11. September 2020, 13:58
Bayer Pharmaceuticals, BSH Haushaltsgeräte, Electrolux Hausgeräte und Takeda Pharmaceutical gehen in die Finalrunde des Supply Chain Management Awards 2020. Um den Smart Solution Award 2020 kämpfen in der letzten Runde Heureka Business Solutions, Robominds, Schubert Additive Solutions und Waku Robotics. Die Preisverleihung erfolgt am 11. November 2020 in Frankfurt am Main im Rahmen des 8. Internationalen Supply-Chain-Gipfels EXCHAiNGE (10. bis 11. November).
Vier Unternehmen haben die erste Hürde für den Supply Chain Management Award überstanden: Bayer Pharmaceuticals, BSH Haushaltsgeräte, Electrolux Hausgeräte und Takeda Pharmaceutical stellen sich im Rahmen des SupplyChain-Gipfels EXCHAiNGE der am 10. November vor Ort tagenden Jury und den Teilnehmern. Vier weitere Firmen gehen ins Rennen um den Smart Solution Award 2020: Heureka Business Solutions gemeinsam mit Kaut Bullinger sowie Robominds mit Daimler Trucks, Schubert Additive Solutions und Waku Robotics. Auch die Veranstaltungsteilnehmer dürfen am 10. November live voten. Die feierliche Preisverleihung der Supply Chain Awards findet am 11. November im Rahmen der EXCHAiNGE Award Night statt.
„Die eingereichten Konzepte belegen, dass Supply-Chain-Fähigkeiten als erfolgskritisch für Wertschöpfung und Unternehmenserfolg angesehen werden“, sagt Harald Geimer, Partner bei PwC Management Consulting. „Wer für das Preisfinale nominiert wurde, hat bereits einen großen Erfolg und Imagegewinn erzielt“, ergänzt Dr. Petra Seebauer, Geschäftsführerin der EUROEXPO Messe- und Kongress-GmbH sowie EXCHAiNGE-Initiatorin.
Zu den Awards
Der Supply Chain Management Award wird zum 15. Mal von PwC Strategy& und dem Fachmagazin LOGISTIK HEUTE aus dem Münchner HUSS-VERLAG vergeben. Diese Auszeichnung würdigt herausragende SCM-Konzepte, die entwickelt, umgesetzt und für andere Unternehmen wegweisend sind. Ziel ist es, die Lieferkette zu optimieren, Kosten zu reduzieren, Transparenz zu erhöhen oder die Zusammenarbeit einzelner Teams zu verbessern. Amtierender Preisträger 2019 ist der Automobilzulieferer Continental. Zum dritten Mal wird der Smart Solution Award für besonders innovative Konzepte vergeben, die sich noch in einem frühen Stadium der Umsetzung befinden. Mit diesem Preis werden Lösungen prämiert, die das Potenzial haben, traditionelle Wertschöpfungsketten in Zukunft grundlegend zu verändern. Amtierender Preisträger 2019 ist das Münchner Start-up parcelLab.
Schirmherr beider Awards ist Steffen Bilger, MdB und Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur.
Bayer Pharmaceuticals: Die Verkürzung des komplexen und zeitintensiven Planungsprozesses bei gleichzeitiger Output-Maximierung ist Kern dieser Bewerbung. Schlüssel zum Erfolg ist der Aufbau eines integrierten automatisierten Planungsprozesses mit Unterstützung von KI-Technologie. Das Projekt wurde an einem der wichtigen Herstell-Standorte in Garbagnate (Italien) umgesetzt. Ergebnisse nach den achtwöchigen Szenarioläufen: Steigerung des Outputs um vier Prozent, Reduzierung des Planungsaufwands um 15 Prozent, Erhöhung der Plantreue um acht Prozent. Bayer Pharmaceuticals ist in verschiedenen therapeutischen Bereichen wie Kardiologie, Onkologie und Hämatologie aktiv. 2019 erwirtschaftete das Unternehmen als eine von drei Divisionen der Bayer AG einen Umsatz von 17,96 Milliarden Euro und beschäftigte weltweit rund 38.500 Mitarbeiter.
BSH Hausgeräte: „Nobody is perfect, but a network can be!“ – so lautet das Bewerbungsmotto der BSH Hausgeräte GmbH. Beschrieben wird die mehrdimensionale Neugestaltung von Netzwerkstrukturen („SCM³“). Der BSH Customer Service hat einen Paradigmenwechsel von einer zentralisierten Supply Chain hin zur Verantwortungs- und Kompetenzvergabe in das globale Unternehmensnetzwerk vollzogen. Die Evolution zur digitalen Crowd-Lösung zieht sich durch das Liefer- und Datennetzwerk. Das übergeordnete Innovationsnetzwerk fördert die ständige Weiterentwicklung aller Netzwerke durch eine global etablierte und geförderte Community. Die BSH Hausgeräte GmbH ist ein weltweit führendes Unternehmen der Hausgerätebranche und seit 2015 Teil der Bosch-Gruppe. Die Ersatzteillogistik besteht aus sechs Zentralund 22 Regionallagern mit rund 300.000 Ersatzteilen.
Electrolux Haugeräte: Im Fokus der Bewerbung steht die Transformation der Supply Chain zur verstärkten Kundenorientierung. Beschrieben werden Optimierungen in sieben Bereichen für besseren Service, mehr Flexibilität und Transparenz entlang der gesamten Lieferkette, und das bei gleichzeitiger Kontrolle der Bestände. Die Lösungen reichen von der Etablierung einer agilen Supply-Chain-Organisation (inklusive Control Tower) und einer intensivierten Zusammenarbeit mit dem R&D-Bereich über die Nutzung digitaler Tools in der Produktion bis hin zur verstärkten Integration von Lieferanten in den Produktionsprozess. Exzellenz in Markteinführungen, Bestandsmanagement und differenzierte Strategien je Absatzkanal sind weitere Erfolgsfaktoren der kundenorientierten Supply Chain. Die Electrolux Haugeräte GmbH zählt zu den weltweit führenden Hausgeräteherstellern (Kernmarken AEG, Electrolux, Zanussi) und betreibt in Europa 15 Produktionsstätten sowie 41 Lager mit 12.000 Mitarbeitern in Produktion und Supply Chain.
Takeda Pharmaceutical: Die Bewerbung konzentriert sich auf eine cloud-basierte ControlTower-Lösung für eine innovative Stammzellentherapie für Morbus Crohn. Ansatz: „one batch to one patient“. Um eine „revolutionäre“ Patientenerfahrung zu schaffen, wurde eine Versorgungskette umgestaltet. Der kollaborative Ansatz für das zeitkritische Herstellungs- und Transportmodel umfasst den sicheren Direktversand an das Krankenhaus ohne Zwischenhändler. Die Lieferzeit an ein koordiniertes Operationsteam wird verkürzt; das temperaturkontrollierte Produkt verfällt innerhalb von nur 72 Stunden. Die dynamische Lösung bietet Echtzeit-Transparenz und End-to-end-Verfolgung. Alle Partner entlang der Lieferkette (Produktion, Logistik, Behandlungszentren, Patienten, Kundenbetreuung) können sich am patientenzentrierten Service beteiligen. Die Takeda Pharmaceutical Company Limited wurde vor über 230 Jahren in Japan gegründet. Das biopharmazeutische Unternehmen verweist auf seine Unternehmenskultur, die auf Takeda-Ismus und „Patient-Trust-Reputation-Business“ basiert. Takeda konzentriert F&E-Anstrengungen auf die Bereiche Onkologie, seltene Krankheiten, Neurowissenschaften und Gastroenterologie. 50.000 Mitarbeiter in rund 80 Ländern erwirtschaften einen Umsatz von etwa 30 Milliarden US-Dollar.
Heureka Business Solutions und Kaut Bullinger: Mit künstlicher Intelligenz das gesamte Lager ohne Leitstand und ohne Disponenten steuern – das ermöglicht die Software „LogistikOptimierungs-System LOS“ von Heureka. Als Nebeneffekt lassen sich die Logistikkosten um rund 30 Proeznt reduzieren. Das 1794 gegründete Traditionshaus Kaut Bullinger GmbH & Co. KG hat die Lösung im Projekt „Apollo 11“ umgesetzt: KI steuert den gesamten Materialfluss von Wareneingang bis Versand. Rund eine Million Simulationen je Minute sorgen für aktuellste Informationen. So werden kürzeste Laufwege, eine optimale Lagerstruktur und ein gleichmäßiger Mitarbeitereinsatz gewährleistet. Der Strombedarf wird umweltfreundlich reduziert und die Ergonomie erhöht. Die Heureka Business Solutions GmbH wurde 2016 gegründet und beschäftigt an drei Standorten rund 40 Mitarbeiter.
Robominds und Daimler Trucks: Das Münchner Start-up bewirbt sich mit seiner mobilen Roboterlösung für Shopfloor-Logistik mit dem Fokus auf „bin picking“. Zusammen mit der Daimler Trucks AG verfolgt Robominds die langfristige Vision eines optimierten Kommissionierbereichs, der zu einem großen Teil autonom von Robotern betrieben wird. Die AI-basierte Softwarelösung „robobrain“ und die modulare Hardwareplattform ermöglichen Variantenunabhängigkeit, Flexibilität und Leichtigkeit in der Systemintegration. Die Robominds GmbH wurde 2016 gegründet.
Schubert Additive Solutions (SAS): Die Bewerbung beschreibt die Fertigung von 3D-Teilen on demand. Das wird laut SAS neben der Bauteilkonstruktion auch die Supply Chain und die Lagerhaltung „revolutionieren“. Elektronische Konstruktionsdaten lassen sich aus einem digitalen Lager in Sekundenschnelle auf der ganzen Welt abrufen und herstellen. Das macht das Spin-off der Gerhard Schubert GmbH Verpackungsmaschinen mittels seiner PartStreaming-Plattform „PartBox“ möglich. Nutzer benötigen lediglich einen handelsüblichen Filament-3D-Drucker und die PartBox. Diese ist über einen LTE-Zugang mit dem digitalen Lager verbunden. Formatteile, Ersatz- und Verschleißteile etc. lassen sich so in jeder gewünschten Losgröße selbst produzieren.
Waku Robotics: Die Etablierung einer ganzheitlichen und unabhängigen Vergleichsplattform für mobile Robotik-Lösungen steht im Mittelpunkt dieser Bewerbung. Der Kunde kann ein auf seinen individuellen Bedarf angepasstes Robotik-Angebot aus über 70 angeschlossenen Herstellern auswählen. Über ein Dashboard lassen sich die unterschiedlichen Kennzahlen der mobilen Roboter überwachen, Fortschritte der Lösung kontinuierlich messen und bei Bedarf Produkt- und Serviceerweiterungen anfragen. Die Waku Robotics GmbH wurde 2019 in Berlin gegründet.
Termin:
8. Internationaler Supply-Chain-Gipfel EXCHAiNGE
Präsenzveranstaltung mit Talkrunden, Award-Pitches und Award Night sowie mit neuen digitalen Features wie Live-Streaming, Matchmaking, Chat-Funktion u.v.m.
10. und 11. November 2020 auf der Hypermotion in Frankfurt am Mainollar.
Quelle: EUROEXPO Messe- und Kongress-GmbH