Filter
Zurück

Verdrehte Hochhausarchitektur der Zaha Hadid

Generali Tower, Mailand, Italien

Anzeige

Das 170 m hohe Bürohochhaus in Mailand windet sich elegant nach oben und trägt die Handschrift von Zaha Hadid. Durch das Zusammenspiel ideal aufeinander abgestimmter Schalungs- und Gerüstlösungen auf Basis eines durchdachten Sicherheitskonzepts konnte der Rohbau innerhalb von nur 17 Monaten Bauzeit fertiggestellt werden.

Il Dritto (der Gerade), Lo Storto (der Verdrehte) und Il Curvo (der Gebogene) – so werden die drei Hochhäuser an der Mailänder Piazza Tre Torri genannt, dem Kern des ehrgeizigen Städtebauprojekts CityLife. Lo Storto, der Verdrehte, wird das künftige Verwaltungsgebäude der Generali Versicherungsgruppe. Die 44 Geschosse des 170 m hohen Bürohochhauses winden sich elegant nach oben. Der Entwurf stammt von der renommierten, kürzlich verstorbenen Stararchitektin Zaha Hadid. Bereits die ebenfalls zum CityLife-Projekt gehörenden Hadid Residences tragen ihre Handschrift und Formensprache.

Nach nur 17 Monaten Bauzeit wurde der Rohbau des markanten Generali Towers im April 2016 fertiggestellt. Mithilfe des projektspezifisch geplanten PERI Schalungseinsatzes war es möglich, die ursprünglich geplante Zeitvorgabe um volle 3 Monate zu unterschreiten. Denn die Schalungs- und Gerüstspezialisten von PERI Italien konzipierten eine Ausführungslösung mit konsequent sicheren und dadurch raschen Arbeitsabläufen. So ließen sich die Regelgeschosse trotz der komplizierten Bauwerksgeometrie im kontinuierlichen Wochentakt herstellen.

Ein Klettersystem als Schutzwand und Kletterschalung

Die PERI Projektlösung basierte insbesondere auf dem RCS Schienenklettersystem. Dieses fand einerseits als Kletterschutzwand für die oberen, jeweils im Bau befindlichen Geschosse Verwendung. Zudem diente das RCS System als Kletterschalung für den Gebäudekern. Durch das schienengeführte Klettern waren die Klettereinheiten zu jeder Zeit fest mit dem Bauwerk verbunden, das machte den Klettervorgang auch bei Wind schnell und sicher. Mittels mobiler Kletterhydraulik ließen sich die Einheiten kranunabhängig in den jeweils nächsten Abschnitt heben.

Kletterkombination für den Kern

Die Geschossdecken drehen sich um den zentral positionierten Hochhauskern. Dessen komplizierte Grundrissgeometrie setzt sich aus runden und verwinkelten Außenwänden sowie schlanken Innenwänden zusammen. Zudem verjüngen sich die Kernaußenwände von anfangs massiven 90 cm an der Basis in 15-cm-Schritten auf schlanke 30 cm in den oberen Geschossen.

Die PERI Kletterschalungslösung basierte weitestgehend auf dem kranunabhängig arbeitenden RCS Schienenklettersystem, kombiniert mit einer selbstkletternden ACS Plattformeinheit sowie krankletternden CB Kletterbühnen und BR Schachtbühnen. Mithilfe der ACS Technik ließ sich zudem auch der Betonverteiler nach oben führen. Formgebend geschalt wurden die Stahlbetonwände mithilfe der TRIO Rahmenschalung, der VARIO Träger-Wandschalung, ergänzt durch projektspezifisch angefertigte Sonderschalungselemente.

Sicherheit und schnelle Schalzeiten

Die RCS P Kletterschutzwand sicherte die Absturzkanten der verdreht angeordneten Geschosse, sodass Wände, Säulen und Decken jederzeit gefahrlos hergestellt werden konnten. Zudem beschleunigte das erhöhte Sicherheitsgefühl aufgrund der geschlossenen Einhausung den Baufortschritt und machte die Schalungsarbeiten unabhängig von Wind und Wetter.

Zum Schalen der 32 cm starken Geschossdecken wurde die SKYDECK Paneel-Deckenschalung mit dem Fallkopfsystem verwendet. Dadurch ließen sich schnelle Schalzeiten mit kurzen Ausschalfristen erzielen. Die Anpassung an die von Stockwerk zu Stockwerk veränderliche Deckengeometrie sowie das Umschalen von Säulen erfolgten mittels standardisierter Ausgleichselemente.

Die PROKIT Absturzsicherung ergänzte die PERI Ausführungslösung sinnvoll und führte das Sicherheitskonzept in allen Geschossen für alle Roh- und Ausbauarbeiten konsequent fort. Mit Seitenschutzgitter, Pfosten und Montagefüßen waren auch bei der komplexen Bauwerksgeometrie flexible Einsätze ohne Planungsaufwand problemlos machbar.

Zaha Hadid

Zaha Hadid, die aus dem Irak stammende Architektin, starb am 31. März 2016 im Alter von 65 Jahren an einem Herzinfarkt. Sie war die erste Frau, die mit dem renommierten Pritzker-Preis ausgezeichnet wurde – dem „Nobel-Preis“ der Architekten. Das war im Jahr 2004. Der Durchbruch in die Weltliga der Architektur gelang ihr 1993 in Deutschland: mit dem Feuerwehrhaus des Designmöbelherstellers Vitra in Weil am Rhein. Ihre spektakulären Entwürfe, ihre elegante Formensprache waren einzigartig und sprengten bei der Realisierung oftmals die Grenzen des Machbaren. Viele ihrer Projekte wurden in der Vergangenheit erfolgreich mithilfe von PERI Schalungs- und Gerüstlösungen ausgeführt: darunter das Aquatics Center in London, das Nationalmuseum MAXXI in Rom und die Überbauung der denkmalgeschützten Stadtbahnbögen in Wien.

Quelle: PERI