30. Januar 2019, 11:16
Wer durch Deutschland reist, sieht auf vielen Baustellen Merlos Panoramic und Roto Teleskopstapler. Die ersten Modelle entstanden vor rund drei Jahrzehnten. Auf der bauma stellen sie sich im prämierten neuen italienischen Konzept vor. Bewährtes erweiterte der jetzt komplett in Modulbauweise produzierende Teleskop-Anbieter um neue Funktionen und Ausstattungsmerkmale. Sie erhalten mehr Hubkraft und Hubhöhe. Der größte Merlo Roto bringt Mann & Material nun rund 35 m nach oben.
Bremen: Merlo Deutschland, der Bremer Importeur und Spezialist für Teleskoplader, zeigt auf seiner 10. bauma in München die neu gestalteten Merlo-Serien Panoramic und Roto. Sie sind die Ursprungsreihen, mit denen in den 80er und 90er Jahren Merlo-Teleskoptechnik ihren Erfolgsweg im Bauwesen begann.
Der norditalienische Hersteller Merlo S.p.A. produziert sie nun wie seine prämierten und absatzstarken Agrar-Serien in Modulbauweise. Sie erhalten dabei die modulare Komfortkabine, Technologien zur Fahrerassistenz und Kraftstoffeinsparung sowie noch intelligentere Sicherheitssysteme. Im direkten Vergleich mit den bekannten Vorgängern weisen sie aufgrund eines erhöhten Eigengewichts verbesserte Leistungsdaten auf. Die Serien mit Abstützungen bieten im neuen Gewand 3,5-7 t Hubkraft, 11-35 m Hubhöhe, die gewohnten starren oder drehbaren Modelle und viele bewährte Funktionen, wie den Seitenverschub und Niveauausgleich.
Im Bauwesen beliebte Kompakt- und Turbofarmer-Typen begleiten die neuen Panoramics und Rotoren. Außerdem präsentiert der Anbieter eigens für Kommunal- und Galabau-Einsätze seinen frischen 3,4-Tonnen-Multifarmer mit Drei-Punkt-Aufhängung und Zapfwelle, die Cingo-Raupenfahrzeuge und den Geräteträger Treemme MM 135.
Komplett neu entworfen und modular produziert beherbergt die Reihe nun Maschinen von 3,5–5 t Hubkraft und 11–18 m Hubhöhe. Zwei vordere Abstützungen sorgen für Standsicherheit. Alle Modelle sind für Einsätze mi Hubarbeitsbühnen vorgesehen.
Augenscheinlichstes Merkmal der Neuen ist die geräumige, ergonomische und um 10% Glasfläche erweiterte Kabine, die in zwei Ausstattungsvarianten verfügbar ist. Sie ist nach ROPS/FOPS Level II zertifiziert. Zudem lagert sie auf Silentblöcken, die die Vibrationsübertragung auf den Fahrer reduzieren.
Eine dynamische Lastkontrolle MCDC zeigt dem Bediener in der Vollversion bei den Plus-Modellen auf einem Display wesentliche Lade- und Maschinenparameter an. Die Light-Variante arbeitet mit einer Ampel am vorderen Kabinenholm. Die Funktionen Seitenverschub und Niveauausgleich, zwei Markenzeichen der Panoramics, sind weiterhin serienmäßig eingebaut.
Die modernen 4-Zylinder-Motoren bieten abhängig vom Modell 75 oder 102 PS. Der aus den Agrar- und Schwerlast-Serien bekannte Eco-Power-Drive (EPD) ist nun auch Teil der Plus-Panoramics. Damit kann die Motorendrehzahl unabhängig von der Fahrgeschwindigkeit reguliert werden. Das EPD-System ermöglicht Kraftstoff einzusparen und reduziert die Geräuschentwicklung im Einsatz.
Der kräftigste Merlo ist derzeit der P 120.10 HM. Der als Schwerlaststapler geführte Panoramic wird in München zu sehen sein. Er hebt 12 t und erreicht 10 m Hubhöhe. Auch in ihm sitzt der Fahrer nun in der neuen Kabine.
Mit welcher Grundidee die neue Fertigungsphilosophie begann und wie die in der Landwirtschaft stark nachgefragten modularen Teleskoplader aussehen, zeigt Merlo vor Ort mit einem Vertreter der Turbofarmer-Serie. Die Baureihe ermöglicht Hubarbeiten mit Lasten von 3-5 t und hat Ausleger von 7-11 m Teleskopierhöhe nach oben. Aufgrund der vielen variablen Ausstattungen finden auch Baubetriebe in der Serie speziell auf sie zugeschnittene Maschinen.
Merlos erste Teleskopmaschine mit drehbarem Oberwagen entstand 1991. Seit 1999 bietet der Hersteller die Endlosdrehung im Teleskoplader. Wie bei den Panoramics werden Merlos Rotoren im Laufe dieses Jahres alle modular produziert. Dabei entstehen neue Modelle, welche die Möglichkeiten der Vorgänger aufnehmen und um im Einsatz nützliche Faktoren erweitern. Die neue Serie umfasst zwei Baureihen: <20 m und >20 m Hubhöhe.
Alle neuen Rotoren bekommen die modulare Premium-Komfortkabine. Die meisten Modelle der großen Gruppe sind mit einer um 20° nach hinten kippbaren Variante verfügbar. Auf der bauma können Besucher in Merlos Kabinen-Simulator das neue Kabinen-Design und die Möglichkeiten bei Arbeitseinsätzen persönlich testen.
Alle Rotoren erhalten zudem neue Joysticks. Statt Totmannschalter werden die Funktionen nun über eine Berührungs-Sensorik freigeschaltet. Standard wird der kapazitive 5x1-Joystick. Er greift die Ergonomie einer PC-Maus auf und befindet sich in der Armlehne. Abhängig vom Modell ist seine Arbeitsweise vollelektronisch oder elektro-proportional und mechanisch. Optional gibt es einen neuen vertikalen, kapazitiven Joystick.
Wie gewohnt liefert Merlo Deutschland seine Rotoren serienmäßig mit der Funk- und Arbeitsbühnenvorbereitung aus. Neu ist ein Stauraum hinter dem Fahrersitz für die mögliche Funkfernsteuerung. Praktisch im Einsatz gestattet der Hersteller nun das Verfahren der Maschinen auf der Baustelle auch bei nicht komplett eingezogenen Abstützungen.
Merlos neue Rotoren erhalten außerdem das ASCS, d. h. das Adaptive-Stability-Control-System. Mit ihm werden die Geschwindigkeit der Bewegungen, der Arbeitsbereich des Teleskoparms und andere Informationen per Display angezeigt. Eine Vielzahl an Berechnungen laufen in Echtzeit im Hintergrund. Die Funktion nutzt dem Bediener in dem Moment, da er die Last aufnimmt und der Bildschirm ihm exakt anzeigt, welche Bewegungen er in seiner aktuellen Situation mit der Maschine ausführen kann.
Quelle: Merlo Deutschland GmbH