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Namibia und Thüringen bauen an einer Exzellenz-Zone für die Bauwirtschaft in Afrika

Botschafter Andreas Guibeb gründet gemeinsam mit Partnern aus Thüringen eine Arbeitsgruppe für ein deutsch-namibisches Kapazitätsaufbauprojekt

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Der Botschafter der Republik Namibia Andreas B.D. Guibeb hat, gemeinsam mit Partnern und Freunden Namibias aus Thüringen, eine Arbeitsgruppe gegründet, die sich für den Aufbau einer modernen Bauwirtschaft in Namibia engagiert. Die Arbeitsgruppe wurde bei einer gemeinsamen Tagung von Vertretern des Landes Thüringen, der Bauwirtschaft und interessierter Unternehmen auf Schloss Ettersburg bei Weimar ins Leben gerufen. Die Leitung der Arbeitsgruppe hat Prof. Dr. Andreas Freytag vom Lehrstuhl für Wirtschaftspolitik der Friedrich-Schiller-Universität Jena übernommen.

In Namibia soll ein afrikanisches Exzellenz-Zentrum im Baubereich entstehen

Botschafter Andreas Guibeb, stellte den Projektpartnern das Projekt eine privat-öffentlichen Zusammenarbeit (POZ) Thüringen-Namibia in einer Sonderwirtschaftszone in Okahandja (Otjozondjupa Region) in der Mitte Namibias vor. Schwerpunkt des Projekts soll das Baugewerbe sein. Geplant ist, dort auf bewährte deutsche und internationale Best Practices, Technologie und deren entsprechendes Know-how zurückzugreifen.

In Rahmen seine Armutsbekämfungskampagne möchte Namibia, innerhalb der nächsten fünf Jahre auch 20.000 von insgesamt 200.000 günstigen Wohnhäusern bauen. Dabei soll vor Ort einfache, günstige Bauweisen eingesetzt werden, die in Deutschland entwickelt wurde.

Dabei sollen Ausbildungsmöglichkeiten für Namibier und Afrikaner aus Nachbarländern entstehen und Unternehmensgründungen im Baubereich erleichtert werden. Botschafter Guibeb bekundete das große Interesse Namibias, die berufliche Fachkompetenz junger Menschen in Namibia auszubilden, bevorzugt nach dem deutschen dualen Ausbildungsmodell.

Der erste konkrete Schritt ist eine Rahmenstudie Bauwirtschaft eine sogenannte scoping study, die wichtig ist, um den Finanzrahmen des Projektes zu bestimmen. Das Autorenteam der Studie wird von Prof. Dr. Andreas Freytag vom Lehrstuhl für Wirtschaftspolitik der Friedrich-Schiller-Universität Jena geleitet. Er wird dabei von der gesamten Arbeitsgruppe unterstützt. Die Kosten für das Namibia Ermächtigungsprojekt (Namibia Legacy Project) sollten aus eigenen privaten und öffentlichen Mitteln der Partner gedeckt werden. Diese sollen durch Fördermitteln in Namibia, sowie von Bund und Ländern in Deutschland ergänzt werden.

Zentrales Bildungs- und Kompetenzzentrum in der Sonderwirtschaftszone

Das Bildungswerk Bau Hessen-Thüringen (BiW) hat den Aufbau eines Kompetenzzentrums Bauwirtschaft Namibia (KBN) angeboten. Die Einrichtung von Bildungszentren für Bauwirtschaft und Handwerk wäre ein erster Schritt, um Arbeitslosigkeit zu vermeiden.

Dieses soll in der Harambee Wohlstandssonderwirtschaftszone entstehen. Auch ein Technologie- und Gewerbepark für Dauerausstellungen von deutschen und internationalen Firmen im Baubereich und Lagerhallen könnten dort entstehen, ebenso ein Konferenz- und Seminarzentrum, das sich am Bildungswerk Bau in Erfurt und dem Tagungszentrum Schloss Ettersburg orientiert.

Ein solches Afrika-Bau-Exzellenz-Zentrum könnte Anlauf- und Begegnungsstätte für nationale, regionale und internationale Partner sein. Ebenso wäre es ein Ideen- und Projektratgeber für neue Partnerschaften. In einem entsprechenden Gebäude könnten unter einem Dach Beratungen, Schulungen, Forschung & Entwicklung, Tagungen, Events und Messen stattfinden.

Baufachhochschule in Namibia?

Professor Andrea Osburg von der Fakultät Bauingenieurswesen der Bauhaus Universität Weimar will neben einem Engagement ihrer Hochschule im Rahmen des Projekts auch die Zusammenarbeit mit einer passenden Fachhochschule prüfen. Am Ende könnte die Entwicklung einer entsprechenden Fachhochschule Bau in Namibia als ein langfristiges Ziel des Gesamtprojektes mit aufgenommen werden.