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Positives Zwischenfazit

Linde Material Handling zieht erstes Zwischenfazit des Brennstoffzellenprojektes bei der BMW Group in Leipzig.

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Knapp ein Jahr nach der offiziellen Übergabe von vier Routenzugschleppern und fünf Gabelstaplern mit Brennstoffzellen-Hybridantrieb an das Werk der BMW Group in Leipzig zog Linde Material Handling (MH) Anfang November eine erste Zwischenbilanz des Projektes. Aufgrund der in den letzten Monaten gemachten Erfahrungen sind bereits wirksame technische Anpassungen vorgenommen worden, in deren Folge die Zuverlässigkeit der Geräte weiter gestiegen ist. Diesen Trend bestätigen die fortlaufenden Auswertungen des Lehrstuhls für Fördertechnik Materialfluss Logistik (Lehrstuhl fml) der Technischen Universität München (TUM), der das Projekt wissenschaftlich begleitet.

„Die bei der Teileversorgung im BMW i Karosseriebau des Werkes Leipzig zum Einsatz kommenden Linde-Flurförderzeuge mit Brennstoffzellen-Hybridantrieb übernehmen die gleichen Transportaufgaben wie ihre Pendants mit Blei-Säure-Akku in anderen Werksteilen“, sagte Hannes Schöbel, Produktmanager Innovative Antriebe bei Linde MH. „Dabei ist es unser erklärtes Ziel, mit den aus dem Projekt gewonnenen Erkenntnissen die Fahrzeuge weiter zu optimieren und die Technologie für den Einsatz in Flurförderzeugen weiterzuentwickeln.“

„Die in Leipzig eingesetzten Stapler Linde E25 HL und Linde E35 HL mit 2,5 und 3,5 Tonnen Tragfähigkeit verfügen über ein neu entwickeltes Brennstoffzellensystem mit 80 Volt Spannung. Seit dem Projektstart haben wir bei den Gabelstaplern sukzessive Optimierungen am Fahrzeug vorgenommen“, berichtete Mark Hanke, Abteilungsleiter Konstruktion Flurförderzeuge Linde MH. Dazu zählten beispielsweise Updates der brennstoffzelleninternen Software. „Die Informationen aus dem täglichen Einsatz der Geräte bei BMW in Leipzig sind für uns sehr wertvoll und ergänzen eigene Testläufe auf unserem Versuchsgelände“, sagte Hanke weiter. Wie sich diese Optimierungen auswirken, dokumentiert der Lehrstuhl fml der TUM. „Wir werten u. a. kontinuierlich die einzelnen Ereignismeldungen und Serviceberichte aus und ermitteln auf diese Weise in Verbindung mit dem Wartungsaufwand die technische Verfügbarkeit der Geräte. Zusammen mit der zeitlichen Bewertung der Handhabungsschritte während der Wasserstoffbetankung ergibt sich daraus die ‚Einsatzverfügbarkeit’ der Flurförderzeuge“, schilderte Robert Micheli, wissenschaftlicher Mitarbeiter von Prof. Willibald A. Günthner am Lehrstuhl fml der TUM. „Anhand der im Projekt gewonnenen Erfahrungen haben wir am Lehrstuhl fml zusammen mit den Projektpartnern zudem Leitlinien für den Einsatz von wasserstoffbetriebenen Flurförderzeugen entwickelt, um zukünftigen Anwendern die Anschaffung und den Betrieb inklusive der dafür notwendigen Infrastruktur und Genehmigungen zu erleichtern.“

Ferner hat das Projekt in Leipzig eine große Resonanz bei weiteren Interessenten hervorgerufen. „Viele Kunden fragen bei uns an und möchten sich die Anwendung im BMW-Werk Leipzig anschauen“, berichtete Hannes Schöbel. „Demnächst liefern wir drei weitere brennstoffzellenbetriebene Flurförderzeuge an Kunden aus der Automobil- und Logistikbranche.“

Die BMW Group, Linde Material Handling und der Lehrstuhl fml der Technischen Universität München erhielten im Sommer 2013 den Förderbescheid des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur für den Aufbau einer Flotte wasserstoffbetriebener Gabelstapler und Routenzugschlepper. Die Förderung des bis April 2016 laufenden Forschungsprojekts erfolgt im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP) und beläuft sich auf eine Summe von 2,9 Millionen Euro. Ziel des Projekts ist es, den umweltfreundlichen und effizienten Wasserstoffantrieb für Flurförderzeuge unter realen Produktionsbedingungen zu erproben und zur Serienreife weiterzuentwickeln. Der Fokus des NIP liegt neben groß angelegten Demonstrationsprojekten auch auf Projekten aus dem Bereich Forschung und Entwicklung. Koordiniert wird das Programm von der NOW GmbH Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie.

Quelle: © Construcciones Metálicas Comansa S.A