14. April 2015, 00:00
Die internationale Vermarktung von Umwelt-Produktdeklarationen (EPDs- Environmental Product Declarations) ist für Unternehmen und Verbände von immer stärker werdendem Interesse, welche das IBU (Institut Bauen und Umwelt e.V.) für seine Mitglieder gerne unterstützt.
Um eine Veröffentlichung der EPDs auch auf dem spanischen Markt zu ermöglichen, hat das IBU in den vergangenen Monaten intensive Gespräche und Abstimmungen mit dem spanischen Programmhalter AENOR geführt, um eine gegenseitige Anerkennung von EPDs beider Programme zu erreichen. Dieser Schritt ist nun mit der Unterzeichnung des offiziellen Dokuments zur gegenseitigen Anerkennung durch IBU-Geschäftsführer Dr. Burkhart Lehmann und Avelino Brito, CEO von AENOR, erfolgreich vollzogen. Die Vereinbarung ist der abschließende Schritt, nachdem zwischen AENOR und IBU 2013 eine entsprechende Absichtserklärung in Madrid unterzeichnet wurde. Damit ist es IBU-Mitgliedern fortan möglich, ihre beim IBU nach der EN 15804 verifizierten und veröffentlichten EPDs auch bei AENOR im EPD-Programm Global EPD veröffentlichen zu lassen. Dazu muss die EPD in englischer Sprache vorliegen.
Ziel dieser Vereinbarung ist es, den Unternehmen Exporte und internationalen Marktaktivitäten zu erleichtern. Darüber hinaus stärken EPDs, die durch die gegenseitige Anerkennung in anderen Ländern veröffentlicht werden, die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen, da sie wichtige, von einem unabhängigen Dritten geprüfte Informationen zur Umweltverträglichkeit von Produkten enthält und damit Transparenz und Glaubwürdigkeit schafft. Durch die gegenseitige Anerkennung entsteht den Unternehmen als wesentlicher Vorteil eine immense Kosten- und Zeitreduktion, da sie Zugang zu anderen europäischen Märkten zu erhalten, ohne die EPD erneut berechnen und prüfen lassen zu müssen.
Die Vereinbarung mit AENOR ist die fünfte gegenseitige Anerkennung des IBU mit anderen Programmhaltern für EPDs; weitere bestehen bereits mit dem schwedischen Programmhalter The International EPD System, UL Environment aus Nordamerika sowie EPD Danmark (Dänemark) und EPD Norge aus Norwegen. Damit ebnet das IBU auf bilateraler Ebene den Weg für die Ziele der ECO Platform, dem Zusammenschluss europäischer Programmhalter, die eine europaweite Vereinheitlichung und Anerkennung von EPDs anstrebt.
EPDs werden von Herstellern erstellt, von unabhängigen Experten geprüft und vom IBU veröffentlicht. Die umfassenden und zugleich detaillierten Informationen bilden einen wichtigen Eckpfeiler in den Gebäudezertifizierungssystemen vom DGNB, BNB, BREEAM und LEED. In einer EPD werden die wissenschaftlich ermittelten Werte aus der Ökobilanz eines Produkts nach einem einheitlichen Schema zusammengefasst auf der normativen Grundlage der ISO 14025 und der EN 15804 und dokumentiert.
Quelle: Institut Bauen und Umwelt e.V.