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Sechs Potain-Krane wirken an deutschem Infrastrukturprojekt mit

Manitowoc, ein globaler Kranhersteller, hat dem deutschen Baugiganten Max Bögl sechs Potain-Krane geliefert. Bögl wurde mit dem Bau einer neuen Brücke für die Autobahn A3 in der Nähe von Limburg beauftragt. Die Krane, die in einer Höhe von mehr als 70 m über dem Lahntal im Einsatz sind, thronen über einer atemberaubenden Landschaft.

Die an diesem Projekt arbeitenden Krane wurden von einer Tochtergesellschaft von Max Bögl geliefert, der Firma Max Bögl Transport und Geräte GmbH & Co. KG. Drei Potain-Topless-Krane MDT 222 mit Hakenhöhen bis 76,2 m und einem Radius von bis zu 60 m wurden für den Bau dieser Brücke abgestellt. Zwei von ihnen sind fahrbar und einer ist stationär aufgebaut. Vor Ort sind auch ein stationärer Potain MD 150 mit einer Hakenhöhe von 29,8 m und einem Radius von 55 m und ein Potain MD 235 J12 mit einer Hakenhöhe von 35,4 m und einem Radius von 55 m im Einsatz. Schließlich wurde ein Potain-Topless-Kran vom Typ MDT 268A J12 mit einer Hakenhöhe von 63,1 m und einem Radius von 60 m ebenfalls verfahrbar in Arbeitsstellung gebracht. Dieser Kran wurde für die Dauer von 15 Monaten von der Manitowoc-Flotte gemietet.

Enorme Reparatur- und Instandhaltungskosten machten den Bau der neuen Lahntalbrücke erforderlich, wozu auch eine neue Streckenführung der Autobahn gehört. Die neue Brückenkonstruktion sieht auch den Bau einer Lärmschutzwand vor. Das Fundament der neuen Brücke ist eine klassische Bohrpfahlgründung. Der Pfeilerkopf wird allerdings betoniert; dazu werden zwei Hilfspfeiler benötigt. Diese werden nach Fertigstellung des Pfeilerkopfs mit einer Gleitschalung neben den zukünftigen Tragpfeilern hochgezogen; auf ihnen werden zwei Traggerüste aufgebaut.

Die neue Fahrstrecke wird schrittweise in beide Richtungen verlegt. Im Wochentakt werden im Freivorbauverfahren 5 m lange Fahrbahnstücke gebaut. Sobald die Fahrbahn in Richtung Köln fertig gestellt ist, werden die Potain-Krane und Hilfspfeiler quer verschoben, um beim Bau des zweiten Brückenüberbaus die gleiche Ausgabe auszuführen.

Für das Verlegen der nach Frankfurt führenden Abschnitte werden die Krane auf einem Schienensystem verschoben. Die Hilfspfeiler mit einem Gewicht von fast 500 t auf Stahl-Verschubbahnen und Gleitlagern nutzen ein hydraulisches Verschubsystem.

„Aufgrund der speziellen Baustellensituation hier vor Ort, mit der stark befahrenen Autobahn und einer Bahnlinie am Südufer, mussten alle Krane mit einer Arbeitsbereichsbegrenzung versehen sein“, so Herbert Wieseckl, Leiter des Fachbereichs Hochbaugerätetechnik bei Max Bögl Transport und Geräte.

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Bei der Auslegung der Krane musste berücksichtigt werden, dass bis zu 8 t schwere Schalungselemente über die Lahn hinweg an den nächsten Kran übergeben werden sollten. Aus dem gleichen Grund mussten die Aufbauhöhen so gewählt werden, dass die Krane problemlos überschwenken können.

Zur Erlangung der frei stehenden Hakenhöhen und der entsprechenden Tragkräfte war der Einsatz des Unterwagens V63A, einer verstärkten Version des V60, erforderlich. Der V63A ist bis zum ersten Turmschuss höher als der V60 und kann daher 180 t statt 132 t Ballast aufnehmen.

„Bei derartigen Hakenhöhen ist natürlich die Umschlagleistung von enormer Bedeutung“, so Manfred May, Bauleiter in Limburg. „Aus diesem Grunde wurden die Krane mit dem leistungsstarken 75 LVF-Hubwerk ausgestattet. Außerdem verfügen alle Krane über ein Höhenrettungssystem. Zur Gewährleistung der Sicherheit wurde jeder Kranführer an diesem System ausgebildet. Da Betonpumpen nur bis zu einer bestimmten Bauhöhe einsetzbar sind, mussten einige Betonierarbeiten mit Kranen ausgeführt werden. Mit den Potain-Kranen konnten wir bis zu 18 m³ pro Stunde betonieren. Das ist eine reife Leistung.“

Um die Zuverlässigkeit der Potain-Krane noch zu steigern, bietet der Hersteller mit Manitowoc Crane Star ein Ferndiagnose-Tool, mit dem Fehlermeldungen online ausgelesen werden können, sodass der Kranführer Störungen schon im Vorfeld beheben kann.

„Ein auf dieser Baustelle weiterer wichtiger Aspekt ist die Hitze, denn die Behörden untersagen Arbeiten bei über 38 Grad“, erläutert May. Damit sieht sich Potain in seiner Entscheidung bestätigt, alle Krane serienmäßig mit einer Klimaanlage auszustatten.

Die alte Lahntalbrücke wurde 1964 erbaut und ist laut Bundesanstalt für Straßenwesen ca. 400 m lang und knapp 60 m hoch. Sie wird täglich von über 100 000 Fahrzeugen befahren und ist damit eine der Brücken mit dem höchsten Verkehrsaufkommen in Deutschland. Die alte Lahnbrücke ist nicht mehr zu retten und wird nach Fertigstellung der neuen Brücke abgerissen.

Quelle: THE MANITOWOC COMPANY, INC.