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Rettenmeier & Fliegl: Wenn Kompetenzen sich ergänzen

TCO – diese drei Buchstaben beeinflussen maßgeblich die Kaufentscheidung für einen neuen Auflieger. Wenn sich pro Fahrt 11 m3 mehr Ladegut transportieren lassen, fällt die Entscheidung leicht. Der neue Schubbodenauflieger SDS 390 X-tra Long von Fliegl bietet satte 101 m3 Ladevolumen. Gegenüber den herkömmlichen 90 m3 Schubbodenaufliegern bedeutet das ein Plus von rund zwölf Prozent. Das zahlt sich ab der ersten Fahrt aus.  

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Fliegl Schubböden sind vielseitig einsetzbar und echte Allrounder für Ernte-, Transport und Entsorgungsfahrten. Somit finden sie ihre Einsätze auch im Gewerbe der Holzverarbeitung. Anfallende Transporte im Segment der Restholzverarbeitung bewerkstelligt die Rettenmeier Holding mit ihren Fliegl Schubboden X-tra Long, die mit jeweils 101 m³ und 15,25m Gesamtlänge (14,70m Innenlänge) der Fahrzeugkategorie Lang LKW Typ 1 zugeordnet werden.  

Die Vorteile des extralangen Aufliegers hat die Rettenmeier Holding AG erkannt. Das holzverarbeitende Unternehmen aus dem bayrischen Wilburgstetten hat Anfang des Jahres zunächst zwei großvolumige Schubbodenauflieger gekauft. „Die Kombination aus großem Volumen und relativ geringem Eigengewicht hat uns überzeugt“, berichtet Einkaufsleiter Jochen Egner. Er ist zuständig für den Vertrieb der Sägenebenprodukte wie Sägemehl oder Hackschnitzel, und davon fallen bei Rettenmeier täglich Dutzende Tonnen an. Durchschnittlich zweimal pro Tag sind die Lkw vom Werk zum Kunden unterwegs, auf der Rückfahrt laden sie Brennstoff für die produktionseigenen Kraftwerke. Dank 11 m3 mehr Ladevolumen spart Rettenmeier pro Woche eine Fahrt ein – pro Fahrzeug.  

Den beiden im Januar ausgelieferten Aufliegern folgten im April zwei weitere, die nächsten beiden rollen im Juli nach Wilburgstetten. „Wir bauen nach und nach unseren eigenen Fuhrpark auf, damit wir vom Marktgeschehen unabhängig sind“, sagt Egner. 30 Fahrzeuge sind bei Rettenmeier in Betrieb, den sechs extralangen Schubbodenaufliegern von Fliegl könnten weitere folgen. Denn mehr Volumen bedeutet weniger Fahrten und eine schnellere Amortisation – nach nur einem Jahr hat Rettenmeier den etwa zehnprozentigen Aufpreis wieder drin.  

Danach geht das Sparen weiter, denn Langlebigkeit und Ausfallsicherheit haben bei Fliegl seit jeher Priorität. Die Verriegelung aus Edelstahl sorgt ein Trailerleben lang für leichtes Öffnen und Schließen der Türen. Für alle beweglichen Teile am Auflieger dient temperaturbeständige Kupferpaste als Schmiermittel, kein herkömmliches Fett. Eine abrieb- und verschleißfeste Hardox-Platte schützt den Bereich um den Königszapfen. Zudem erleichtern clevere Details die tägliche Arbeit: Ein Druckluftanschluss für Zubehör am Heck, Aufnahmehülsen für einen Korntrichter oder der Seitenanfahrschutz, der mit einem federbelasteten Hebel arretiert wird, ganz ohne Splinte, die verloren gehen können. Anstelle des Palettenkastens befinden sich unter der Ladefläche Schaufel, Besen sowie die obligatorische Leiter.  

Der beidseitige Aufstieg am Code-XL-zertifizierten Aufbau macht den Auflieger maximal flexibel, auch bei Verwendung unterschiedlicher Zugmaschinen, die den Aufstieg auf verschiedenen Seiten haben. Wie jeder Schubbodenauflieger von Fliegl bietet auch der SDS 390 X-tra Long ab Werk eine dichtgeschweißte Wanne, die ein Durchsickern flüssiger Ladung verhindert. Eine Ablaufrinne am Heckboden gehört ebenso zur Serienausstattung wie die Regenablaufleiste am Heck, die verhindert, dass Regenwasser hinter der Tür in den Laderaum läuft.  

Das wichtigste Bauteil – der Schubboden – verschleißt durch tägliches Abschütten der Ladung. Fliegl verwendet eine äußerst abriebfeste Aluminium-Legierung für die 8 mm starken Bodenprofile. Für besonders abrasive Stoffe ist der Boden optional auch in 10 mm Stärke erhältlich. Der Clou: Verschraubt sind die Alu-Profile mittig im Trailer; ist nach einigen Jahren der untere Teil stärker abgenutzt als der obere, lassen sich die Profile einfach um 180 Grad drehen – und so noch einige Jahre weiter nutzen. Das Schubbodensystem stammt vom renommierten Hersteller Cargo Floor, die Verrohrung des Hydraulikanschlusses kann wahlweise an der Front oder unter dem Trailer erfolgen.  

Rettenmeier konfigurierte die Rückleuchten mit normalen Glühlampen und folgt damit einem Trend: „Selbst große Vermietunternehmen rücken wieder von LED-Leuchten ab, weil die Haltbarkeit doch nicht so gut ist, wie gedacht. Eine defekte Glühlampe tauscht man einfach selbst aus, bei einem LED-Rücklicht geht das nicht“, erklärt Helmut Fliegl.   

Für möglichst niedrige Folgekosten sorgen weitere Details: Die Radkästen bestehen nicht aus Kunststoff, sondern aus Aluminium. Im Falle eines Reifenplatzers schützen sie den darüber liegenden Schubboden vor Beschädigungen. Auch der Lampenträger lässt sich nach einem Anfahrschaden dank Schraub- und Steckverbindungen leicht selbst austauschen, ein teurer Werkstattbesuch ist nicht nötig. Langes Warten auf Ersatzteile ebenfalls nicht:  Die rechte Tür passt auch links, und für alle Fliegl-Trailer gibt es nur drei verschiedene Rungen – das sorgt für eine schnelle und sichere Ersatzteilversorgung.  

Die Trailer rollen mit SAF-Intradisc-Achsen; Fliegl setzt bei diesem Kundenfahrzeug bewusst auf eine Bremse mit geschlossenem Radflansch: So sammeln sich im Zwischenraum keine Sägespäne, die während der Fahrt herunterfallen könnten.  

Mit einem Leergewicht von 7.580 kg gehört der Auflieger trotz seiner Länge von 15 m zu den leichteren seiner Art. Das Leichtbau-Chassis besteht aus 8 mm dickem, gewichtsoptimiertem S700-Stahl; Fliegl gibt zehn Jahre Anti-Rost-Garantie auf den Rahmen. Auch der Zwei-Komponenten-Lack in Kundenfarbe wird dank eines speziellen Sandstrahlverfahrens während der Produktion und durch eine Einbrennlackierung viele Jahre lang gut aussehen.  

Von Marketingversprechen lässt sich Jochen Egner jedoch nicht blenden: „Für jeden neuen Schubbodenauflieger haben wir auch Zugmaschinen angeschafft, jeweils zwei von DAF, Volvo und Mercedes-Benz. Wir wollen selbst prüfen, ob die Fahrzeuge das halten, was die Hersteller versprechen.“ Auch die extralangen Schubbodenauflieger müssen künftig die versprochene Langlebigkeit beweisen. Firmenchef Helmut Fliegl ist von der Qualität seiner Trailer überzeugt. Mehr noch: „In zehn Jahren wird der verlängerte Schubbodenauflieger einen Marktanteil von 70 % haben“, ist sich Fliegl sicher. Und er arbeitet bereits daran, noch zwei oder drei Kubikmeter mehr Volumen zu gewinnen.  

Das Wichtigste auf einen Blick:  

  • 101 m3 Ladevolumen, 12 % mehr als beim herkömmlichen 90 m3 Trailer

  • Je nach Ladung könnte jede zehnte Fahrt eingespart werden

  • Nur 7.580 kg Leergewicht bei 15 m Länge

  • Mehr als 27 t Nutzlast möglich

  • Cargo-Floor-Schubboden aus abriebfester Aluminium-Legierung

  • Bodenprofile 8 oder 10 Millimeter stark 

Quelle: Fliegl Fahrzeugbau GmbH