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Megastark

Anfang September kam der Raupenkran LR11000 für die Errichtung einer 6,2 Megawatt Windkraftanlage zum Einsatz, die Anfang Dezember beendet wurde. Die Nabenhöhe dieser gigantischen Winderntemaschine liegt bei 124 Metern. Montagestandort ist das Onshore gelegene Testcenter für Off shore-Anlagen, in Neuenwalde (D).

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Schon die Vorarbeiten zum Einsatz in Neuenwalde ließen erahnen, dass ein ganz großartiger Einsatz bevor steht. So waren 42 Schwertransporte nötig, um den LR11000 auf die Baustelle zu transportieren. Während die Ballastgewichte mit zwölf Tonnen je Einheit noch verhältnismäßig handlich erscheinen, werden einem beim Gewicht der beiden Raupenfahrwerke mit 120 Tonnen schnell die Dimensionen klar, welche es da zu bewältigen galt. Damit wurde schon der Transport des High-Tech-Stahlkolosses zur Herausforderung. „Der Kran kam direkt von einem Einsatz in Rumänien auf die Baustelle“, sagt Günther Wimmer von der Felbermayr-Projektabteilung und erklärt die Logistikkette: „Nach einem Vorlauf auf der Straße wurden die Kranteile in Konstanza auf ein Hochseeschiff verladen und nach Bremerhaven transportiert. Im Anschluss wurden die Komponenten im Pendelverkehr auf die 42 Kilometer entfernte Baustelle gebracht. Vier Transporteinheiten schafften das in sechs Tagen.“

Giganten unter sich

Mitte September begannen die Rüstarbeiten für den LR11000. Nach etwa einer Woche war der Kran in der Konfiguration PDW3B hubbereit. Das entspricht einem 78 Meter langen Power Boom zur Traglaststeigerung unter Einsatz eines 42 Meter langen Derrick Auslegers sowie einem 66 Meter langen Wippausleger. An Ballastierung kommen in dieser Zusammenstellung 435 Tonnen Schwebeballast, 50 Tonnen Zentralballast und 21 Tonnen Oberwagenballast zum Einsatz. So aufgebaut erreicht der Kran eine Hakenhöhe von 138 Metern. Zu Beginn der eigentlichen Hubarbeiten wurden die fünf Stahltürme mit Einzelgewichten von bis zu 174 Tonnen gesetzt.

Im Anschluss folgte der Unterteil des Maschinenhauses mit 194 Tonnen. „Dieser inkludiert aber nicht die technischen Komponenten wie Transformator, Getriebe und Triebstrang, welche mit Stückgewichten bis 73 Tonnen separat eingehoben wurden“, erklärt Wimmer. Den vorläufi gen Abschluss der Hubarbeiten bildete die Montage eines Hubschrauberlandeplateaus in rund 130 Metern Höhe.

Das große Finale fand im Dezember mit der Montage des Rotors statt. Dazu wurden die drei je 74,4 Meter langen Rotorblätter am Boden zu einem Stern montiert. Zu guter Letzt folgte dann der Hub dieses 175,4 Tonnen schweren Gebildes auf eine Höhe von 124 Meter. Know-how und technische Perfektion waren dann beim millimetergenauen Montieren des Rotors am Maschinenhaus gefragt: „Bedenkt man, dass der Stern einen Durchmesser von 152 Metern hat, wird schnell klar, welches Geschick dabei Kranfahrer und Montagepersonal abverlangt wurde“, sagt Wimmer respektvoll und freut sich über den gelungenen Einsatz.