Filter
Zurück

Toro macht das Rennen

Groundsmaster 5910-D im Einsatz auf der Rennbahn Iffezheim

Anzeige

Christoph Meder dreht seine Runden auf der Galopprennbahn in Iffezheim. Er ist schneller geworden im Vergleich zum Saisonbeginn im Frühjahr. Mehr als doppelt so schnell. Er sitzt allerdings nicht im Sattel, sondern auf einem Toro Groundsmaster 5910-D und mäht die Grasbahnen. Seit April 2015 ist dieser Mäher mit 4,88 m Schnittbreite im Einsatz und sorgt für die gewünschte große Flächenleistung – daher kommt er wesentlich seltener an der großen Bénazet-Tribüne vorbei. Christoph Meder, Greenkeeper in Iffezheim kam zu dem Entschluss, dass er für einen professionellen Turf auch ein professionelles Gerät benötigt, denn die Rennbahn hat eine lange Tradition und einen guten Namen im Galopprennsport. Beides gilt es zu erhalten.

Die 1858 gegründete Rennbahn hat national wie international eine große Bedeutung. Jedes Jahr Anfang Juni beim Frühjahrsmeeting und bei der Großen Woche Ende August/Anfang September trifft sich in Baden-Baden Alles, was im Galoppsport Rang und Namen hat. Es gibt nicht mehr viele Meetings auf der Welt, die ein derart internationales Starterfeld präsentieren können. Der Höhepunkt ist dabei der prestigeträchtige „Große Preis von Baden“, der als wichtigste und bedeutendste Prüfung für dreijährige und ältere Vollblüter in Deutschland gilt. Auch sonst ist Iffezheim die führende Galopprennbahn in Deutschland, mit den meisten Preisgeldern, den meisten Gruppe-Rennen und dem höchsten Wettumsatz. Den Abschluss der Saison bildet dann im Oktober das Sales & Race Festival, mit zwei Renntagen und der Herbstauktion.

Seit 2010 ist die Baden Racing GmbH Betreiber und Veranstalter der Bahn. Der Pachtvertrag wurde kürzlich für 20 Jahre abgeschlossen und die Verantwortlichen haben viel vor. „Wir wollen aus Iffezheim eine Rennbahn machen, die in einem Atemzug mit Longchamp und Ascot genannt werden kann“, erklärt Baden Racing Präsident Dr. Andreas Jacobs.

Meder ist einer der Mitarbeiter, die dabei helfen sollen, dieses Ziel zu erreichen. Dafür wurde das Greenkeeping der Bahn nun mit dem neuen Toro Groundsmaster optimiert. Geliefert wurde die Maschine von Raiffeisen Mannheim, die auch den Service übernimmt. „Das war eine große Investition, denn es hätte auch günstigere Lösungen gegeben. Schaut man jedoch genauer hin, entdeckt man diverse Unterschiede in der Verarbeitung und Vorteile bei Toro, wie etwa den Anfahrschutz am Mähwerk, die den Preis absolut rechtfertigen“, sagt Meder. Er mäht zwei bis drei Mal die Woche die Rennbahn mit 6 Hektar und ein bis zwei Mal die Trainingsbahn mit 4 Hektar. „Die sagenhafte Flächenleistung des Groundsmaster 5910-D zahlt sich hier wirklich aus, dazu kommt die Manövrierfähigkeit, denn bei einer 180-Grad-Wendung verbleibt kein ungeschnittener Kreis.“ Mit den angehobenen Mähwerken verringert sich die Breite der Maschine auf 251 cm, damit kommt man problemlos durch alle Tore auf dem Gelände. „In etwa drei Stunden sind wir mit den Mäharbeiten fertig und haben damit mehr Zeit für andere Aufgaben“, sagt Meder.

Das Team aus insgesamt fünf Leuten ist für das gesamte Gelände verantwortlich: Gebäude, Tribünen, Stallungen – und natürlich das Geläuf. Vor fünf Jahren wurde ihm die Zuständigkeit für das Greenkeeping der Bahn übertragen. Er hat den Job erledigt aber er wollte sich mehr Wissen über das Greenkeeping aneignen. Daher absolvierte er eine Fortbildung bei der DEULA zum Platzwart und absolvierte zusätzlich noch die Ausbildung zum staatlich geprüften Greenkeeper für Sportstätten/Freianlagen. Darüber hinaus hat er sich weiterführendes Wissen über Pferdesport und Pferderennbahnen angeeignet. „Auf einem Sportplatz oder Golfplatz würde ein Pferd nie so galoppieren, der Untergrund wäre ihm viel zu hart“, sagt Meder. Das Gewicht, das ein Pferd im Rennen auf den Boden bringt, liegt bei einer Tonne pro Huf. Entsprechend muss der Boden weich sein, ansonsten können sich die Vollblüter durch die Belastung Sehnen und Gelenke verletzen. „Die Ansprüche der Trainer sind sehr hoch, sie prüfen die Bahn genau und wenn die Bedingungen nicht stimmen, kann es sogar sein, dass sie ihr Pferd nicht starten lassen. Darum ist ein gutes Geläuf sehr wichtig“, führt Meder aus. „Und solche Bedingungen sind nur organisch zu erreichen. Je länger das Gras, desto weicher der Boden. Zugleich sorgt das lange Gras dafür, einen Schutz für die Grasnabe zu bilden.“ An Trainingstagen wird es auf 5 cm gehalten, an Renntagen muss es 8 bis 10 cm lang sein, das ist Vorschrift vom Rennverband. Die Mähwerkseinstellung des Groundsmasters ist von 2,5 bis 15,2 cm möglich und sorgt somit für einen vielseitigen Einsatz in allen Bereichen, ob Kommunal, Sportplatz, Parkanlagen oder gewerbliche Einsätze.

Der Groundsmaster mit der für Toro typischen hohen Schnittqualität trägt dazu bei, dass an den Renntagen der Rasen auch gut aussieht. Und obwohl er mit dem leistungsstarken 99 PS Cummins Dieselmotor und Vierradantrieb über ordentlich Power verfügt, schont er mit seiner schmalen Bereifung den Rasen. Mit einer Transportgeschwindigkeit von bis zu 32 km/h kann recht zügig von einem Einsatzort zum nächsten gefahren werden. Und auch die Bewohner der an die Rennstrecke angrenzenden Häuser profitieren von der neuen Maschine, denn der Mähvorgang ist beim Groundsmaster verhältnismäßig leise.

Meder und seine Kollegen sind bei jedem Wetter gerne mit der Maschine unterwegs, denn auch sie haben ein Dach über dem Kopf. Die klimatisierte Kabine wird allerdings nicht nur bei Regen geschätzt, sondern fast noch mehr im Sommer, wenn die Hauptarbeit ansteht. „Schauen Sie sich hier um. Auf dem ganzen Gelände ist nicht ein Baum für etwas Schatten“, sagt er. Die Kabine bietet aber auch sonst viel Komfort bei der Arbeit. Der luftgefederte Sitz kann auf die für den Bediener angenehme Härte eingestellt werden. Für optimale Ergonomie kann die Sitzhöhe mit den Armlehnen und der Neigung der Lenksäule individuell eingestellt werden.

Sie mögen ihre neue Maschine und pflegen sie gut, das sieht man. Und ergänzend haben sie einen „elektronischen Mechaniker“ an Bord: Das „InfoCenter“ macht den Führer per Display sofort auf eventuelle Probleme aufmerksam und erinnert rechtzeitig an Wartungsaufgaben. Der 5910-D verfügt mit dem Smart Cool System aber auch noch über weitere intelligente Technik. Dahinter verbirgt sich ein automatisch umkehrender Kühlventilator, der für kurze Zeit umgeschaltet wird, um Rückstände von den Lufteinlassgittern zu blasen, bevor sie verstopfen und die Temperatur somit zu sehr ansteigt.

Im Greenkeeping hat man auf das richtige Pferd gesetzt, das Fazit von Meder und seinen Kollegen fällt nach einem halben Jahr ausgesprochen positiv aus: „Dies ist kein Vergleich zum alten Schlepper mit Anbaumähwerk, mit dem man viele Stunden länger benötigt hat, die ganze Bahn zu mähen. Eine absolute Arbeitserleichterung, die auch noch Spaß macht.“

Quelle: TORO