30. August 2018, 12:30
Oliwer Dahms, Platformers’ Days spricht im Interview mit LECTURA Press unter anderem über die 18. Platformers’ Days 2018 in Hohenroda und die Vorteile von kleineren nationalen Messen
Die Platformers’ Days finden in diesem Jahr bereits zum 18. Mal statt. Was zeichnen die Platformers’ Days Ihrer Meinung nach aus und wodurch heben sie sich von anderen Messen ab?
Zuallererst möchte ich sagen, dass ich die Platformers’ Days nicht als typische Messe, sondern vielmehr als eine Art Begegnungspunkt für jeden sehe, der sich für mobile Hebe- und Höhenzugangstechnik interessiert. Unsere ca. 2.500 Besucher genießen zu den Platformers’ Days spannende Maschinen, professionelle Gespräche und wenig Ablenkung. Im Prinzip sind wir eine Fachausstellung, die in 2-3 Branchen ihre Nische gefunden hat. Wie bieten allen Ausstellern in Hohenroda die Möglichkeit, auf einer schönen und überschaubaren Fläche ihre Maschinen und Dienste zu präsentieren. Der Platz ist begrenzt, jeder Stand beliebt und auch in diesem Jahr bekommen wir mehr Anfragen als wir Ausstellungsfläche anbieten können. Wir sehen den begrenzten Platz jedoch als absoluten Vorteil, schließlich zeichnen sich die Platformers’ Days durch ihre besondere, sehr kundennahe Atmosphäre aus. Unsere Besucher sind ernsthaft interessierte Fachbesucher, sodass jedem die Möglichkeit freisteht, in einen intensiven Dialog mit den Ausstellern zu treten. Das bietet einen erheblichen Mehrwert für den Besucher und Aussteller, da die Wege kürzer und die Gespräche intensiver sind. Auch in diesem Jahr sind wir zum 18. Mal eine typische Fachausstellung.
Smart Logistik, Digitalisierung etc. - Werden diese Themen auf den Platformers’ Days aufgegriffen?
Smart Logistic und Smart Logistik Systeme sind natürlich auf den größeren Ausstellungen sehr kontrovers diskutierte Themen. Man hört überall Begriffe, wie Smart Factory, Augmented Reality und selbststeuernde Materialflüsse. Natürlich kommen auch unsere Besucher nicht um das Thema Digitalisierung herum und entsprechende Komponenten werden schon lange in verschiedensten Maschinen integriert und umgesetzt. In Hohenroda steht für uns jedoch weiterhin der Mensch als Bediener eines Staplers, Krans oder aber einer Arbeitsbühne im Vordergrund - Die Mensch-Maschine-Interaktion eben. Wir konstruieren nicht unser gesamtes Messekonzept um Logistik 4.0 oder Industrie 4.0 herum. Dafür fehlt uns zum einen der Platz und zum anderen würde das weit über unsere Vision einer spezialisierten Fachausstellung hinausschießen. Es ist ein ganzheitliches Konzept, das wir unseren Besuchern bieten möchten. Sie können nicht nur die Maschine direkt vom Hersteller kaufen, sondern sich zusätzlich über Finanzierungsmöglichkeiten beim Finanzierer und den passenden Versicherungen beim Versicherer informieren. So bieten wir auf den Platformers’ Days letztendlich eine Fläche an, auf der alle Angebote gebündelt zur Verfügung stehen.
Denken Sie, dass in Zukunft kleinere Fachmessen, wie die Platformers’ Days, relevanter werden als große internationale Messen?
Beide Formen haben Ihre Zielgruppe. Kleine nationale Messen werden weiterhin erfolgreich Nischen besetzen, etwas, was die ganz großen Messen schon allein wegen der Größe nicht können. Beide Formen werden auch weiterhin bestehen und wachsen. Schwieriger wird es hingegen für mittelgroße Messen, die die nächste Stufe erklimmen müssen. Wenn sie das nicht schaffen, werden Sie zwangsläufig von oben oder unter verdrängt und verschwinden. Ich denke, dass dieser Prozess der Entwicklung von länder- und zielgruppenspezifischen Messekonzepten bereits vor ca. 10 Jahren angestoßen wurde. Nehmen wir beispielsweise die NUFAM oder Recycling Aktiv. Bei beiden handelt es sich um nationale Messen, mit einer durchschnittlichen Besucherzahl zwischen 10.000 und 20.000 Besuchern. Beide Messen sind länderspezifische, stark spezialisierte Fachmessen. Manchmal ist eine Internationalisierung förderlich, in der Realität gestaltet sie sich jedoch häufig schwierig und selten wird sie gut umgesetzt. Es müssen spezielle Agenden entwickelt werden, die sich auf diese Internationalität berufen und es werden spezielle Programme ausgearbeitet, um die Attraktivität der Messe bei internationalen Besuchern zu fördern. All das sind meiner Meinung nach auch Faktoren, die einem sinnvollen Messekonzept extrem gefährlich werden können. Wir haben uns mit den Platformers’ Days bewusst gegen ein internationales Programm entschieden. Zum einen begründen wir unsere Entscheidung mit dem fehlenden Platz, zum anderen aber damit, dass wir über die Jahre ein schlüssiges Messekonzept entwickelt haben, das sich nun mal auf den deutschsprachigen Raum beschränkt. Unseren Besuchern, aber auch den Teilnehmern einiger anderer kleinen Messen und Fachausstellungen, scheint diese Herangehensweise zu gefallen.
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Quelle: LECTURA Verlag GmbH