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Schnell und genau dank LPS-Steuerung

Wenn GPS-Signale für Baumaschinen in Wäldern oder bei Tunnelarbeiten nicht empfangbar sind, dann ist das Local Position System (LPS) die richtige Wahl. Die Firmen Kuhn und Urschitz haben diese Variante erstmals in Österreich bei einer Planierraupe eingesetzt.

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Bei der Koralmbahn zwischen Graz und Klagenfurt handelt es sich um eine eindrucksvolle Baustelle. Das Herzstück bildet der Koralmtunnel, der als Basistunnel die Koralpe durchqueren wird und den Bereich Deutschlandsberg mit dem Lavanttal verbindet. 2025 soll die 130 Kilometer lange Bahn in Betrieb gehen. 32,9 Kilometer davon ist der Koralmtunnel lang. Das Bauunternehmen Strabag erhielt den Zuschlag für das Riesen-Bauprojekt, an dessen Verwirklichung unter anderem auch die „Ing. Bruno Urschitz GmbH“ als Subunternehmen mitwirkt. Die Firma Urschitz aus Finkenstein am Faaker See besteht seit 89 Jahren und ist ein hundertprozentiges Familienunternehmen. Um große ebene Flächen zu schaffen, setzt man für gewöhnlich einen Grader ein. Diesmal fiel die Entscheidung für das 9,5 Kilometer lange Baustellen-Teilstück Aich-Mittern aber auf eine GPS-gesteuerte Planierraupe D61PXi-24 von Komatsu, eingesetzt von der Firma Urschitz.  „Es gab bei Tunnelbereichen und in den Wäldern aber viele Funklöcher, womit wir nur ein schwaches oder gar kein GPS-Signal hatten“, erklärt Bruno Urschitz, Geschäftsführer und Inhaber des Kärntner Unternehmens. Er, sein Fahrer Andreas Gschwandtl, Richard Dlopst, Polier der Strabag und Jürgen Mandl, Produktmanager beim Baumaschinenhändler Kuhn, haben jedoch gemeinsam eine innovative Lösung erarbeitet.

Absteckarbeiten entfallen

„Wir haben die Planierraupe aufgerüstet und um ein Local Position System (LPS) erweitert“, erklärt Jürgen Mandl. Das heißt die Firma Urschitz arbeitet in diesem Fall mit einem Tachymeter. Ein Gerät, mit dem man Horizontalrichtungen, Vertikalwinkel und auch die Schrägstrecke (die schräg gemessene Entfernung) zum Zielpunkt ermitteln kann. „So kann ich rasch und auf plusminus fünf Millimeter genau arbeiten, ohne dass es einen weiteren Mitarbeiter braucht, der die Zielpunkte misst. Herkömmlich Absteckarbeiten entfallen“, erklärt der 24-jährige Andreas Gschwandtl, der trotz seines jungen Alters schon jede Menge Erfahrung als Baumaschinen-Fahrer mitbringt. „Andreas ist ein sehr guter Maschinist, der sehr geschickt mit diesem neuen System umgeht“, erklärt Bruno Urschitz. Die eingesetzte Planierraupe ist übrigens die einzige in Österreich, auf welche eine LPS-Steuerung aufgebaut wurde. „Wir werden dieses System auch bei zukünftigen Baustellen einsetzen“, erklärt Bruno Urschitz.

Digitale Planungsdaten werden umgesetzt

„Andreas Gschwandtl betreibt Raupenfahren in Perfektion. Er spielt in einer ganz eigenen Liga und kann auf den Zentimeter genau arbeiten“, sagt Richard Dlopst, Polier der Strabag. In den letzten Jahrzehnten hat Dlopst viele Großbaustellen begleitet. Eine so gute Einheit zwischen Mann und Maschine, wie bei Gschwandtl und der D61PXi-24 von Komatsu, hat er aber noch nie erlebt. Auch wenn man es kaum glauben mag: Die Raupe schafft in diesem Fall eine bessere und korrektere Planie, als ein Grader. Das erklärt Richard Dlopst so: „Durch die Kettenstege der Planierraupe werden immer wieder Feinteile nach oben gebracht. So wird die Oberfläche viel besser verschliffen.“ Der Fahrer jedenfalls ist mit seiner Ausrüstung auch hoch zufrieden. „Ich komme mit der Planierraupe und der LPS-Steuerung sehr gut zurecht. Es braucht viel Gefühl und ein gutes Auge, weil ich manuell und nicht automatisiert arbeite. Mit dem Tachymeter zu agieren macht mir jedenfalls viel Spaß“, erklärt Andreas Gschwandtl. Der große Vorteil einer 3D-Maschinensteuerung besteht in der direkten Umsetzung digitaler Planungsdaten auf der Baustelle. Die angesprochene D61PXi-24 kann wahlweise mit GPS-Empfänger oder mit dem Tachymeter das Arbeitsgerät der Maschine exakt positionieren. Die Geländemodellierung erfolgt also präzise nach der Planungsgrundlage. „Der ultraschallbetriebene Topcon Tachymeter GT-1003 ist einer der kleinsten am Markt und kommt Spezialisten für Erdbewegungsarbeiten sehr entgegen“, sagt Jürgen Mandl. Der Firma Kuhn und innovativen Partnern wie der Firma Urschitz liegt viel daran, auf dem neuesten Stand der Technik zu sein und mit innovativen Lösungen zu arbeiten. Denn die Baustelle der Zukunft hat längst begonnen.

 

Quelle: KUHN Baumaschinen GmbH