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Wissens-Update auf der Messe

VDBUM bietet auf der TiefbauLive Vortragsreihe zu aktuellen Themen

Demo-Vorführungen sind das Charakteristikum der Doppelmesse recycling aktiv/TiefbauLive. Neben die praktischen Maschinenvorführungen setzt der VDBUM allerdings mit einer umfangreichen und anspruchsvollen Vortragsreihe einen ergänzenden Schwerpunkt. Hierin wird das Wissen zu aktuellen sicherheitsrelevanten Themen auf den neuesten Stand gebracht.

Ladungssicherung von Baumaschinen

Begleitend zu den praktischen Vorführungen zum Messe-Spezialthema Ladungssicherung auf der „Musterbaustelle“ liefert Martin Holzer von der Gewerbeschule Breisach in seinem Vortrag das theoretische Wissen über Zurmittel und deren Anwendung sowie die Kräfte im Fahrbetrieb. Die Gewerbeschule bildet Berufskraftfahrer, Mechaniker und Mechatroniker aus. Gerade im Berufskraftfahrerbereich ist die Ladungssicherung ein sehr großer Schwerpunkt. Die Abteilung für die Berufskraftfahrer hat es sich zum Ziel gesetzt, die Straßen etwas sicherer zu machen, indem mit Theorie und vor allem mit Praxisversuchen im Unterricht direkt gezeigt wird, welche Folgen unzureichende Ladungssicherung haben kann. Diese Ausbildung wie auch die Vortragsreihe auf der TiefbauLive orientiert sich an der VDI2700, DIN EN 12195, 12640, der BGV D29 und natürlich vor allem dem §22 der STVO.

Die neue Betriebssicherheitsverordnung

Die neue Betriebssicherheitsverordnung ist am 1. Juni 2015 in Kraft getreten. Horst Leisering von der BG Bau beschäftigt sich in seinem Vortrag mit Auswahl und Betrieb von Arbeitsmitteln, insbesondere Baumaschinen, im Spannungsfeld zwischen Hersteller- und Betreiberverantwortung. Die Hersteller müssen hinsichtlich der Sicherheit ihrer Maschinen die Anforderungen des Anhangs 1 der europäischen Maschinenrichtlinie 2006/42/EG, umgesetzt in deutsches Recht durch das Produktsicherheitsgesetz (ProdSG), erfüllen. Im Rahmen einer Risikobeurteilung müssen sie zu erwartende Gefährdungen beim Betrieb der Maschine ermitteln und entsprechende Schutzmaßnahmen vorsehen. Der Käufer oder Nutzer wiederum ist verpflichtet, die Anforderungen der Betriebssicherheitsverordnung und des nachgeordneten staatlichen Regelwerkes (Technische Regeln für Betriebssicherheit -TRBS) anzuwenden. Im Rahmen seiner Gefährdungsbeurteilung hat er zu ermitteln, welche Maschine für den vorgesehenen Einsatz geeignet ist und ob aufgrund der Arbeitsumgebung besondere Sicherheitsmaßnahmen erforderlich sind. Er muss seinen Beschäftigten eine entsprechende Maschine für die vorgesehene Arbeit zur Verfügung stellen.

Nachweis qualifizierter Maschinenführung

Um qualifizierte Befähigungsnachweise und Prüfungsanforderungen für Maschinenführer geht es in dem Vortrag der beiden Referenten Heinz Ehrmann und Rainer Schütte von der Bayerischen Bauakademie und dem Bau ABC Rostrup. Der von den Bauspitzenverbänden im Rahmen einer Branchenvereinbarung gegründete Zulassungsausschuss für Prüfungsstätten von Zugelassenen Maschinenführern in der Bauwirtschaft (ZUMBau) entwickelt gemeinsam mit der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft Mindestanforderungen an Prüfinhalte und Prüfstätten. ZUMBau tritt für ein einheitliches, hohes Qualifizierungsniveau von Personen ein, die mit dem selbständigen Führen von Maschinen im Baubereich beauftragt werden sollen. Den von ZUMBau zugelassenen Prüfstätten wird die Erfüllung der in der Verbändevereinbarung, der Satzung des Zulassungsausschusses sowie den darauf aufbauenden Anforderungskatalogen gestellten Qualitätsanforderungen bescheinigt. Der Befähigungsnachweis mit der Checkkarte der bestandenen Prüfung in einer von ZUMBau zugelassenen Prüfstätte bietet Bauunternehmen und qualifizierten Arbeitnehmern die sicherste Möglichkeit, ihre Berufsbefähigung und geeignete Unterweisung nachzuweisen und hilft im Schadenfall, Organisationsverschulden zu vermeiden.

Leitungsschäden durch Bagger vermeiden

Markus Grummich von der Initiative BALSibau referiert über die Vermeidung von Schäden an Versorgungsleitungen durch Erdbauarbeiten. 2006 hat der DVGW - Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. die Grundsätze der Baggerschadenstrategie und das spartenübergreifende Qualifizierungsziel in sein technisches Regelwerk als Hinweis GW 129 „Sicherheit bei Bauarbeiten im Bereich von Versorgungsleitungen – Schulungsplan für Ausführende, Aufsichtsführende und Planer“ aufgenommen. Inzwischen hat auch der VDE Verband der Elektrotechnik, Elektronik, Informationstechnik e. V. einen nahezu wortgleichen Schulungsplan S 129 entwickelt. Seit 2007 engagieren sich Vertreter aller von Leitungsschäden betroffenen Sparten (Gas, Wasser, Telekommunikation, Strom und Fernwärme) in der Initiative BALSibau - Bundesweite Arbeitsgemeinschaft der Leitungsbetreiber zur Schadensminimierung im Bau. BALSibau hat die Aufgabe, die Inhalte des DVGW-Hinweises GW 129 oder des VDE-Hinweises S 129 durch Fachleute aller Sparten aktuell zu halten und einheitliche Schulungsunterlagen zur Verfügung zu stellen. Ein persönlicher Ausweis bescheinigt den Teilnehmern ihre Qualifizierung. Auftraggeber von Tiefbauarbeiten in Leitungsnähe fordern immer öfter den Ausweis auf ihren Baustellen.

Energieeffizienz von Baumaschinen

Über ein Forschungsprojekt der Bergischen Universität Wuppertal berichtet Marco Fecke. Damit sollen Energieverbräuche von Baumaschinen standardisiert erfasst und eine Vergleichbarkeit der Kraftstoffverbräuche hergestellt werden. Die Flottenmanagement-Daten von über 4.000 Maschinen hinsichtlich Kraftstoffverbrauch, Leerlaufanteile und Motorauslastung wurden untersucht. Anhand der erfolgten Bauprozessanalysen wurden Lastzyklen definiert. Bei Praxistests auf einem Übungsgelände für Baumaschinenführer haben die Forscher Methoden entwickelt, mit denen eine einheitliche Bestimmung des Kraftstoffverbrauchs möglich ist. Somit konnte unabhängig vom Fahrvermögen des Fahrers ein aussagekräftiges Ergebnis generiert werden. Für die Untersuchung standen Werksfahrer, Ausbilder und Umschüler zur Verfügung. Die Ergebnisse weisen eine maximale Abweichung von weniger als 3 Prozent auf und sind mit gewissen Vorbereitungen auf den meisten Baustellen umsetzbar.

Arbeitsmaterialien des DAV

Bernd Hinrichs referiert über die Aktivitäten des Deutschen Asphaltverbands e.V. (DAV). Der Verband beschäftigt sich mit allen die Asphaltbauweise betreffenden Fragen der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes. Ein besonderer Schwerpunkt liegt in der Informationsvermittlung, für die ein umfangreiches Angebot an Broschüren bereitgehalten wird. Praktische Tipps zu temperaturabgesenkten oder offenporigen Asphalten, Hinweise zur Wiederverwendung und zum Ausschreiben von Asphaltarbeiten, Informationen zu Aufgrabungen und zur Qualitätssicherung - zu jedem Thema, das mit Planung, Einbau oder Erhaltung von Asphaltflächenbefestigungen zu tun hat, bieten die technischen Leitfäden des DAV Informationen für die Praxis, von Praktikern erstellt. Auch auf den Internetseiten www.asphalt.de und www.asphaltberatung.de finden sich nutzbringende Informationen zu den Vorteilen und Möglichkeiten der Bauweise. 

Quelle: GEOPLAN GMBH