 1,0 Prozent belief, konnte Linde im ersten Halbjahr ein Plus von 1,9 Prozent erzielen. Diese Belebung wurde auch durch den Umsatzbeitrag eines im Februar erworbenen LPG-Geschäfts in Australien in Höhe von 36 Mio. EUR unterstützt. Auf berichteter Basis ist der Umsatz im ersten Halbjahr 2015 um 10,7 Prozent auf 7,554 Mrd. EUR gewachsen (Vj. 6,825 Mrd. EUR). Neben dem nach wie vor verhaltenen konjunkturellen Umfeld wirkten sich auch die derzeit niedrigen Energiekosten sowie die Beendigung von On-site-Verträgen umsatzmindernd aus. Das operative Ergebnis erhöhte sich um 12,2 Prozent auf 2,091 Mrd. EUR (Vj. 1,863 Mrd. EUR). Die operative Marge stieg auf 27,7 Prozent (Vj. 27,3 Prozent).

Im Segment Amerika konnte Linde den Umsatz im ersten Halbjahr 2015 deutlich um 21,8 Prozent auf 2,552 Mrd. EUR (Vj. 2,095 Mrd. EUR) erhöhen. 
Auf vergleichbarer Basis lag das Umsatzplus bei 7,0 Prozent. Das operative Ergebnis stieg im Vergleich zum Vorjahr um 28,1 Prozent auf 638 Mio. EUR 
(Vj. 498 Mio. EUR). Die operative Marge erhöhte sich auf 25,0 Prozent 
(Vj. 23,8 Prozent).

Im Segment Asien/Pazifik hat Linde per Ende Juni 2015 einen Umsatz von 
2,086 Mrd. EUR erzielt, ein Plus von 14,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert (Vj. 1,816 Mrd. EUR). Auf vergleichbarer Basis erhöhte sich der Umsatz um 
1,4 Prozent. Dieses Wachstum wurde im Wesentlichen durch den Erwerb eines LPG-Geschäfts in Australien getragen. Das operative Ergebnis konnte um 
13,0 Prozent auf 538 Mio. EUR (Vj. 476 Mio. EUR) gesteigert werden. Dies entspricht einer operativen Marge von 25,8 Prozent (Vj. 26,2 Prozent). 
Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in China verläuft nach wie vor solide, weiter eingetrübt hat sich die Situation in Australien.

Im Segment EMEA (Europa, Mittlerer Osten, Afrika) erzielte Linde in den ersten sechs Monaten 2015 mit 3,005 Mrd. EUR einen Umsatz leicht über Vorjahresniveau (Vj. 2,978 Mrd. EUR). Auf vergleichbarer Basis entsprach dies einem Umsatzrückgang von 1,5 Prozent. Ein maßgeblicher negativer Sondereffekt ist dabei das Auslaufen eines Vertrags zur Wasserstoffversorgung in Italien. Ende 2014 wurde die Anlage vom Kunden übernommen und hat seither nicht mehr zum Umsatz beigetragen. Das operative Ergebnis konnte um 2,9 Prozent auf 915 Mio. EUR gesteigert werden (Vj. 889 Mio. EUR). 
Die operative Marge erhöhte sich auf 30,4 Prozent (Vj. 29,9 Prozent).

Prognose: Im Wesentlichen aufgrund der aktuellen Entwicklung der Währungskursverhältnisse hat Linde die Umsatzprognose von 14,9 Mrd. EUR bis 15,4 Mrd. EUR auf 15,1 Mrd. EUR bis 15,5 Mrd. EUR angehoben. Für das operative Ergebnis strebt Linde nun 4,1 Mrd. EUR bis 4,3 Mrd. EUR an; bislang wurden hier 4,05 Mrd. EUR bis 4,25 Mrd. EUR erwartet – beides in Abhängigkeit von der weiteren Entwicklung der Industrieproduktion und der Währungskurse.

Engineering Division weiterhin mit hohem Auftragsbestand 

Der Auftragsbestand der Engineering Division betrug per Ende Juni 
4,191 Mrd. EUR (31. Dezember 2014: 4,672 Mrd. EUR) und lag damit weiterhin auf einem hohen Niveau. 

Aufgrund der weiterhin weltweiten Zurückhaltung im Anlagenbau belief sich der Auftragseingang per Ende Juni auf 724 Mio. EUR (Vj. 1,058 Mrd. EUR). 
Der Auftragseingang verteilte sich im ersten Halbjahr 2015 mit jeweils einem Drittel ausgewogen auf die Regionen Asien/Pazifik, Europa und Nordamerika. Rund die Hälfte der Neubestellungen sind Erdgas-, Wasserstoff- und Synthesegasanlagen.

Der Umsatz in der Engineering Division ist im ersten Halbjahr 2015 um 
4,7 Prozent auf 1,351 Mrd. EUR (Vj. 1,418 Mrd. EUR) gesunken. Beim operativen Ergebnis konnte das Unternehmen mit 114 Mio. EUR nicht das Niveau des Vorjahres (Vj. 141 Mio. EUR) erreichen. Die operative Marge betrug 8,4 Prozent (Vj. 9,9 Prozent). Dieser Wert liegt aber nach wie vor über dem Branchendurchschnitt und entspricht der Zielmarke, die Linde für das laufende Geschäftsjahr anstrebt.

Prognose: Der Auftragseingang in Lindes Engineering Division ist im ersten Halbjahr 2015 aufgrund des anhaltend niedrigen Ölpreises und der damit verbundenen Nachfragezurückhaltung deutlich geringer ausgefallen als erwartet. Die Prognose für den Umsatz in der Engineering Division für das Geschäftsjahr 2015 ist deshalb nach unten korrigiert worden. Linde strebt nun einen Umsatz von 2,5 Mrd. EUR bis 2,7 Mrd. EUR an (bislang: 3,0 Mrd. EUR bis 3,3 Mrd. EUR). Bei der operativen Marge rechnet Linde weiterhin damit, einen Wert von rund 
8 Prozent zu erreichen.

Ausblick 

„Die anhaltende Nachfrageschwäche bleibt auch im zweiten Halbjahr die zentrale Herausforderung. Umso wichtiger ist es jetzt, unsere Wettbewerbssituation weiterhin aktiv zu stärken“, so Büchele.

Anlässlich der Veröffentlichung des Zwischenberichts findet heute um 14.00 Uhr deutscher Zeit ein Webcast für Analysten mit Georg Denoke, CFO der Linde AG, in englischer Sprache statt. Journalisten haben die Möglichkeit, den Webcast unter folgendem Link zu verfolgen: http://event.mescdn.com/linde/webcast-20150729

Quelle: © Construcciones Metálicas Comansa S.A