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Wenn es mal schneller gehen muss

Vollhydraulische Schnellwechsler von Lehnhoff im Einsatz beim Rückbau einer Autobahnbrücke

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High-Noon im Havelland. Zwei Kettenbagger stehen sich gegenüber. Als die Hydraulikhämmer in den Beton schlagen, ist dies kein Showdown, sondern der Startschuss für ein spannendes Projekt: Im Auftrag der ARGE A10/A24 Havellandautobahn hat das Spezialunternehmen Abbruch Büchert GmbH die Aufgabe, eine Autobahnbrücke rückzuführen. Die größte Herausforderung liegt in der Menge des Bewehrungsstahls in Relation zum Zeitplan. Damit der Auftrag „in time“ abgeschlossen werden kann, kommen vier vollhydraulische Schnellwechselsysteme Variolock VL 250-2 von Lehnhoff zum Einsatz und sorgen für einen Tausch der Anbaugeräte ohne Zeitverlust.

Die Bundesautobahn A10/A24 zählt zu den befahrensten transeuropäischen Verkehrsachsen. Ihr Ausbau ist ein wichtiges Infrastruktur-Vorhaben für Deutschland und Europa. Nun wird im Zuge des ersten ÖPP-Projekts für Brandenburg massiv gehobelt und da fallen bekanntlich Späne. In diesem Fall trifft es eine im Zuge der L17 über die A10 errichtete Autobahnbrücke bei Oberkrämer. Das Spezialunternehmen Abbruch Büchert GmbH aus Rostock hat den Auftrag, das Bauwerk rückzuführen. 51 Meter lang, 12 Meter breit und eine Fläche von 568 m2 – eine ordentliche Portion Stahl, die weg muss.

Das Bauwerk wurde 1972 als Stahlverbundbrücke mit quer vorgespannten Betonfertigteilen errichtet. Neben fachgerechter Ermittlung und Entsorgung von Schadstoffen wie Asbest liegt eine besondere Herausforderung in der Überbauverbundplatte, die mit den Stahlträgern verfügt ist. Allein in dieser Platte befinden sich 50 Tonnen Bewehrungsstahl, die Träger kommen extra. „Das ist eine Menge“, weiß Martin Büchert, Geschäftsführer der Abbruch Büchert GmbH.

Beim Abbruch der Überbauverbundplatte werden die Anbaugeräte im Zehn-Minuten-Takt gewechselt, um den straffen Zeitplan von 3 Tagen nicht zu gefährden. „Ohne vollhydraulische Schnellwechsler wäre das nicht zu schaffen“, weiß Büchert. Die “Mannschaftsaufstellung” ist simpel: Zwei Kettenbagger befinden sich auf der Brücke, ausgestattet mit hydraulischer Abbruchschere und Hammer. Zwei weitere Bagger nehmen sich am Boden der Teile an, die abgebrochen wurden. Maschine und Anbaugerät zusammen fassen ein Gesamtgewicht von ca. 30 - 36 Tonnen.

Der Reigen beginnt: Die Hydraulikhämmer stemmen auf der Brücke zunächst den Beton der Überbauplatte bis zu den Bewehrungseisen auf. Die Platte ist stark bewehrt, der Aufwand somit enorm, fordert höchsten Einsatz von Mensch und Maschine. Dem Eisen zu Leibe rückt die hydraulische Abbruchschere. Diese durchtrennt das Material, wodurch erste Kleinteile von der Brücke herab fallen. Größeres Abbruchgut wird danach mit dem Tieflöffel auf die Sandschüttung vor dem Bauwerk abgeworfen. Der Sortiergreifer räumt am Boden die Brocken auf die Seite. Ein Pulverisierer trennt dann wiederum den Bewehrungsstahlschrott vom Beton, damit die Teile sachgerecht für die Recyclinganlage aufbereitet werden können. Der reine Betonbauschutt wird verladen, abgefahren und ebenfalls entsorgt. Was für das Auge des Betrachters wie ein bizarres Bagger-Ballett anmutet, ist in der Tat detailgenau geplant und wird gemäß Vorgaben penibel ausgeführt. Die Maschinenführer müssen jeweils bis zu sechsmal pro Stunde die Anbaugeräte wechseln, um dem Kreislauf zu entsprechen. Das erfordert Expertise und Erfahrung aller Beteiligten. Und vollhydraulische Schnellwechsler.

Ohne das vollhydraulische Schnellwechselsystem Variolock VL 250-2 von Lehnhoff wäre die Durchführung des Auftrags umständlich und Büchert spricht hier aus Erfahrung: „Allein der Wechsel der Anbaugeräte ohne Variolock dauert bis zu zehn Minuten. Da sind zum einen die Hydraulikschläuche, dick und unhandlich. Es braucht zudem immer zwei Mann, um die großen Verschraubungen am Wechsler mit der Zange zu lösen. Das aus den Schläuchen leckende Restöl erschwert zusätzlich den Vorgang.“ Deshalb etablierte sich in derlei Abbruchszenarien die Alternative, die Bagger „in Reihe zu schalten“. Mit unterschiedlichen Anbaugeräten bestückt, kommen die Maschinen je nach Arbeitsabschnitt hintereinander zum Einsatz. Doch im Fall der Havelland-Autobahnbrücke macht die lange Wegeführung dem Zeitplan einen Strich durch die Rechnung. Die Verbundplatte lässt darüber hinaus das Gewicht von mehr als zwei Baggern trotz Abstützvorrichtungen nicht zu.

Das Variolock-Schnellwechselsystem spart nicht nur Zeit, sondern schont auch die Energiereserven der Kollegen, da ein manuelles Einwirken nicht notwendig ist. „Es wird in Tag- und Nachtschichten gearbeitet, die Bagger sind rund um die Uhr im Einsatz.“ Büchert hat sein Team optimal aufgestellt. Der stetige Tausch der Anbaugeräte würde den Aufwand ohne vollhydraulische Schnellwechsler locker verdoppeln. Ein No-Go für das Projekt, denn die Vollsperrung der Autobahn soll nicht länger dauern als nötig, damit der Verkehr auf dieser wichtigen Strecke wieder fließen kann. Abbruch-Experte Büchert betont dazu den Vorteil für die Mitarbeiter: „Früher haben sich die Kollegen beim Wechseln gequält, es war Stress, der Dreck, das Öl. Mit dem Variolock-System von Lehnhoff ist alles entspannter, trotz engem Zeitplan.“ Mensch und Maschine im Einklang: Büchert ist stolz auf sein Team, das den Abbruch der Autobahnbrücke im vorgegebenen Zeitrahmen abschließt.

Quelle: wyynot GmbH; Lehnhoff Hartstahl GmbH