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Mehr Umweltschutz in China durch qualitatives Wachstum

Die chinesische Regierung plant, den immensen Verstädterungsprozess der Volksrepublik möglichst verträglich zu gestalten. Dazu gehört auch die verstärkte Beachtung ökologischer Aspekte. Eine direkte Folge daraus sind massive Investitionen in Umwelttechnologien. Die IE expo, Chinas führende Umwelttechnologiemesse, bringt vom 20. bis 22. Mai 2014 in Shanghai Angebot und Nachfrage zusammen.

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Der chinesische Wirtschaftsboom der letzten Jahrzehnte hatte einen hohen ökologischen Preis – zum Beispiel bei der Ressource Wasser: Die Weltbank schätzt den wirtschaftlichen Schaden, der aufgrund von Wasserknappheit oder  -verschmutzung in der Volksrepublik entsteht, auf bis zu 2,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Das chinesische Ministry of Water Resources geht davon aus, dass etwa 300 Millionen Chinesen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben, während etwa zwei Drittel der Städte unter Wasserknappheit leiden.

Allgemein sind die großen Kommunen im Reich der Mitte in den Brennpunkt der nationalen Entwicklung gerückt. Achim Haug, China-Experte der deutschen Gesellschaft für Außenwirtschaft und Standortmarketing Germany Trade & Invest (GTAI), berichtet, dass „seit dem Jahr 2011 mehr Menschen in China in Städten als in ländlichen Regionen leben. Nach den Metropolen an der Ostküste wachsen nun verstärkt auch die Städte im Inland. Global gesehen bedeutet das, dass derzeit etwa ein Zehntel der Weltbevölkerung in chinesischen Städten wohnt.“

Mit dem Stadtleben und dem steigenden Wohlstand vieler Chinesen wachsen auch die Ansprüche an ihre Umwelt. Dr. Stefanie Schmitt von GTAI weiß, dass „gerade in den Großstädten mehr und mehr Menschen unzufrieden mit dem gesundheitsgefährdenden Dauersmog sind.“ Auch die politischen Verantwortlichen der Volksrepublik sind sich dieser Herausforderungen bewusst. „Schon die Vorgängerregierung unter Ministerpräsident Wen Jiabao hat im Fünfjahresprogramm von 2011 bis 2015 versucht, einen Akzent auf qualitatives Wachstum zu setzen. Die neue Führung um Xi Jinping und Li Keqiang betont, in dieser Richtung weiter voranschreiten zu wollen“, ergänzt Schmitt. Laut der GTAI-Expertin versprechen sich international tätige Umwelttechnologie-Unternehmen von diesem politischen Willen neue Absatzmöglichkeiten – zumal in China auch das Bewusstsein für die Bedeutung integrativer Lösungen wachse.

Nach dem aktuellen zwölften Fünfjahresprogramm sollen bis zum Jahr 2015 insgesamt etwa 430 Milliarden RMB – umgerechnet knapp 52 Milliarden Euro – in den Trinkwassersektor fließen. Davon gehen rund 427 Milliarden RMB in den Anlagenbau. Für die Verbesserung und den Neubau von Abwasserleitungen sind gut 244 Milliarden RMB eingeplant, 104 Milliarden RMB stehen für neue Abwasserbehandlungsanlagen und knapp 14 Milliarden RMB für die Modernisierung bestehender Klärwerke bereit. Ferner sollen fast 35 Milliarden RMB in Klärschlamm-Behandlungsanlagen und mehr als 30 Milliarden RMB in Wasser-Recyclinganlagen investiert werden. Schließlich sind annähernd drei Milliarden RMB für die Einführung und Installation von Überwachungs- und Kontrolleinrichtungen der Mess- und Regeltechnik vorgesehen.

Eine hervorragende Gelegenheit für einheimische wie internationale Unternehmen, sich dem chinesischen Markt zu präsentieren, ist die IE expo. Die Internationale Fachmesse für Wasser, Abwasser, Abfall, Recycling, Luftreinhaltung und Energieeffizienz wird vom 20. bis 22. Mai 2014 im Shanghai New International Expo Centre (SNIEC) stattfinden.  

Begleitet wird die Messe von einem umfangreichen und technisch-wissenschaftlichen Konferenzprogramm. Mit 834 Ausstellern aus 28 Ländern und über 33.000 Besuchern aus 67 Ländern stellte die letzte IE expo im Mai dieses Jahres neue Bestwerte auf.

Weitere Informationen gibt es online unter www.ie-expo.com.

Quelle: Messe München; IFAT